Homosexuelle umpolen

Konversionstherapie: Luzerner Regierung will ein Verbot

Konversionstherapien haben zum Ziel, homosexuelle Menschen zu heterosexuellen «umzupolen». (Bild: Robert V. Ruggiero/Unsplash)

Aus homosexuellen Menschen heterosexuelle machen: Das haben höchst umstrittene Konversionstherapien zum Ziel. Die Luzerner Regierung beantragt dem Kantonsrat nun, eine entsprechende Motion, die ein Verbot auf Bundesebene fordert, erheblich zu erklären.

Konversionstherapien haben zum Ziel, Homosexuelle zu Heterosexuellen «umzupolen». Diese Behandlungen sind höchst umstritten, zumal Homosexualität ja keine Krankheit ist und keiner Therapie bedarf. Dennoch dürften sie in der Schweiz nach wie vor zum Einsatz kommen.

Im Kanton Luzern macht sich Kantonsrat Mario Cozzio (GLP) für ein Verbot von Konversionstherapien stark. Im Januar fordert er den Regierungsrat mittels Motion auf, beim Bund eine Kantonsinitiative betreffend ein Verbots einzureichen (zentralplus berichtete).

«Die Therapien haben zum Ziel, den Betroffenen Schuldgefühle aufzubürden, was viele in die Verzweiflung treibt», schreibt Cozzio darin. Jugendliche seien dabei besonders verletzlich. Durch selbsternannte Heilerinnen könnten Jugendliche in psychische Krisen bis hin zu Depressionen und Suizid stürzen.

Nun liegt die Antwort der Luzerner Regierung vor. Dieser empfiehlt dem Kantonsrat, die Motion als erheblich zu erklären. Weil es sich bei Konversionstherapien um ein landesweit existierendes Problem handelt, ist die Regierung der Meinung, dass ein explizites Verbot von Konversionstherapien auf nationaler Ebene verankert werden sollte.

Kantonal unterschiedliche Bestimmungen seien nicht sinnvoll. «Zudem würde eine Regelung auf Bundesebene nicht zuletzt eine wichtige gesellschaftspolitische Signalwirkung erzielen.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Linus Veraguth
    Linus Veraguth, 22.02.2022, 14:21 Uhr

    Finde ich richtig und wichtig. Ich gehe gar noch einen erklecklichen Schritt weiter: Viel eher müssten sich heterosexuelle Menschen und Menschinnen aus Eigenmotivation aus umpolen lassen, damit sie besser in die neue regenbogenhafte Gesellschaftsordnung integrierbar wären. Frei nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht.

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