Neues aus der Luzerner Gerüchteküche

Wird fast-CVP-Stadtratskandidatin neue Stadtschreiberin?

Wird sie es? Pia Maria Brugger Kalfidis wird als neue Stadtschreiberin gehandelt.

(Bild: zVg/Montage zentralplus)

Der Luzerner Stadtschreiber Toni Göpfert räumt nach 27 Jahren seinen Platz. Als Nachfolgerin, so wird gemunkelt, könnte sich eine prominente CVP-Frau bewerben. Abwegig ist dieser Gedanke nicht.

Die Stadt Luzern sucht per 1. Juni 2017 eine Nachfolge für Stadtschreiber Toni Göpfert (63, FDP). Dieser geht nach 27 Jahren bei der Stadt frühzeitig in Pension. Das Inserat für Göpferts Nachfolge ist nun publiziert. Und bereits wird in der Gerüchteküche wild darüber spekuliert, ob eine prominente Frau sich auf diese Stelle bewerben könnte.

Konkret geht es um Pia Maria Brugger Kalfidis. Die 54-jährige Betriebsökonomin vertrat die CVP über zehn Jahre lang im Kantonsrat. Zuvor hat sie unter anderem die Stadtluzerner Volksschule geleitet. Zuletzt arbeitete sie als Gemeindeschreiberin in Ebikon, ab dem 1. April als Geschäftsführerin. Doch nach einigen Wochen kam es zwischen ihr und dem Gemeinderat zum Zerwürfnis – was das Ende der fünfjährigen Zusammenarbeit bedeutete, ohne dass die Gründe im Detail publik wurden. Seither sucht sie eine neue Herausforderung.

Fast wäre sie Stadtradtskandidatin geworden

Dass Brugger sich für das Amt interessieren könnte, wurde bereits an der CVP-Nominationsversammlung Mitte September gemunkelt. Damals wollte sie von den CVP-Mitgliedern als neue Stadträtin nominiert werden. Sie unterlag aber in einem Hitchcock-Final haarscharf der CVP-Fraktionschefin Franziska Bitzi Staub. Staub ist damit wohl schon so gut wie gewählt, die Wahl findet am 27. November statt. Nun könnte es Brugger also auf einem anderen Weg doch noch ins Stadthaus schaffen.

«Ich prüfe derzeit verschiedene Optionen und werde mir auch die erwähnte Stelle anschauen.»

Pia Maria Brugger Kalfidis

Auch der Luzerner Polit-Journalist Herbert Fischer orakelt auf seiner Webseite lu-wahlen.ch über Bruggers Ambitionen. Für Brugger spreche, dass sie für die Stelle als Stadtschreiberin qualifiziert sei und über viel Erfahrung verfüge. Dem stimmt ein stets gut informiertes CVP-Mitglied zu. Dieses kann sich «sehr gut» vorstellen, dass sich Brugger um den Job bewerben wird.

Pia Maria Brugger Kalfidis am Schwanenplatz: Mobilität ist einer ihrer Schwerpunkte. (Bild: jal)

Pia Maria Brugger posierte für zentralplus vor der CVP-Nominationsversammlung beim Schwanenplatz (Bild: jal)

Auf Nachfrage von zentralplus äusserst sich Brugger aber nicht konkret dazu – was natürlich nachvollziehbar ist. Sie sagt bloss: «Ich prüfe derzeit verschiedene Optionen und werde mir auch die erwähnte Stelle anschauen.» Diese sei durchaus interessant. Zuständig für die Wahl des neuen Stadtschreibers ist der Stadtrat.

Chef/in von 38 Mitarbeitern

Im Inserat auf der Webseite der Stadt steht unter anderem: «In dieser zentralen Schlüsselposition haben Sie die Gesamtverantwortung für die personelle und fachliche Führung der Stadtkanzlei mit rund 38 Mitarbeitenden. Als Stadtschreiber/in nehmen Sie mit beratender Stimme an den Sitzungen, Seminaren und Workshops des Luzerner Stadtrates teil sowie an den Sitzungen des Grossen Stadtrates und dessen Kommissionen.»

Nebst mehrjähriger Verwaltungs- und Führungserfahrung ist für die Stelle «eine Persönlichkeit mit universitärer Ausbildung als Jurist/in oder gleichwertiger Ausbildung mit fundierten Kenntnissen im öffentlichen Recht und Managementerfahrung» gefragt. «Ausserdem verfügen Sie über eine hohe Beratungs- und Sozialkompetenz, Empathie, Projektmanagementerfahrung sowie Verständnis und Vernetzungsfähigkeiten für politische, wirtschaftliche und rechtliche Zusammenhänge. Ihr Interesse am gesellschaftlichen Leben der Stadt Luzern und der Region sowie die Gewandtheit im Erstellen und Bereinigen von Berichten und Vorlagen runden Ihr Profil ab.» Bruggers Profil würde da ganz gut passen.

Die Eingabefrist für Bewerbungen endet am 6. November.

«Sparen» dank Göpfert

Detail am Rande: Mit Toni Göpferts Abgang «verliert» die Stadt ihren bestverdienenden Mitarbeiter. Nach Annahme der SVP-Lohnsenkungsinitiative mussten die Saläre der Stadträte bekanntlich auf 200’000 Franken (anstatt 247’000) für «normale» Stadträte und 220’000 Franken (anstatt 264’000) für den Stadtpräsidenten gesenkt werden. Das hat dazu geführt, dass Göpfert als einziger Stadtmitarbeiter mehr verdient als die Stadträte selbst. Das wird nun also auch bald Geschichte sein. Denn bis Göpferts Nachfolger/in wieder in diese Gehaltsklasse kommt, muss er/sie wohl zuerst einige Jahre (oder Jahrzehnte) im Amt sein.

Hinweis: Hier geht’s zum grossen Interview mit Brugger Kalfidis, welches zentralplus vor der Nominationsversammlung der CVP mit ihr geführt hat: «Ich bin keine Sparpolitikerin»

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