Zuger Restaurant war bereit für Wiedereröffnung

Corona hat der «Taube» kurz vor dem Neustart die Flügel gestutzt

Muss weiter auf die Wiedereröffnung warten. Die «Taube» in der Unter Altstadt in Zug. (Bild: bic)

Eigentlich war im Frühling in der «Taube» in der Zuger Altstadt alles bereit für die Wiedereröffnung. Das kulinarische Konzept versprach einiges. Doch der Lockdown machte die Pläne zunichte. Deshalb wird im Traditionslokal auch nach sieben Jahren noch nicht wieder serviert. Wie es weitergeht, ist offen.

Im Zuger Traditionsrestaurant «Taube» hätte schon längst neues Leben einkehren sollen. Eine Eröffnung war für den Frühling 2019 vorgesehen – gut sechs Jahre lang war das Lokal zuvor geschlossen (zentralplus berichtete). Daraus wurden mittlerweile schon mehr als sieben Jahre. Denn trotz eines erfolgreichen Umbaus der verschiedenen Räumlichkeiten werden an der Unter Altstadt 26 noch immer keine Speisen serviert.

Ein Blick durch das verstaubte Fenster offenbart jedoch einen quasi fertig eingerichteten Gastrobetrieb. Alle Tische und Stühle sind feinsäuberlich platziert. Es macht den Eindruck, dass es eigentlich sofort losgehen könnte. Dies bestätigt man auch bei der Stadt Zug. «Am 31. Januar 2020 habe ich die Bewilligung zur Alkoholabgabe für das Haus zur Taube unterschrieben und abgeschickt. Bewilligungsnehmer ist die Kirmar GmbH aus Zug mit Herrn Nikola Bihar als Geschäftsführer», schreibt der zuständige Stadtrat Urs Raschle auf Anfrage.

Ganzes Team wurde noch vor der Eröffnung wieder entlassen

Nikola Bihar ist erfahrener und laut eigenen Angaben leidenschaftlicher Koch und hat unter anderem als stellvertretender Küchenchef im Restaurant des Mythen Forums in Schwyz und als Souschef in Deutschland gearbeitet. Dazu hat er sich in Asien und Italien kulinarisch weitergebildet. Bihar war per Telefon erreichbar.

«Ich bin leider bereits nicht mehr Geschäftsführer. Mir und den anderen Angestellten wurde noch während der Probezeit gekündigt», sagt er merklich enttäuscht. Der Grund seien auch hier Corona und der Lockdown gewesen. Wie es mit dem Lokal weitergeht, weiss er nicht. Bisher sei er jedenfalls nicht angefragt worden, ob er wieder einsteigen möchte, sobald das Restaurant wieder öffnen wird.

Gehobene Küche mit viel Regionalem

In der Taube hätte Bihar auf ein «hohes kulinarisches Niveau mit vielen regionalen Topproduzenten» gesetzt, wie er sagt. Lieferanten wären unter anderem die Städtli-Metzg in Cham, die Bäckerei Eigenbrötler in Wauwil oder die Familienkäserei Dubach aus Zug gewesen. «Der kulinarische Kurs hätte auf der mediterranen Küche mit asiatischen Nuancen basiert. Da wir direkt am See wären, hätte dieses Konzept perfekt gepasst», sagt Bihar.

«Ich brenne immer noch darauf, mein Konzept dereinst in der Taube umsetzen zu können und das Restaurant zu eröffnen.»

Nikola Bihar

Am Mittag wäre den Gästen ein ausgewogener Mittagslunch und am Abend jeweils ein 6-Gang-Überraschungsmenü serviert worden. «Daneben wollten wir einen so genannten Chef's Table anbieten, bei welchem man Einblick in die offene Küche gehabt hätte und die Köche die Gerichte gleich selber erklären und servieren», schildert Bihar seine Ideen. «Ich brenne immer noch darauf, mein Konzept dereinst in der Taube umsetzen zu können und das Restaurant zu eröffnen, sofern es die Situation wieder erlaubt.»

Hofft, dass er das Restraurant wieder eröffnen darf: Nikola Bihar.

Inhaber hofft weiter auf baldige Wiedereröffnung

«Ich finde es sehr schade, wie sich die momentane Situation präsentiert. Ich war der Meinung, dass wir das Lokal nach dem Lockdown hätten öffnen sollen», so Bihar. Das ganze neu angeschaffte Inventar sei bereit für die Wiedereröffnung gewesen. Das Lokal habe er nach seinen Vorstellungen und seinem Konzept gestalten und auch sämtliches Besteck und Geschirr auswählen können.

Als Vorwurf an den Besitzer der Liegenschaft, Markus Mende, will er dies aber keinesfalls verstanden wissen, wie er mit Nachdruck sagt. «Die aktuelle Situation ist für alle äusserst schwierig, und niemand kann wirklich wissen, wie es in den kommenden Monaten weitergeht geschweige denn richtig planen», so Bihar.

Mende war persönlich nicht zu erreichen. Allerdings schreibt eine Mitarbeiterin auf Anfrage: «Wegen Covid-19 musste die Eigentümerschaft das Projekt Restaurant Taube leider auf ungewisse Zeit verschieben. Sobald die Pandemie unter Kontrolle ist und die ganze Gesellschaft beziehungsweise Welt wieder einen einigermassen normalen Tagesablauf erleben kann, werden wir das Projekt sicherlich weiterführen.» Es lässt sich also hoffen, dass die Taube in absehbarer Zeit endlich wieder fliegen wird.

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