Flugshow-Absage am Luzerner Fest

OK ist vom Stadtrat enttäuscht, SVP reicht Postulat ein

Die Patrouille Suisse beim Trainingsflug. (Bild: Emanuel Ammon)

Der Luzerner Stadtrat hat das Gesuch für eine Flugshow der Patrouille Suisse am Luzerner Fest abgelehnt. Dies gefällt den Veranstaltern gar nicht. Das OK ist enttäuscht und spricht von einer «verpassten Chance». Nun fordert auch die SVP den Stadtrat auf, das Gesuch nochmals zu prüfen und doch noch zu bewilligen.

Ein herber Rückschlag für das OK Luzerner Fest: Sie hatten beim Luzerner Stadtrat ein Gesuch für eine Flugshow der Patrouille Suisse eingereicht. Der Stadtrat gab nun am Mittwoch bekannt, dass er dieses ablehnt. Der wichtigste Grund sei die Lärm- und Umweltbelastung. Der Stadtrat habe sich in den letzten Jahren konsequent für einen möglichst guten Schutz der Stadtbevölkerung und der Gäste vor übermässiger Lärmbelastung durch Flugverkehr eingesetzt: «Wir wollen die Stadtbewohner vor übermässigem Lärm schützen», erklärt Adrian Borgula, Leiter der Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit.

SVP reicht dringliches Postulat ein

Jetzt hat sich auch die SVP Stadt Luzern zu Wort gemeldet. Sie fordert den Stadtrat in einem dringlichen Postulat auf, das Gesuch nochmals zu prüfen und mit allfälligen Auflagen zu bewilligen. Die Gründe des Stadtrats für die Ablehnung des Gesuchs nennt die SVP «fadenscheinig»: Lärmbelästigung sowie Umweltbelastungen gäbe es gemäss der SVP-Mitteilung am Luzerner Fest und mit dem dazugehörenden Feuerwerk so oder so. Auch die Begründung des Stadtrats, dass keine Landungen auf Stadtgebiet bewilligt würde, hinterlässt bei der SVP Fragezeichen: «Eine solche Landung (zum Beispiel auf der Seebrücke?) dürfte von der Patrouille Suisse aber kaum geplant gewesen sein», schreibt sie im Postulat.

Die Bevölkerung sei Ende Juni bereits durch das Luzerner Fest und die zeitgleich stattfindende Fussball-Weltmeisterschaft grossen Lärmbelästigungen ausgesetzt. Adrian Borgula: «Es gibt sicher Leute, die sich über eine Flugshow freuen würden, aber auch viele, die über mehr Lärm nicht erfreut sind.» 

Weiter hat der Stadtrat auch Bedenken bezüglich Sicherheit: «Grundsätzlich ist ein Absturz nie ganz auszuschliessen. Die Folgen wären gravierend», erklärt Borgula. Auch sei der Absturz am Lopper nicht lange her: «Ein Absturz über dicht besiedeltem Gebiet hätte ein ganz anderes Ausmass», so Borgula.

Patrouille Suisse wäre gratis geflogen

«Im ersten Moment sind wir natürlich sehr enttäuscht gewesen», sagt Oliver Furrer, Präsident des OK. Insbesondere, da die Patrouille Suisse in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiere: «Es wäre eine tolle Attraktion gewesen», so Furrer. Die Patrouille Suisse sei sehr gefragt und man habe sich über deren Zusage schon gefreut. «Auch die Patrouille Suisse wäre gerne im Rahmen des Jubiläums von ihrer Basis in Emmen geflogen», erklärt Furrer. Dies sogar unentgeltlich. Furrer ist der Meinung, dass eine kurze Flugshow trotz Lärm vertretbar gewesen wäre. «Unser Feuerwerk macht ja auch Lärm.»

Die Ablehnung des Gesuchs ändere jedoch nichts an der guten Zusammenarbeit mit der Stadt Luzern: «Wir akzeptieren den Entscheid natürlich», so Furrer. Das OK sei weiterhin bestrebt ein attraktives Programm zu organisieren, um möglichst viel Geld für gemeinnützige Institutionen zu erwirtschaften. Im Mai werden erste Programmpunkte vom OK bekannt gegeben.

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