FCB-Fanmarsch nach Kriens: Darum gaben die Behörden grünes Licht
Die Fans des FC Basel marschieren am kommenden Mittwochabend von Luzern nach Kriens. Das sorgt für Diskussionen. Nun erklären sich die Behörden.
Es sind nur rund drei Kilometer. Doch diese haben es in sich. Am Mittwochabend werden wohl Hunderte Unterstützer des FC Basels diese drei Kilometer zu Fuss gehen. Vom Bahnhof Luzern via Freigleis zum Stadion Kleinfeld in Kriens. Dort werden sie das Cupspiel gegen den SC Kriens schauen und den gleichen Weg spät am Abend wieder zurückgehen.
Die Behörden haben das Gesuch der Krienser für diesen Fanmarsch bewilligt (zentralplus berichtete). Und das sorgt bei manchem zentralplus-Leser für Kopfschütteln. «Der Krienser Stadtrat bewilligt so einen Mist», kommentiert ein Leser. «Der Steuerzahler von Kriens muss bluten für die Schäden, welche mit Sicherheit zu erwarten sind.» Krawalle seien vorprogrammiert, meint ein weiterer Leser. Eine Leserin befürchtet einen Saubannerzug der FCB-Anhänger.
Nicht genügend Kapazitäten
Die Behörden erklären nun gegenüber zentralplus, weshalb sie den Fanmarsch vom Bahnhof Luzern nach Kriens und zurück bewilligt haben. Grundsätzlich sind dafür die Städte Luzern und Kriens zuständig. Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen der Stadt Luzern, sagt, die Bewilligungserteiligung sei in Abstimmung mit der Luzerner Polizei, dem SC Kriens und der Stadt Kriens erfolgt.
Lütolf: «Für die mit Extrazug an- und abreisenden Fans stehen weder auf der Schiene noch auf der Strasse genügend Transportkapazitäten zur Verfügung. Das damit verbundene Sicherheitsdispositiv des SC Kriens sieht deshalb einen von der Luzerner Polizei begleiteten Fussmarsch vom Hauptbahnhof Luzern bis zum Stadion Kleinfeld in Kriens und zurück vor.» Dem Gesuch des SC Kriens habe nur mit der Fussmarschoption entsprochen werden können.
VBL transportieren keine FCB-Fans mehr
Sämi Deubelbeiss, Sprecher der Verkehrsbetriebe Luzern, ergänzt, eine Anfrage des SC Kriens für einen Transport der Basel-Fans sei bei den VBL nicht eingegangen. «Wäre eine solche eingegangen, hätten wir diese abgelehnt. Dies, weil wir aktuell keine Personalressourcen für Extrafahrten haben und zudem seit den massiven Sachbeschädigungen an vier VBL-Bussen Anfang 2022 die FCB-Fans bis auf Weiteres nicht mehr transportieren.» (zentralplus berichtete)
Benedikt Anderes, Mediensprecher der Stadt Kriens, erklärt zudem, weshalb die FC-Basel-Fans nicht zum deutlich nähergelegenen Bahnhof Mattenhof gefahren werden: «Von dort wäre es ebenso ein Fussmarsch auf das Kleinfeld. Zudem hat die Zentralbahn die Kapazität nicht, die erwartete Menge an Gästen vom Bahnhof Luzern zum Mattenhof zu bringen.»
Zumal auch das Interesse der Zentralbahn an einem Fantransport gering sein dürfte, nachdem Basel-Fans im März dieses Jahres bei einem Gastspiel des FCB in Luzern einen ihrer Wagen verwüstet und demoliert haben (zentralplus berichtete).
FCL spielt gleichzeitig in der Westschweiz
Nun bleibt abzuwarten, ob die Taktik der Behörden aufgeht. Klar ist, dass viele Unterstützer des FC Luzern – immer wieder gab es in der Vergangenheit Ausschreitungen zwischen den Fanlagern des FCL und des FCB – am Mittwochabend nach Delémont pilgern werden. Dort spielen die Innerschweizer gleichzeitig wie die Basler ihre nächste Cuppartie. Ein Zusammenstossen dieser beiden Gruppierungen scheint also unrealistisch.
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