Bleibt die Luzerner Regierung bürgerlich und männlich? Dies ist eine der zentralen Fragen des grossen Wahlsonntages. Bei den Parlamentswahlen wird sich zeigen, ob es auch in Luzern zu einer Klimawahl kommt. zentralplus präsentiert vor dem Showdown die wichtigsten Fakten zur Ausgangslage.
Diesen Sonntag ist es so weit. Die Luzerner Bevölkerung wählt die Regierung und das Parlament neu. zentralplus wird Sie durch den Wahlsonntag führen.
Ab 11.30 Uhr berichten wir in unserem Ticker live aus dem Regierungsgebäude. Im Regierungsgebäude findet sich alles ein, was in der Luzerner Politik Rang und Namen hat. Auch die Bevölkerung ist eingeladen. Ab 12 Uhr ist mit ersten Resultaten zu rechnen.
Bleibt die Regierung männlich und bürgerlich?
So präsentiert sich die Ausgangslage: Vor vier Jahren verlor die SP den Sitz der abtretenden Yvonne Schärli an Paul Winiker von der SVP. Seither ist weder die SP noch eine Frau in der Regierung vertreten. Bleibt das so? Mit Robert Küng (FDP) tritt lediglich ein Regierungsrat nicht mehr an.
Die FDP versucht ihren Sitz mit Fabian Peter zu verteidigen. Für die SP steigt Jörg Meyer, für die Grünliberalen Roland Fischer und für die Grünen Korintha Bärtsch ins Rennen. Als neunter Kandidat komplettiert Ruedi Schweizer (Parteilose Schweizer) das Starterfeld. Regierungsratswahlen sind Majorzwahlen.
Die spannendste Frage lautet: Wer schafft bereits im ersten Wahlgang das absolute Mehr? Vor vier Jahren gelang dies Guido Graf, Reto Wyss und Robert Küng. Marcel Schwerzmann und Paul Winiker mussten mit SP-Kandidatin Felicitas Zopfi in einen zweiten Wahlgang.
Gibt’s auch in Luzern eine Klimawahl?
Nach dem überraschenden Erfolg des 32-jährigen grünen Kandidaten Martin Neukom in Zürich, wird es interessant sein zu sehen, ob auch die Luzerner Wahl zu einer Klimawahl wird. Denn die Aktien der einzigen Frau, Korintha Bärtsch, sind in den letzten Wochen sicherlich nicht gesunken (zentralplus berichtete).
zentralplus hat jeweils einen amtierenden Regierungsrat mit einem Herausforderer zu einem gemeinsamen Wahl-Talk gebeten.
- Reto Wyss vs. Roland Fischer: «Die Spange Nord ist so nicht mehrheitsfähig»
- Marcel Schwerzmann vs. Korintha Bärtsch: «Wir haben überbordet»
- Guido Graf vs. Jörg Meyer: «Wir müssen in die Menschen investieren»
- Paul Winiker vs. Fabian Peter: «Einige Sparmassnahmen haben mir weh getan»
Wird das Parlament linker und grüner?
Nebst den fünf Sitzen im Regierungsrat sind auch die 120 Sitze im Kantonsrat neu zu vergeben. Gewählt wird im Proporzverfahren, in sechs Wahlkreisen. zentralplus hat die Ausgangslage in allen sechs Wahlkreisen dargelegt.
- Wahlkreis Luzern-Stadt: Geht der Höhenflug der Linken weiter?
- Wahlkreis Luzern-Land: Bürgerliche wollen Sitze halten, Linke greifen an
- Wahlkreis Hochdorf: FDP-Sitzgewinn auf Kosten der SVP scheint realistisch
- Wahlkreis Sursee: Das grosse Ringen um den Zusatzsitz
- Wahlkreis Willisau: Wo das Rad der Politik etwas langsamer dreht
- Wahlkreis Entlebuch: Kann die CVP ihre Dominanz wahren?
Nach der Wahl in Zürich stellt sich die Frage, ob Grüne und Grünliberale auch in Luzern zulegen und zusätzliche Parlamentssitze erobern können. Darüber hinaus muss sich zeigen, ob die politische Linke von den Spardebatten der letzten Jahre profitiert. Einen grossen Erfolg konnte die Luzerner SP vor Bundesgericht erreichen. Dieses hatte die Sparmassnahmen bei der Prämienverbilligung als unzulässig taxiert (zentralplus berichtete).
Vor vier Jahren gewannen SVP und FDP je zwei Sitze im Kantonsrat. Die Grünen verloren zwei Mandate, Grünliberale und CVP je einen. Bei der SP gab es keine Verschiebungen.
Am Sonntagabend wird man wissen, wie sich das Parlament für die nächsten vier Jahre zusammensetzt.
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