Bitzi und Borgula starten Strategieprozess

Tourismus wie weiter? Nun wird die Luzerner Bevölkerung befragt

Da lang: Die Stadt will eine mehrheitsfähige Lösung für das Carregime. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

In den nächsten beiden Jahren will die Stadt Luzern eine Vision Tourismus Luzern 2030 entwickeln. Dazu wird in den nächsten Tagen mit einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung gestartet. Parallel startet eine Zieldiskussion rund um die Carparkplätze.

Der Tourismus in der Stadt Luzern hat eine lange Tradition und ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Die Branche trägt massgeblich zur Bedeutung der Stadt Luzern als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort bei. Gleichzeitig stossen die wachsenden Besucherströme an einzelnen Orten an Grenzen und das Unwohlsein in gewissen Teilen der Bevölkerung ist in den letzten Jahren gestiegen.

Nach der zustimmenden Kenntnisnahme des Berichts «Tourismus und Carregime» durch den Grossen Stadtrat Ende Oktober 2019 hat der Stadtrat mit der Erarbeitung der Vision Tourismus Luzern 2030 sowie des Carregimes begonnen. Die beiden Strategieprozesse laufen parallel und stehen thematisch in einem engen Zusammenhang. Die gegenseitige Abstimmung wird über die Projektorganisation sichergestellt.

Peter Weber stellte den Medien diesen Montag den Fahrplan der Stadt Luzern vor. (Bild: les)

Projektleiter Peter Weber sagte an einer Medienkonferenz diesen Montag: «Wir wollen uns gemeinsam mit der Bevölkerung über Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Tourismus in Luzern auseinandersetzen.» Anschliessend werde eine Vision entwickelt.

Der Beitrag der Bevölkerung ist gefragt

Rund 2'000 zufällig ausgesuchte Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner können sich an einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung zum Tourismus beteiligen. Diese wird im Auftrag der Stadt Luzern durch die Hochschule Luzern (HSLU) durchgeführt. Alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt können zudem bis 14. Februar 2020 ihre Anregungen zum Tourismus auf einem sogenannten Impuls-Portal platzieren.

Auch gezielte Dialogveranstaltungen zum jeweiligen Stand der Arbeiten sind vorgesehen. Workshops mit Vertretungen relevanter Anspruchsgruppen runden die Partizipationsmöglichkeiten in den beiden Strategieprozessen ab. «Wir laden die Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner sowie die relevanten Anspruchsgruppen herzlich zur Mitwirkung bei diesen für den Tourismus so wichtigen Strategieprozessen ein», sagt Stadträtin Franziska Bitzi Staub. Stadtrat Adrian Borgula ergänzt: «Wir sind objektiv und ergebnisoffen und wir freuen uns sehr auf die verschiedenen Einschätzungen und Anregungen.»

Strategieprozess «Vision Tourismus Luzern 2030» erfolgt in drei Phasen

In der ersten Phase bis April 2020 geht es um eine vertiefte Analyse und dabei um die Auseinandersetzung mit den Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren für den Tourismus in der Stadt Luzern. Weiter sollen Handlungsfelder abgeleitet werden. In der zweiten Phase von Mai bis September 2020 ist das Ziel, aus den gewonnenen Erkenntnissen mit den Stakeholdern eine Vision zu entwickeln.

Franziska Bitzi gibt vor den Medien Auskunft. (Bild: les)

Es gehe um die Frage, welchen Tourismus die Stadt Luzern will, wohin sich der Tourismus in der Stadt Luzern entwickeln soll. Basierend auf der Vision werde in der dritten Phase ein Umsetzungskonzept erarbeitet, das Massnahmen aufzeigen soll, mit denen die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Einfluss auf die Entwicklung des Tourismus nehmen kann.

Im Vordergrund stehen dabei strategische Leitlinien sowie Steuerungsansätze. Nach jeder Phase sollen die Resultate ausgewertet und konsolidiert werden und mit einem Fachbeirat bestehend aus externen Fachpersonen aus den Bereichen Wirtschaft und Tourismus gespiegelt. Für die Begleitung des Prozesses wurde mit dem Institut Infras (Zürich) ein in Partizipationsverfahren erfahrenes Forschungs- und Beratungsunternehmen beauftragt. Bitzi sagt: «Wir hätten intern gar nicht genügend Ressourcen.»

Der Kostenrahmen für den Prozess beträgt 300'000 Franken.

Strategieprozess Carregime startet mit Zieldiskussion

Der gleiche Betrag fliesst auch in den Strategieprozess des Carregimes. In den letzten Jahren wurden verschiedene Infrastrukturprojekte als Lösungsbeitrag zur Parkierung der Cars vorgeschlagen. Die kontroversen Diskussionen hätten gezeigt, dass eine isolierte Beurteilung von Einzelprojekten nicht zielführend sei, erklärte Adrian Borgula. Der Stadtrat habe deshalb entschieden, einen partizipativen Strategieprozess mit dem Ziel durchzuführen, eine mehrheitsfähige Lösung im Bereich Carregime zu entwickeln. «Für die langfristige Perspektive machen wir einen Schritt zurück», so Borgula.

Adrian Borgula zeigt den Prozess aus. (Bild: les)

In einem ersten Schritt soll unabhängig von konkreten Projekten ein gemeinsames Verständnis über die Zielsetzungen des künftigen Carregimes entwickelt werden.

Erst in einem zweiten Schritt werden bestehende und allenfalls neue Projektideen an diesen Zielsetzungen gemessen und bewertet. Die Zieldiskussion findet im ersten Halbjahr 2020 statt. Es sind drei Foren nach den Prinzipien der Grossgruppenmoderation mit allen relevanten Stakeholdern vorgesehen. Um die in diesem Prozess notwendige Unabhängigkeit zu gewährleisten, wird dieser Prozess durch die Firma Gruner AG begleitet.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Margrit Grünwald
    Margrit Grünwald, 13.01.2020, 12:24 Uhr

    Wie wäre es doch von Vorteil für alle Bewohnerinnen und Bewohner von Luzern, Kriens und Horw, wenn nicht auf politische Hiebe, sonder auf Lösungen geachtet würde. Das Sperren vom Gemeinderat Kriens beim Vorhaben Carparkplatz auf der Allmend muss als politisches Spiel angesehen werden.Im Hinblick des Platzbedarfs um den Bahnhof anlässlich des Baus vom Tiefbahnhof Luzern, nicht zukunftsgerichtet oder freundnachbarschaftlich.

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