Nur noch wenig Zeit bis zum Urknall

Beizen-Fasnacht: In Luzern gehts an den Feinschliff

Schweizerhof-Mitinhaber Patrick Hauser freut sich «rüüdig» auf die bevorstehende Fasnacht. (Bild: cbu / zvg)

Diesen Donnerstag geht die Fasnacht los und verwandelt Luzern nach einem Jahr Pause wieder in den Mittelpunkt närrischen Treibens. Sehr zur Freude der Restaurants, wobei einige Kompromisse machen müssen.

In Luzern ist das Fasnachtsfieber ausgebrochen – okay, vielleicht sollte man in der gegenwärtigen Lage nicht unbedingt Krankheitsvergleiche anstellen. Seis drum. Am Donnerstag wird mit dem Urknall die Fasnacht 2022 eröffnet. Dies, nachdem im Vorfeld lange nicht klar war, ob und in welcher Form die fünfte Jahreszeit heuer stattfinden wird (zentralplus berichtete).

Als dann am 16. Februar die Corona-Massnahmen grösstenteils aufgehoben wurden, dürfte in so manchem Betrieb erst der Jubel und dann die Geschäftigkeit ausgebrochen sein. Aber reichte die Zeit überhaupt noch, bis zur Fasnacht alles startklar zu haben? «Für die meisten ging es wohl noch. Auch wenn teilweise die Fasnachtsdeko dieses Jahr nicht so toll daherkommt wie in anderen Jahren», erklärt Patrick Grinschgl, Präsident vom Verband Gastroregion Luzern.

Zusage des Kantons kam «relativ spät»

Den Zeitfaktor spürt man auch im Restaurant Schiff, einem beliebten Treffpunkt für Fasnächtler. Für das Lokal unter der Egg kam die Zusage des Kantons «relativ spät», wie Sylvia Wiesner-Joller gegenüber zentralplus erklärt. Sie leitet zusammen mit ihrem Mann Peter seit 1995 die Geschicke im Restaurant Schiff. Auf Basis der Vorinformationen in den Medien habe sich das «Schiff»-Team im Hintergrund provisorisch auf die Fasnacht vorbereitet. Eine «Herkulesübung», wie Sylvia Wiesner-Joller sagt.

Stand heute sei man aber auf Kurs, auch wenn es noch Baustellen gibt. Namentlich bei der musikalischen Unterhaltung. «Da viele Guuggenmusigen, die jeweils bei uns spielten, nicht bereit sind oder gar nicht kommen können, sind Musiklücken entstanden.» Ein engagiertes Duo soll nun in diesen Zwischenräumen für Stimmung sorgen.

Der «Chöbu» ist startklar

Eines der anderen Stammlokale für Fasnächtlerinnen ist der Stadtkeller. Nach aufwändigen Renovations- und Umbauarbeiten hat es der «Chöbu» auf den letzten Drücker geschafft, seine Tore für die närrische Zeit zu öffnen (zentralplus berichtete). So plant das Konzertlokal vom 19. Februar fast durchgehend bis zum 1. März Anlässe mit DJs, Värsli-Brönzlete und Guuggenmusiken. «Die DJ-Nächte werden lang und wir zählen auf Ihre Kondition!», schreibt das Haus auf der Website.

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch. Das bekannte Moggetätscher-Stadtkeller-Dachtheater kann aufgrund der Bauarbeiten dieses Jahr noch nicht im beziehungsweise auf dem Stadtkeller durchgeführt werden.

Verzichten müssen Fans des Theaters aber nicht. Die Moggetätscher haben Asyl im Bahnwagen vor dem Hotel Schweizerhof gefunden, einer weiteren Hochburg der Luzerner Fasnacht. Hier sei man mit den Vorbereitungsarbeiten auf Kurs, auch wenn sie stellenweise etwas hektischer ablaufen als sonst, schreibt «Schweizerhof»-Inhaber Patrick Hauser auf Anfrage.

Fasnacht heizt Buchungen an

«Da wir optimistisch und seit Anfang November an der Planung der Fasnacht waren, kam die ‹Zusage› gerade noch rechtzeitig», sagt Hauser. Die Zeit habe sogar noch gereicht, um die Hotelfassade erstmals mit Konfetti zu verzieren. Von der Pandemie hätte man sich die Fasnacht aber sowieso nicht vergällen lassen. «Wir hätten die Fasnacht, im Rahmen des Möglichen, auch mit Zertifikatspflicht durchgeführt. Wir sind aber froh darum, dass diese nun entfällt.»

Bis am Schmutzigen Donnerstag der Startschuss fällt, gibt es im «Schweizerhof» noch viel zu tun. Food- und Getränkestände werden aufgestellt, das Mobiliar in Halle und Bar wird ausgetauscht und die Veranstaltungsräume müssen noch vorbereitet werden. Zufrieden ist auch Hoteldirektor Clemens Hunziker. «Es sind noch viele Zimmerbuchungen reingekommen. Auch konnten wir einige Balkonzimmer für die Umzüge verkaufen. Es ist bereits eine gute Fasnachtsstimmung im Hotel.»

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Patrick Grinschgl, Präsident Gastroregion Luzern
  • Schriftlicher Austausch mit Patrick Hauser, Inhaber Hotel Schweizerhof
  • Schriftlicher Austausch mit Clemens Hunziker, Direktor Hotel Schweizerhof
  • Schriftlicher Austausch mit Sylvia Wiesner-Joller, Restaurant Schiff
  • Website vom Restaurant Stadtkeller
  • Website vom Hotel Schweizerhof
  • Website vom Restaurant Schiff
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 23.02.2022, 12:14 Uhr

    Warum der kollektive-Besäufnis-und-Betasch-Event unter der Egg dekoriert werden muss, entzieht sich der Kenntnis. Die paar Toi-Tois hätten da gerreicht. Allenfalls noch etwas schmuriges Rotlicht und ab geht das Zäpfli.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon