So einige Luzerner Gemeinden sind ins Schwitzen geraten. Im Juni wies der Kanton ihnen eine fixe Quote an Flüchtlingen zu, für die sie bis September Platz schaffen sollten. Alles nur heisse Luft?
Weil der Kanton mit der anhaltenden Flüchtlingswelle aus der Ukraine überfordert ist, hat er die Gemeinden in die Pflicht genommen (zentralplus berichtete). Pro 1000 Einwohner sollen sie 23,5 Plätze für Ukrainerinnen schaffen. Bis Anfang September sollen die Gemeinden diese Quote zu mindestens 90 Prozent erfüllen. Doch wie der Kanton Luzern schreibt, wird diese Quote nun gelockert.
SEM erwartet grossen Ansturm im Winter
Neu müssen die Gemeinden den Aufnahme-Soll nur zu 75 Prozent erfüllen. Die Deadline für die 90 Prozent-Erfüllung schiebt der Kanton auf den ersten Dezember. Dies, da es aktuell weniger Zuweisungen von ukrainischen Flüchtlingen gibt als vom Staatssekretariat für Migration prognostiziert. «Ein grosser Wiederanstieg der Zuweisungen wird erst gegen Winter 2022 erwartet», wie in der Mitteilung geschrieben steht.
Ein Grund zum Aufatmen sei das aber noch nicht. «Auch wenn die Zuweisungen momentan aktuell etwas tiefer sind als vom SEM vorausgesagt, ist keine Entspannung der Lage in Sicht», wird Guido Graf zitiert. Und weiter: «Es ist und bleibt insbesondere im Hinblick auf den grossen Wiederanstieg an Zuweisungen im Winter weiterhin sehr anspruchsvoll, genügend Unterkunftsplätze zur Verfügung zu stellen.»
- Medienmitteilung Kanton Luzern
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