Nach Postulat von Grüne-Kantonsrätin

Kanton will Windkraftgegnern Wind aus den Segeln nehmen

Der Kanton Luzern will Windenergie fördern. (Bild: ewi)

Die Grüne-Kantonsrätin Korintha Bärtsch fordert den Kanton Luzern auf, die Akzeptanz gegenüber Windradanlagen in der Bevölkerung zu stärken. Damit rennt sie offene Türen ein, wie die Anwort der Regierung auf ihren Vorstoss zeigt.

Kaum nimmt ein Behördenvertreter das Wort «Windkraft» nur schon in den Mund, formiert sich irgendwo bereits Widerstand. Gegner von Windrädern formieren sich schweiz- und europaweit, um gegen geplante Anlagen vorzugehen. Kaum ein Projekt der vergangenen Jahre hatte nicht mit viel Gegenwind zu kämpfen.

Der Kanton Luzern solle den Gegnern nun den Wind aus den Segeln nehmen und die Akzeptanz gegenüber Windkraft in der Bevölkerung erhöhen, findet die Grüne-Kantonsrätin Korintha Bärtsch. Auch soll sich die Bevölkerung besser beteiligen können bei Windkraftprojekten. Im vergangenen Herbst hat sie daher ein Postulat eingereicht. Nun liegen die Antworten der Regierung vor.

Bevölkerung soll investieren

Wie diese schreibt, teilt sie die Haltung, dass die Akzeptanz von Windkraftanlagen in der Bevölkerung erhöht werden soll. Besonders Massnahmen, die es der Bevölkerung und der Gemeinden ermöglichen, sich bei Projekten einzukaufen und in solche zu investieren. «Wer sich beteiligt, investiert Geld, erhält in der Regel eine gute Rendite, trägt aber auch die entsprechenden Risiken mit», schreibt der Regierungsrat. Dies könne etwa durch eine Energiegenossenschaft oder direkt bei einer AG sein.

Die Rahmenbedingungen dafür will die Regierung mit der Änderungen des Planungs- und Baugesetzes schaffen (zentralplus berichtete). Die Botschaft dazu hat sie vergangenen November verabschiedet. Demnächst wird der Kantonsrat darüber beraten.

Mehr Akzeptanz durch Gesetzesanpassung

In der Gesetzesänderung steht etwa: Die Gemeinden sind verpflichtet, die Möglichkeiten zu schaffen, dass sich die Bevölkerung an Windprojekten beteiligen kann. Weiter sollen sie sich noch vor der öffentlichen Auflage zu Projekten äussern und ihre Anliegen einfliessen lassen können.

Voraussichtlich im März beschäftigt sich der Kantonsrat mit der Botschaft. Gibt das Parlament grünes Licht, treten die Änderungen per Anfang 2025 in Kraft. Ob dies dann die Akzeptanz gegenüber Windkraft erhöht, muss sich zeigen.

Verwendete Quellen
  • Postulat «Förderung der finanziellen Beteiligung der lokalen Bevölkerung an Windkraftanlagen»
  • Stellungnahme der Regierung
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5 Kommentare
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    Marie-Françoise Arouet, 23.01.2024, 11:51 Uhr

    Und ich dachte, Kritik an Windrädern und deren Promotoren sei verboten und werde wegzensiert …

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  • Profilfoto von Jerome Halter
    Jerome Halter, 23.01.2024, 11:08 Uhr

    Gut, wenn man die baut, kann man auch die Seilbahn bauen und den Seetalplatz um ein Stockwerk erhöhen.

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  • Profilfoto von Franz
    Franz, 23.01.2024, 09:03 Uhr

    Neben dem schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnis gibt es für Windräder ein massives Entsorgungsproblem. Auf den Kanarischen Inseln kann man Windpark-Friedhöfe besichtigen. Andernorts werden Rotorblätter (glasfaser- oder carbonfaserverstärkter Kunststoff) liegen gelassen oder vergraben.

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      Hanspeter Flueckiger, 23.01.2024, 14:30 Uhr

      Im Gegensatz zum Rest der Welt funktioniert die Entsorgung in der Schweiz! Wir sind kein Schwellenland, wie das zum Beispiel unsere Nachbar im Norden mittlerweile dank Alt-Kanzler Kohl oder Alt-Kanzlerin Merkel ist.

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        Bruno M., 23.01.2024, 16:50 Uhr

        Hm, verantwortlich für den wirtschaftlichen Absturz und fortschreitendender Deindustrialisierung unseres nördlichen Nachbarlandes ist wohl eher die katastrophale Energiepolitik der aktuellen Ampelregierung und der Vorgängerin Merkel, als dass man hier Kohl bemühen sollte, der 1998 (!) aus der Regierung ausschied. Die wirtschaftlichen Verheerungen der mit Abstand weltweit höchsten Energiepreise sind nicht mehr zu übersehen – und wir sollten dieses «Erfolgsmodell» auf keinen Fall kopieren …

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