Sprachgutscheine und «Welcome-Desk»

Vorstoss-Paket: Grüne wollen Integration in Luzern fördern

Die Fraktion der Grünen im Grossen Stadtrat fordert Sprachfördergutscheine. (Bild: Fotolia)

Zwei grüne Abgeordnete des Grossen Stadtrat möchten die Integration von Migranten verbessern. Dazu haben sie gleich fünf Vorstösse eingereicht.

Aus Sicht der Fraktion Grüne und Junge Grüne macht die Stadt Luzern zu wenig für eine «gelebte Willkommenskultur». Neu in der Stadt Luzern wohnende Migranten sollen sich rascher willkommen fühlen und sich besser integrieren können.

Um dies zu erreichen, haben die grünen Abgeordneten Selina Frey und Marco Müller gleich fünf Vorstösse mit Forderungen eingereicht. In Zukunft sollen etwa neu Zugezogene ein persönliches Begrüssungsgespräch mit einer Fachperson erhalten. Gemäss der Grossstadträtin und dem Grossstadtrat können in einem solchen Gespräch wichtige Informationen, etwa zu Schulen, Kulturvereinen und Integrationsangeboten vermittelt werden.

«Welcome Desk» und Website in weiteren Sprachen

Für die Informationsverbreitung soll es neben der Begrüssungsgespräch in der Stadt Luzern auch ein «Welcome Desk» geben. Als Vorbild dienen andere Städte wie Zürich oder Winterthur. An den dortigen «Welcome Desks» können Neuzuzüger Kurzberatungen und Informationen in Anspruch nehmen.

Im selben Vorstoss fordern die Abgeordneten die Stadt Luzern zudem auf, ihre Kommunikation auf der Website in weiteren Sprachen anzubieten. Zurzeit sind die Informationen in vier Sprachen verfügbar. Auch neue Technologie soll zur Anwendung kommen: Mittels eines Chatbots könnten viele Fragen für Neuzuzüger rasch beantwortet werden, argumentieren Frey und Müller.

Stadt soll Sprachgutscheine verteilen

Weiter soll die Stadt Luzern Zugang zu Deutschkursen vereinfachen, indem die Stadt Gutscheine für solche verteilt: «Für die soziale, vor allem aber für die berufliche Integration in die Gesellschaft sind Sprachkenntnisse von grundlegender Bedeutung», heisst es im entsprechenden Vorstoss. Doch viele könnten sich die entsprechenden Kurse nicht leisten, weshalb die Stadt nun aktiv werden soll. Als Nebeneffekt erhoffen sich Frey und Müller eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt und somit einen Beitrag zum Fachkräftemangel.

In einem weiteren Vorstoss fordern Frey und Müller zudem, dass die Stadt Luzern jährlich einen Brief an Personen mit Aufenthaltsstatuts F-, B- oder S-Ausweis versenden soll, falls diese Anspruch einen Aufenthaltsstatus B oder C haben. Ein gesicherter Aufenthaltsstatus vereinfache es, eine Arbeitsstelle oder eine Wohnung zu finden, argumentieren die grünen Abgeordneten.

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Silvio Bonzanigo
    Silvio Bonzanigo, 28.07.2023, 06:19 Uhr

    Klar, Luzern braucht eine bessere Begrüssungskultur – und zwar für Unternehmen, die hier Kapital investieren und Arbeitsplätze schaffen wollen. Alles andere ist entbehrlich. Wie Migranten, die für jedes Quäntchen Integration Unterstützung und Anleitung benötigen, den Fachkräftemangel beheben sollten, bleibt das Geheimnis der Verfasser dieser Vorstösse.

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    Anita Rickenbach, 18.07.2023, 16:52 Uhr

    Ja wie schön. Dann dürfen alle es auch ihren Brüder und Verwandten und der ganzen Welt mitteilen und wir warten mit Schweizerfähnchen und Apéro auf die Neuankömmlinge an der Grenze. Wir freuen uns so sehr über alle lieben Menschen, die kommen wollen. Und wir rücken etwas zusammen. Und wenn wir alles verschenkt haben und mausarm sind, wandern einfach wir aus. Irgendjemand wird es uns vergelten, weil wir ja so lieb mit allen waren.

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    Jerome Halter, 17.07.2023, 14:52 Uhr

    Klar, der Steuerzahler bezahlt das gerne… Was für eine verkehrte Welt… Wie wäre es noch mit Handy gratis und GA?

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    Marie-Françoise Arouet, 17.07.2023, 14:18 Uhr

    Das wirklich Schlimme ist, dass solches Zeug bei den gegenwärtigen Mehrheitsverhältnissen im Parlament auch noch Chamcen hat.

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