Abstimmung und Wahlen

Emmens Super-Sonntag: Darüber entscheidet die Bevölkerung

So soll die erweiterte Schulanlage Hübeli dereinst aussehen. (Bild: Gemeinde Emmen)

Die Emmer wählen am 12. März ein neues Gemeinderatsmitglied. Zudem kommt eine Schulraumerweiterung zur Abstimmung.

Der drittgrössten Zentralschweizer Gemeinde steht ein Super-Sonntag bevor: Ein vakanter Gemeinderatssitz wird wieder besetzt – zudem wird über die Zukunft einer Schulanlage entschieden.

Zuerst zum Gemeinderat: Der erste Wahlgang brachte in Emmen Ende November 2022 keinen Sieger hervor. Deswegen entscheidet die Bevölkerung am 12. März, wer Nachfolger des zurückgetretenen Gemeinderats und Baudirektors Josef Schmidli wird (zentralplus berichtete). Traten im November noch fünf Kandidaten zur ersten Ausmarchung an, sind es nun deren vier. Marco Huwiler, Kandidat der Grünen, zog sich zurück, da er im ersten Wahlgang weniger Stimmen gemacht hatte als Mitte-Kandidat Andreas Roos und SVP-Mann Reto Bieri. Diese beiden treten wieder an und gelten als Favoriten. Andreas Roos holte im November 1'664 Stimmen, Reto Bieri kam auf 1'312.

Die Mitte hat Fraktionschef Andreas Roos (links) für die Ersatzwahl nominiert, die SVP den ehemaligen Einwohnerrat Reto Bieri. (Bild: zvg)

Auch Vital Burger vom Forum Emmen und Raphael Beck von der Bewegung Emmen am See werfen ihren Hut wieder in den Ring. Dass einer von ihnen gewählt wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Burger machte im ersten Wahlgang 147, Beck 127 Stimmen.

FDP und Grünliberale unterstützen Mitte

Der 55-jährige Andreas Roos ist Chef der Mitte-Fraktion des Emmer Einwohnerrats. Der SBB-Sicherheitsspezialist setzt sich ein für «wohnliche Quartiere, ein dosiertes Wachstum und vitale Vereine», wie er der «Luzerner Zeitung» sagte. Er wird neben seiner Partei auch von der FDP und den Grünliberalen unterstützt.

Das wiederum bedeutet, dass SVP-Kandidat Reto Bieri, der von 2000 bis 2016 im Einwohnerrat tätig war – davon vier Jahre als Fraktionschef und ein Jahr als Einwohnerratspräsident – keine offizielle Unterstützung der anderen bürgerlichen Parteien erhält. Trotzdem sieht er seine Chancen bei «50:50», wie er gegenüber der «LZ» ausführte. Der 43-jährige Hornbach-Spartenleiter ist laut eigenen Angaben gewerbefreundlich und setzt sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuereinnahmen ein. Ein «SVP-Hardliner und Polteri» hingegen sei er nicht.

Weder die Grünen noch die SP geben eine Wahlempfehlung ab. Dies hat damit zu tun, dass die SVP rein arithmetisch Anspruch auf einen Sitz im Gemeinderat hätte, wie die beiden linken Parteien betonen. Doch inhaltlich stehe man Mitte-Kandidat Andreas Roos näher. Entsprechend beschlossen sie Stimmfreigabe.

Mehr Platz für Schüler

Am 12. März geht es in Emmen aber nicht nur darum, den fünfköpfigen Gemeinderat wieder zu komplettieren, sondern es kommt auch ein Sachgeschäft an die Urne. Die Stimmberechtigten sind angehalten, über den Kredit zur Erweiterung der Schulanlage Hübeli und somit über deren Zukunft zu entscheiden (zentralplus berichtete). Die Gemeinde sieht eine Erweiterung des 1967 gebauten Schulhauses vor. Dies, weil der Schulraum in Emmen langsam, aber sicher knapp wird.

Für knapp 28 Millionen Franken sollen ein neues Primarschulhaus entstehen, Räume für die Tagesbetreuung, eine Doppelsporthalle mit integrierten Kindergärten und ein Allwetterplatz auf dem Dach. Die Parteien sprachen sich im Einwohnerrat für die Hübeli-Erweiterung aus. Einzig Teile der SVP votierten dagegen. Kritisiert wurde aber von mehreren Seiten, auch von der FDP und den Grünen, der Preis. Dieser sei hoch, meinte beispielsweise Grünen-Einwohnerrätin Martina Sager. «Aber der Mehrwert dieser Schulanlage überzeugt doch mehrheitlich.»

Verwendete Quellen
  • Parolen der Parteien
  • Medienmitteilung der Gemeinde Emmen
  • Diskussion im Emmer Einwohnerrat vom 20. September 2022
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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