Luzerner Stahlhersteller in Finanzkrise

Schmolz + Bickenbach benötigt noch mehr Geld

Die finanzielle Krise bei Schmolz + Bickenbach will nicht enden. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Corona hat dem Luzerner Unternehmen stark zugesetzt. Schon das letzte Jahr verlief nicht gerade rosig. Anfang Jahr erhielt der Konzern deshalb finanzielle Unterstützung. Das reichte offenbar nicht.

Der Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach kommt nicht aus der Krise. Bereits letztes Jahr machte das Unternehmen mit Sitz in Luzern Millionen-Verluste, weil in der Auto- und Maschinenbaubranche weniger Stahl benötigt wurde. Und dann kam auch noch Corona. Die Nachfrage brach komplett ein.

Anfang Jahr war der Konzern bereits auf finanzielle Hilfe angewiesen. Amag-Besitzer Martin Haefner schoss deshalb Kapital ein (zentralplus berichtete). Auch die Bankkredite wurden aufgestockt. Offenbar half das aber nicht lange: Derzeit würden «weitere Finanzierungsmöglichkeiten» geprüft, sagt eine Unternehmenssprecherin zum «Tages-Anzeiger». Konkret will man in Deutschland Staatshilfe beantragen. Auch von der Schweiz und Frankreich erhofft man sich Unterstützung.

Werden weitere Stellen gestrichen?

Ein Entscheid sei noch nicht gefallen. «Wir sind natürlich auch in engem und proaktivem Kontakt mit unseren Banken und Hauptaktionären in Bezug auf das Gesamtkonzept», heisst es bei der Firma.

Das Problem: Die Kredite wurden vor der Pandemie an Gewinnziele geknüpft. Werden diese nicht erreicht, muss Schmolz + Bickenbach das Geld womöglich zurückzahlen. Das könnte weitere Folgen haben: Aktuell will die Firma rund 400 Stellen in Deutschland streichen. Ob noch weitere hinzukommen, ist noch offen.

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