Mehr Lernzeit in der Schule

Primarschulen in Emmen schaffen Hausaufgaben ab

In Emmen gilt bald: Keine Hausaufgaben, dafür mehr betreute Lernzeit an der Schule. (Bild: Adobe Stock)

Was sich in Krienser Schulen in den vergangenen Jahren bewährt hat, wird nun auch in Emmen umgesetzt: Kinder erhalten mehr Lernzeiten in der Schule, müssen dafür aber keine Hausaufgaben mehr machen.

Das neue Krienser Schulmodell ist durchaus innovativ. So schafften die Krienser Schulen die Hausaufgaben ab und führten dafür mehr Lernzeiten für die Schüler innerhalb und ausserhalb des fixen Stundenplans ein. Wie ein erstes Fazit diesen Sommer gezeigt hat, sind die damit gemachten Erfahrungen in Kriens durchaus positiv (zentralplus berichtete). Das neue Modell gefällt sowohl den Kindern, als auch den Lehrpersonen und den Eltern.

Die Ansätze des Krienser Modells haben nicht nur in Kriens selber überzeugt, sondern dienen nun auch in anderen Gemeinden als Vorbild. So zum Beispiel an den Schulen in Emmen. Dort wird ab dem kommenden Schuljahr, welches nächste Woche startet, auf Primarstufe auf Hausaufgaben verzichtet. Dies berichtet die «Luzerner Zeitung».

Statt den Hausaufgaben wird in Emmen nun eine Stunde zusätzliche Lernzeit vor oder nach dem klassischen Unterricht angeboten. In dieser Lernzeit können die Schülerinnen selbstständig entscheiden, an welchen Aufgaben sie arbeiten wollen. Auch ist diese zusätzliche Lernzeit für die Kinder freiwillig. Die Lernzeit wird durch eine Lehrperson betreut. Diese entscheidet auch, wann die Lernzeiten angeboten werden.

Krienser Fehler vermeiden

Mit dieser Neuerung soll das selbstständige Lernen und Arbeiten der Kinder gestärkt werden. Dazu hatten die Emmer Schulen bereits im vergangenen Schuljahr mehrere Sequenzen pro Woche in den Unterricht eingebaut, in denen die Kinder selbstständig entscheiden konnten, an welchen Aufgaben sie arbeiten wollten. Dieses Lernmodell wird auf das neue Schuljahr hin nun ausgeweitet.

Die Erfahrungen in Kriens haben allerdings gezeigt, dass nicht alle Eltern Fans des neuen Lernmodells sind. Gewisse Eltern beklagten nämlich, dass sie durch die Abschaffung der Hausaufgaben keinen Einblick mehr in das Schulleben ihrer Kinder hätten. In Emmen möchte man von diesen Erfahrungen profitieren und die Eltern stärken in den Lernprozess der Kindern miteinbinden. Dies kann zum Beispiel mittels Lerntagebuch erfolgen, welches die Kinder regelmässig ihren Eltern zeigen, damit diese auf dem Laufenden sind, woran ihr Kind zurzeit arbeitet.

Emmen wird das selbstgesteuerte Lernen auch auf die Sekundarstufe ausdehnen – zumindest innerhalb des Unterrichts: Ob auch auf Sekundarstufe die Hausaufgaben abgeschafft und freiwillige Lernzeiten eingeführt werden, wird auf das Schuljahr 2022/23 hin geklärt.

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