Strassenfasnacht ja - aber was noch?

Fasnacht 2022: Was wir wissen – und was noch nicht

Die beiden Fasnachtsmacher (links Robert Marty, Präsident «Vereinigte» und rechts Peti Federer, Sprecher LFK), wirken nach dem runden Tisch mit den Behörden konsterniert. (Bild: PLu)

Mit Spannung wurde der runde Tisch mit Vertretern des Fasnachtskomitees, des Kantons und der Stadt Luzern erwartet. Doch das Ergebnis ist für die Fasnächtler ernüchternd.

Am 24. Februar ist SchmuDo. Ob die Fritschitagwache stattfindet und wie sie ablaufen wird, ist auch knapp einen Monat vorher noch völlig unklar. Auch wenn der Luzerner Kantonsrat für die Fasnacht pocht (zentralplus berichtete).

Würde die Fasnacht 2022 heute auf dem Kapellplatz in Luzern starten, so wären die grossen Fasnachtsveranstaltungen wie zum Beispiel Umzüge unmöglich. Immerhin: die «Beizenfasnacht» könnte unter Einhaltung der 2G oder 2G plus Regel stattfinden. Gemäss Gesundheitsdirektor Guido Graf ist es entscheidend, welche Corona-Massnahmen in einem Monat gelten. Verschärfungen oder weitere Lockerungen? Bis am 24. Februar ist noch vieles möglich.

Kein grünes Licht für Umzüge: Jetzt gilt es, kreativ zu werden

Seit Wochen haben die Fasnächtler sehnsüchtig auf den runden Tisch mit dem Kanton und der Stadt gewartet, der am Dienstagabend stattfand. Sie erhofften sich grünes Licht für Umzüge an der Fasnacht 2022 in Luzern, wurden aber enttäuscht. «Es ist wichtig, dass klar gesagt wird, was möglich ist», sagte Stadtrat Adrian Borgula im Anschluss an die Gespräche. Beim runden Tisch wurden laut Borgula klare Ansagen gemacht und dies könne nun kreative Ideen fördern.

Peti Federer, Sprecher des Fasnachtskomitees (LFK) wirkt konsterniert: «Wir sind enttäuscht. Es ist gelogen, etwas anderes zu sagen.» Bei den Umzügen haben die Fasnachtsmacher Spielraum gesehen. Dies wird juristisch vonseiten Stadt und Kanton anders interpretiert.

Worin besteht die Diskrepanz: Du erfährst es im Video.

Toi Tois und Abfallsäcke kehren zurück

Die Strassenfasnacht ist kein organisierter Anlass. Daher können die Stadt oder der Kanton sie nicht verbieten. Die Regeln sind nicht so streng wie vor einem Jahr, als ein Versammlungsverbot für grössere Gruppen galt. Es ist davon auszugehen, dass viele Menschen auf den Strassen unterwegs sein werden. Umzüge hin oder her.

Wie bereitet sich die Stadt darauf vor? Werden Toi Tois aufgestellt? Und die grossen Abfallsäcke, welche die Luzerner Fasnacht aus früheren Jahren kennt? «Das ist der organisierte Teil der unorganisierten Fasnacht», sagt dazu Stadtrat Adrian Borgula. Die Stadt wird also wohl die Rahmenbedingungen für das kreative Treiben setzen, wie sie das schon immer getan hat.

Kaffeewagen: Erlaubt, aber nicht empfohlen

Eine weitere logistische Frage: Dürfen Private an ihren Wagen Getränke ausschenken, wie es dies an der Strassenfasnacht an unzähligen Orten üblicherweise gemacht wird? «Es ist nicht verboten. Ob dies schlau ist, dies müssen Sie selbst entscheiden», meint Adrian Borgula dazu. Es sei ein heikles Thema. Getränke verschenken darf jeder, verkaufen nicht.

Angesprochen auf die Profigastronomie, kommt der Stadtrat im Vorschriftendschungel ein bisschen ins Schleudern. Ob nun ein Gastrobetrieb eine Theke beim Eingang machen und Getränke «über die Gasse» verkaufen darf, kann er uns nicht einfach so beantworten.

Wie wird die Strassenfasnacht 2022 in Luzern aussehen? Antworten von Adrian Borgula.

Definitiver Entscheid in zwei Wochen

Wie Gesundheitsdirektor Guido Graf gegenüber CH-Media sagte, ist in zwei Wochen der Stichtag. «In zwei Wochen wird der Bundesrat eine neue Beurteilung abgeben. Auf diese kommt es an.»

Dessen unbeirrt hält das LFK an seinen Durchhalteparolen fest. «Wir machen Fasnacht», sagt Peti Federer. Für ihn ist klar, dass es so oder so eine Fasnacht 2022 in Luzern geben wird. Guuggen dürfen musizierend durch die Gassen ziehen. Zumindest der wilden Strassenfasnacht scheint im Moment nichts im Wege zu stehen.

Hier siehst du die ganze Antwort von Peti Federer.

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Hans
    Hans, 27.01.2022, 08:02 Uhr

    Fasnacht heisst doch für die meisten

    Alkohol bis zum abwinken

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  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 26.01.2022, 09:14 Uhr

    Meine Güte! Was für ein Gestürm einiger Protagonisten. Ein FDP-Kantonsrat will dem Regierungsrat noch Nachhilfe in Sachen Fasnacht erteilen. Dieser Sauglattismus ist weder zum Lachen, noch zum Schmunzeln. Fasnacht ist vollkommen nebensächlich, auch wenn diese ein Teil unseres kulturellen Lebens darstellt. Die Kultur beschränkt sich jedoch auf wenig Traditionelles (Zünfte und Gesellschaften, Guuggenmusigen, Umzüge, Monstercorso etc.). Die gelangweilten zivilen Zuschauer sind wohl kaum Teil des kulturellen Lebens, sondern einfach nur der Nährboden für einen Virus. Auf den Plätzen rumstehen und Kafi saufen ist weder kreativ, noch Tradition. Man besäuft sich einfach. Selbstverständlich verstehe ich die Guugger und deren Sehnsucht nach Fasnacht. Als Guugger kommt für mich jedoch weder Kompromiss, noch irgendwelche Einschränkungen in Frage. Das archaische Chaos gehört zur Fasnacht, ist nicht verhandelbar. Da verzichte ich lieber auf Fasnacht, als mich für einen x-beliebigen Bünzlianlass herzugeben.

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  • Profilfoto von Jörg
    Jörg, 26.01.2022, 08:48 Uhr

    Es wäre so einfach wenn man die Fasnacht um einen Monat verschiebt, Umzug,, .so es Gschiss, Herr Graf hat ja mehre male Bewiesen das er Aneckt al Gesundheit s Chef,, sogar ,,ups,,, von Herr Bundesrat Berset. Nur eben die Gesundheit geht übertrieben vor, es Pfuff wird es Geben so oder so, und wenn man als Fasnächtler Kostümiert in die Beiz will oder Guggen (ja äh ägsgüsi,) Zertifikat s Pflicht, Nimm doch bitte die Maske Runter, ja Herr Graf viel Glück in Ihrem Amt, und ich hoffe Innständig die Wähler haben Gelernt, Nein so nicht mit diesen Parteien.

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    • Profilfoto von Michel von der Schwand
      Michel von der Schwand, 26.01.2022, 13:26 Uhr

      Hört endlich mit diesem Nonsens auf, die Fasnacht verschieben zu wollen. Was soll der Blödsinn? Am Ende noch Fasnacht im Sommer, oder was? Macht es doch gleich wie die FIFA und macht Fasnacht vor der Weihnacht. Wie schon geschrieben, haben solche Vorschläge NICHTS, aber auch wirklich nichts mit Fasnacht zu tun und kommen in der Regel von Leuten, die von Fasnacht auch wirklich keine Ahnung haben.

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