Diese Hornisse bereitet grosse Sorgen

So bereitet sich Zug auf die asiatische Hornisse vor

Die asiatische Hornisse kam über Frankreich in die Schweiz. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Die asiatische Hornisse frisst mittlerweile auch in der Zentralschweiz die einheimischen Bienen, Wespen und Hornissen. Der Kanton Zug wappnet sich gegen die Bedrohung.

Von Asien über Frankreich in den Jura und nun auch in die Zentralschweiz – die asiatische Hornisse ist auf dem Vormarsch. Die zwei bis drei Zentimeter grossen Tiere wurden 2017 das erste Mal in der Schweiz, im Kanton Jura, gesichtet. In den darauffolgenden Jahren konnten Behörden die Hornissen in vielen weiteren Kantonen entlang der Jurakette nachweisen.

In diesem Jahr gab es zum ersten Mal bestätigte Funde in der Zentralschweiz – in Meggen und Wolhusen im Kanton Luzern (zentralplus berichtete). Besorgniserregend für den Kanton Zug sind aber vor allem auch die diversen Sichtungen der Hornisse im Aargau, nahe der Kantonsgrenze zu Zug. Im Sommer dieses Jahres verfassten deshalb die drei Mitte-Kantonsräte Jean Luc Mösch, Erich Grob, Patrick Iten und Brigitte Wenzin Widmer (SVP) eine Interpellation. Der Regierungsrat nimmt nun Stellung und führt aus, wie sich der Kanton auf die asiatische Hornisse vorbereitet.

Hornisse gefährdet die Landwirtschaft

Doch was ist überhaupt das Problem mit diesen Tieren? Die asiatische Hornisse ernährt sich von den hiesigen Bienen. Ein einziges Nest der Killerhornisse frisst in einem Jahr bis zu elf Kilogramm Bienen. Auf der Jagd sind sie zudem besonders effizient: Sie können sogar rückwärtsfliegen, lauern über einem Bienenstock und packen ihre Beute im Flug. «Ein Nest in der Nähe eines Bienenstocks kann dessen Ende bedeuten», schreibt «SRF» in einem Artikel.

Das Insekt macht den Imkerinnen grosse Sorgen. Die Ausbreitung der Hornisse wäre jedoch nicht nur für die Bienenzüchter und die Honigproduktion eine Tragödie: Der Rückgang der Bienenpopulation würde sich auch auf die Landwirtschaft auswirken — wegen der fehlenden Bestäubung.

Zug nimmt die Situation sehr ernst. Es sei damit zu rechnen, dass bald erste asiatische Hornissen im Kanton Zug gesichtet würden. Daher sei es wichtig, dass der Kanton eine aktive Rolle bei der Bekämpfung einnehme, antwortet der Regierungsrat auf die Interpellation.

Seit dem Frühling 2023 gebe es im Kanton Zug eine Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der asiatischen Hornisse. Diese habe ein Konzept für das Vorgehen im Fall einer ersten bestätigten Meldung erstellt und die wichtigsten Kontaktdaten notiert. Laut dem Regierungsrat muss nämlich je nach Ort und Höhe des Nestes neben dem Schädlingsbekämpfer auch ein Industrie- oder Baumkletterer eingesetzt werden. Weiter sind die Zuger Imker auf die Thematik sensibilisiert worden.

Der Kanton übernimmt die Kosten der Abwehr

Der Kanton Zug bildet das nötige Personal aus: Im August haben zwei Vertreter an einer Schulung der nationalen Taskforce teilgenommen. Im nächsten Frühjahr sollen ausserdem Schädlingsbekämpfer spezifisch ausgebildet werden. Sobald die asiatische Hornisse in Zug nachgewiesen wird, soll es auch eine Schulung für alle Imker geben. Der Kanton versichert zudem, die Kosten für die Bekämpfung bis auf Weiteres zu übernehmen.

Beim Wappnen würden die Zuger auf den Austausch setzen. Die Zentralschweizer Umweltfachstelle stehe in regelmässigem Dialog bezüglich der asiatischen Hornisse. Eine enge Zusammenarbeit bestehe auch mit dem Kanton Zürich. Der Kontakt zur nationalen Taskforce sei ebenfalls hergestellt. Die Verantwortung für die Bekämpfung liege aber bei den Kantonen, der Bund übernehme eine koordinierende Rolle.

Wer eine asiatische Hornisse in der Schweiz sehe, solle dies unbedingt melden, appellieren die Behörden. Es gibt eine Website, die eigens dafür erstellt wurde. Optisch unterscheiden sich die asiatische und die europäische Hornisse vor allem durch ihre Farbe. Der Hinterleib der europäischen sei hauptsächlich gelb und der Rumpf braun-rot. Der Rumpf der asiatischen Hornisse sei hingegen schwarz, wie auch der grösste Teil ihres Hinterleibs.

Aber wie kam die asiatische Hornisse überhaupt nach Europa? Im Jahr 2004 wurde sie in Bordeaux das erste Mal gesichtet. «Die asiatische Hornisse wurde 2004 versehentlich nach Frankreich eingeführt – wahrscheinlich durch den Import chinesischer Keramik», schreiben die Kantonsräte in der Interpellation. Das Tier breite sich unter anderem auch in Spanien, Italien und Deutschland weiter aus.

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