Prix Transparence für Beitrag über Zuger Regierung

zentralplus mit Medienpreis ausgezeichnet

zentralplus-Reporter Kilian Küttel (links) nimmt den Prix Transparence Regio 2022 von Martin Stoll, Geschäftsführer des Vereins Öffentlichkeitsgesetz.ch, entgegen. (Bild: Michael Flückiger)

zentralplus wurde mit dem Prix Transparence Regio ausgezeichnet. Verliehen wurde der Medienpreis an Kilian Küttel für einen Artikel über eine Untersuchung der Zuger Regierung. Unter grösster Diskretion liess diese die Amtsführung des früheren Regierungsrates Beat Villiger untersuchen.

Seit fünf Jahren vergibt der Verein Öffentlichkeitsgesetz.ch den Prix Transparence an nationale Medien. Zum ersten Mal hat man dieses Jahr auch den besten Regionalbeitrag gekürt. Den Prix Transparence Regio gewinnt zentralplus für eine Recherche zum Rücktritt des Zuger Sicherheitsdirektors Beat Villiger.

Gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz hat Reporter Kilian Küttel Regierungsratsprotokolle verlangt, in denen die Regierung Villigers Gesundheitszustand, seine Auszeit und seinen Rücktritt thematisierte. Laut diesen wurden noch vor dem offiziellen Rücktritt Geschäfte und Abläufe der Sicherheitsdirektion – unter grösster Diskretion — «auf ihre Ordnungsmässigkeit hin» überprüft.

Nicht alle wollen Transparenz

Möglich wurde Kilian Küttels akribische Arbeit durch die Einführung des Öffentlichkeitsgesetzes im Kanton Zug 2014, was einige SVP-Politiker derzeit am liebsten rückgängig machen würden (zentralplus berichtete). Auch in Luzern gibt es Bemühungen für mehr Transparenz. Luzern ist bei der Umstellung auf das Öffentlichkeitsprinzip aber nicht nur nationales Schlusslicht, sondern will auch eine deutlich abgeschwächte Variante umsetzen.

Ein besserer Zugang zur Arbeit der öffentlichen Hand ist auch das Ziel des Medienpreises. «Manche Kantone wenden das Öffentlichkeitsgesetz noch nicht mit der nötigen Konsequenz an. Wir wollen die Verwaltungen noch besser darin begleiten, dass es auch wirklich durchgesetzt wird», sagt dazu Geschäftsführer Martin Stoll.

Aufwendige Recherchen

Wir gratulieren Kilian zum Gewinn der Auszeichnung und freuen uns mit ihm. Der Preis zeigt, dass zentralplus mit der im letzten Jahr neugeschaffenen Reporter-Stelle auf dem richtigen Weg ist. Investigative Recherchen sind jedoch personell und finanziell aufwendig. Ein Beispiel? In diesen Tagen hat die Zuger Staatsanwaltschaft einem Einsichtsgesuch von zentralplus in Urteile stattgegeben. Dies als Basis für eine Recherche zu Zuger Unternehmen. Die Kosten von 590 Franken hat das Gericht dennoch zentralplus überwälzt. Diese Arbeit können wir nur leisten, wenn unsere Leserinnen und Leser diese Arbeit mit einem freiwilligen Abonnement unterstützen.

Zum besten nationalen Beitrag kürte die Fachjury einen Artikel im «Beobachter». Journalist Yves Demuth hat Zugang zu einer Datenbank des Bundesarchivs verlangt. So konnte er belegen, dass Schweizer Heimkinder in Fabriken öfter ausgebeutet wurden, als zuvor bekannt war.

Insgesamt hat die Jury für den diesjährigen Prix Transparence 81 Beiträge aus Presse, Radio und TV evaluiert, die 2022 mithilfe eines Öffentlichkeitsgesetzes realisiert worden sind. Zehn davon hat der Verein nominiert.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Öffentlichkeitsgesetz.ch
  • Gespräch mit Martin Stoll
  • Artikel zentralplus
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Kommentarschreiber
    Kommentarschreiber, 24.02.2023, 11:58 Uhr

    Ein echter Kontrapunkt zur LZ, die ich kürzlich abgestellt habe, um in Zukunft Zentral+ zu unterstützen.
    Herzliche Gratulation, weiter so!

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  • Profilfoto von marco.barile
    marco.barile, 24.02.2023, 11:14 Uhr

    Gratuliere euch allen.
    Weiter so

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  • Profilfoto von tore
    tore, 24.02.2023, 10:34 Uhr

    Wunderbar – gratuliere! Unabhängiger, gut recherchierter Journalismus ist für eine funktionierende Demokratie zentral. Zentraplus!

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