Luzerner Seeburg und ihre Weihnachtsbeleuchtung

Im Schein der 500’000 Lichter

Ist enorm aufwendig: Die Wintermärchenwelt des Hotels Seeburg in Luzern.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Jedes Jahr erstrahlt sie in der Adventszeit aufs Neue: Die riesige Weihnachtsbeleuchtung des Hotels Seeburg am Rande der Stadt Luzern. Stolz präsentiert sich die Seeburg im Dezember mit einer halben Million Lampen jeweils als «Weihnachtshotel». Der Aufwand dafür ist immens.

Schnee liegt auf den Hecken und Wiesen auf der Anlage. Hunderttausende kleiner Lichter tauchen das Areal des Hotels Seeburg – des ältesten Hotels am Vierwaldstättersee – beidseits der Kantonsstrasse in eine traumhafte Märchenlandschaft. Pure Romantik am Luzerner Stadtrand.

Eine halbe Million Lampen …

Die Weihnachtsbeleuchtung ist in ihrem Ausmass gigantisch. «Es sind wohl gut 500’000 Birnen», schätzt Symen Koen, Co-Leiter des Bereichs Technik beim Hotel Seeburg. Dies führe natürlich zu einem entsprechenden Stromverbrauch.

Wie hoch dieser genau ist, kann Koen nicht sagen. Da der Verbrauch aufgrund der Heizung und des im Winter länger brennenden Lichts in den Hotelräumlichkeiten so oder so viel höher sei als im Sommer, sei eine Schätzung sehr schwierig.

Um den Stromverbrauch zu reduzieren, sei man seit einigen Jahren dabei, die Beleuchtung so gut es geht mit sparsamen LED-Birnen auszustatten. «Wir überlegen uns jedes Jahr, wie wir die Beleuchtung anpassen und noch verbessern können», sagt Symen Koen. So würde man immer wieder neue Motive installieren.

«Von September bis November widmen wir uns hauptsächlich der Installation der Weihnachtsbeleuchtung.»

Symen Koen, Co-Leiter Technik

Dafür kaufe man auch regelmässig neue Lichterketten ein. Zudem ist nicht die ganze Dekorationstechnik im Besitz der Seeburg. Eine externe Firma stattet das Weihnachtshotel in der Adventszeit jeweils mit zusätzlicher Technik aus. Die Umstellung auf LED geschieht so quasi laufend und automatisch.

… und 20 Kilometer Kabel

Jeder Busch, jeder Baum, jeder Blumentopf und mehrere zum Hotelkomplex gehörende Gebäude erstrahlen im Licht der abertausend kleinen Lämpchen. Über den Daumen gepeilt sind es gemäss Symen Koen 20 Kilometer Kabel, die für den Lichterglanz jedes Jahr aufs Neue verlegt werden. Damit könnte die Seeburg eine Lichterkette über den See bis nach Brunnen installieren.

«Alleine die Kabel wiegen zwischen 400 und 500 Kilo», sagt Koen. Hinzu kommen die 500’000 Birnen. Gesamthaft handelt es sich wohl gut und gerne um eine Tonne Material. Zu Beginn des neuen Jahres werde die ganze Beleuchtung in dutzende Kisten verpackt und in den verschiedenen Gebäuden des Hotels verstaut, erklärt Koen.

Aufbau dauert Monate

Damit die Märchenlandschaft jeweils pünktlich zur Adventszeit bereit ist, beginnen Koen und sein Technikkollege bereits im Spätsommer mit der Installation der Beleuchtung. «Von Mitte September bis Mitte November widmen wir uns zu zweit hauptsächlich der Installation der Weihnachtsbeleuchtung», sagt er.

Auch das Bootshaus erstrahlt im Lichterglanz.

Auch das Bootshaus erstrahlt im Lichterglanz.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

An einigen Gebäuden wie dem Bootshaus bei der Sunset Bar auf der anderen Seite der Strasse hängt die Beleuchtung indes während des ganzen Jahres. Denn ein Auf- und Abbau könne hier nur mithilfe von Hebebühnen realisiert werden. «Der Aufwand wäre schlicht zu gross», so Koen.

Fast das gesamte Werbebudget

Doch nicht nur der Aufwand für die Installation der Beleuchtung ist immens. Sie geht auch ins Geld. «Der Aufbau und der Betrieb der Anlage kosten uns gut 100’000 Franken pro Saison», sagt Pascal Pieth, Leiter Marketing beim Hotel Seeburg. Dies entspreche fast dem gesamten Werbebudget.

«Viele Schiffe fahren extra nahe ans Ufer.»

Pascal Pieth, Leiter Marketing

Die aufwendige Weihnachtsbeleuchtung ist Teil des Gesamtkonzepts «Weihnachtshotel». Die Seeburg bietet in der Advents- und Weihnachtszeit bis zu Silvester spezielle, der Jahreszeit entsprechende Angebote. Etwa ein Kerzenziehen. Denn man wolle auch den Menschen aus der nahen Umgebung etwas bieten, so Pascal Pieth.

Riesige Resonanz

Der riesige Aufwand scheint für die Seeburg allerdings aufzugehen. Denn man könne mit dem ganzen Weihnachtskonzept sehr viele Leute aus der ganzen Schweiz und sogar aus dem nahen Ausland in die Seeburg locken. Pieth erinnert sich an eine Frau, die aus Frankreich angereist war, um den Start der Beleuchtung mitzuerleben.

Die Beleuchtung wird jeweils Mitte November feierlich in Betrieb genommen. «Dieses Jahr kamen etwa tausend Leute, um die Inbetriebnahme der Beleuchtung zu erleben», schwärmt er.

«Auch viele Schiffe fahren extra nahe ans Ufer, damit die Passagiere die Beleuchtung bestaunen können», sagt Pieth. «Sie soll ein Hingucker sein.» Durch die Beleuchtung sei die Seeburg mittlerweile weitherum bekannt.

Hotel das ganze Jahr ausgelastet

Die eigentliche Idee hinter der Megabeleuchtung und dem Konzept «Weihnachtshotel» ist es, das Hotel möglichst das ganze Jahr auszulasten, erklärt Marketingchef Pascal Pieth. Dies sei in Luzern im Winter sehr schwierig. Doch unter anderem auch wegen ihrer Weihnachtsbeleuchtung sei die Seeburg auch in der kalten Jahreszeit mittlerweile gut ausgebucht.

«In der Schweiz gibt es kein anderes Hotel mit einem solchen Konzept», so Pieth. Dadurch erklärt er sich den Erfolg und die mittlerweile schweizweite Bekanntheit des Hotels.

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