Die Frist des Kantons, bis September die zugewiesene Anzahl Unterkünfte für Flüchtlinge zu schaffen, läuft bald aus. Es zeigt sich: Selbst nach Senkung der Quote schaffen die wenigsten Luzerner Gemeinden ihr Soll.
Den meisten Luzerner Gemeinden drohen horrende Bussen. Grund: Im Juni haben sie vom Kanton Luzern den Auftrag erhalten, eine ihnen zugewiesen Quote an Flüchtlingsunterkünften zu schaffen (zentralplus berichtete). Bei Nichterfüllung haben die Gemeinden pro fehlenden Platz 10 Franken pro Tag an den Kanton abzugeben (zentralplus berichtete).
Die meisten Gemeinden schaffen Quote nicht
Wie die Nachfrage von «20 Minuten» zeigt, scheint das für die allermeisten Gemeinden der Fall zu sein. «Kaum eine Gemeinde wird es zum Stichtag schaffen, auf ihr gefordertes Soll zu kommen», schreibt das Nachrichtenportal. Und dies, obwohl der Kanton Luzern erst kürzlich die Quote von 90 auf 75 Prozent Erfüllung gesenkt hat (zentralplus berichtete).
Die Frustration bei den Gemeinden darüber ist riesig. «Beim Status quo an aufgenommenen Flüchtlingen müssen wir bis Ende Jahr über 120'000 Franken zahlen», sagt etwa Michael Küchler der Gemeinde Adligenswil gegenüber dem Nachrichtenportal.
Gemeinden empfinden Anforderungen zu hoch
Andere Gemeinden klagen, dass der Kanton Luzern zu hohe Anforderungen an die Unterkünfte habe. «Die Anforderungen des Kantons an die Wohnungen sind zu hoch. Die Gemeinde Gisikon verfügt auch über zu wenig Wohnraum im kostengünstigen Segment», meint etwa Beat Amrein, Gemeindeschreiber von Gisikon.
Trotz der vielen Gemeinden in der Bredouille scheint der Kanton Luzern keine erneute Lockerung in Betracht zu ziehen. Auf Anfrage des Nachrichtenportals hat die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen des Kantons bestätigt, dass keine Fristverlängerung vorgesehen sei. Auch auf die Ersatzabgaben sollen nicht verzichtet werden.
- Artikel «20 Minuten»
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