Sie vermehrt sich explosionsartig

Luzern kämpft gegen «Muschel-Plage»

Am Bootsrumpf können sich invasive Organismen wie die Quagga-Muschel festsetzen. (Bild: Adobe Stock)

Die invasive Quagga-Muschel hat sich in den letzten Jahren zunehmend in Schweizer sehen ausgebreitet. Der Kanton Luzern hat den Kampf gegen die ungeliebte Muschel aufgenommen. Eine Anpassung des Rechts sei jedoch nicht notwendig.

Als blinder Passagier klammert sie sich an den Rumpf von Booten und reisst so von See zu See. Wie die Quagga-Muschel sich ausbreitet, ist bekannt. Wie man ihre explosive Vermehrung stoppen kann, beschäftigt nun auch die Politik.

Die zuständigen Fachstellen der Zentralschweiz, darunter auch jene der Kantone Luzern und Zug, lancieren in der Sommersaison 2021 eine Informationskampagne unter dem Slogan «Vorsichtig blinde Passagiere». Darin wird auch vor der Quagga-Muschel gewarnt, die ursprünglich aus dem Schwarzmeer stammt und in Schweizer Seen die Artenvielfalt bedrohen kann (zentralplus berichtete).

Nun fordert die Luzerner Kantonsrätin Sandra Meyer-Huwyler (SVP) den Regierungsrat mittels einer Motion auf, die gesetzlichen Grundlagen für Massnahmen zur Verhinderung der Einschleppung invasiver Arten, insbesondere der Quagga-Muschel, zu schaffen. Konkret soll dadurch für den Hallwilersee, den Sempachersee und den Vierwaldstättersee ein Bootsreinigungsangebot für einwassernde Boote mit entsprechenden Kontrollen festgelegt werden können.

Regierung verweist auf Regelungen vom Bund

In ihrer Stellungnahme hält die Regierung fest, dass bereits geltendes Recht ausgeübt werde, um der Quagga-Muschel entgegenzutreten. Dabei beruft sich die Regierung vor allem auf eidgenössische Regelungen. «Gerade Seen liegen oft auf dem Gebiet mehrerer Kantone, so dass spezifische kantonale gesetzliche Grundlagen nicht zielführend sind», schreibt die Regierung dazu. Dies treffe auch für den Kanton Luzern zu.

Des Weiteren arbeite Luzern bereits mit Nachbarkantonen, wie etwa dem Aargau, zusammen: «Um die Verbreitung der Quagga-Muschel zu überwachen wird zurzeit in Zusammenarbeit mit den anderen Kantonen und der Forschung ein entsprechendes Konzept erarbeitet», so der Regierungsrat.

Kaum möglich Besiedelung zu verhindern

Der Kanton Luzern habe basierend auf dem geltenden Recht und in Zusammenarbeit mit den Nachbarkantonen bereits Massnahmen ergriffen, um die Ausbreitung von invasiven Organismen und besonders der Quagga-Muschel möglichst zu verhindern, schreibt die Regierung. «Die Erfahrungen mit an-deren Organismen wie der Zebramuschel zeigen jedoch, dass es langfristig kaum möglich sein wird, die Besiedlung der Luzerner Seen mit der Quagga-Muschel zu verhindern.»

Das inhaltliche Anliegen der Motion – die Verbreitung der Quagga-Muschel möglichst zu verhindern – wird von der Regierung unterstützt. Das Schaffen einer eigenen kantonalen Rechtsgrundlage sei jedoch weder notwendig noch sinnvoll. Aus diesen Gründen beantragt die Regierung, die Motion teilweise als Postulat erheblich zu erklären.

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