Deutliche regionale Unterschiede

Hier wohnen die einkommensschwächsten Familien Luzerns

Wird der Anteil an Einkommensschwachen Haushalten nach Gemeinde betrachtet, zeigen sich im Kanton Luzern deutliche regionale Unterschiede. (Bild: zvg)

Luthern weist mit fast 30 Prozent von allen Luzerner Gemeinden den höchsten Anteil an einkommensschwachen Haushalten auf. Das zeigen neu verfügbare Zahlen aus dem Jahr 2018.

Wie Lustat Statistik letzte Woche bekannt gab, beträgt der Anteil der armutsbetroffenen Luzerner Haushalte laut den neusten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2018 7,6 Prozent. Die Armutsquote Alleinerziehender und ihrer Kinder ist mit 26,7 Prozent mit Abstand die höchste aller Haushaltstypen. Ein Grund hierfür ist gemäss Lustat die erschwerte Vereinbarkeit von Familie und Beruf (zentralplus berichtete).

Wird der Anteil an Einkommensschwachen Haushalten nach Gemeinde betrachtet, zeigen sich im Kanton Luzern deutliche regionale Unterschiede. Luthern weist mit fast 30 Prozent von allen Luzerner Gemeinden den höchsten Anteil an einkommensschwachen Haushalten auf, wie Lustat Statistik Luzern schreibt.

Die Stadt Luzern liegt mit 27,1 Prozent an zweiter Stelle. Emmen und Romoos folgen mit je 25,3 Prozent. Der hohe Anteil in der Stadt Luzern und in Emmen ist laut Lustat unter anderem dadurch zu erklären, dass in urbanen Räumen der Anteil der Personengruppen grösser ist, die tendenziell ein tiefes Erwerbseinkommen aufweisen – Alleinerziehende, Alleinlebende, Geringqualifizierte und ausländische Staatsangehörige. Die hohen Anteile einkommensschwacher Haushalte in Luthern und Romoos sind wahrscheinlich unter anderem auf die wirtschaftliche Struktur dieser Gemeinden zurückzuführen, da diese im Vergleich zu urbaneren Gegenden eher von der Landwirtschaft geprägt sind.

Das sind einkommensschwache Haushalte

Laut Lustat ist eine wichtige Kennzahl für die finanzielle Lage eines Haushalts das frei verfügbare Einkommen. Dieses berechnet sich aus dem Haushaltseinkommen – inklusive bedarfsabhängige Sozialleistungen – abzüglich der obligatorischen – also Steuern, Krankenkassenprämien – und der gebundenen Ausgaben – wie Wohnkosten, Gewinnungskosten und Krankheitskosten.

Mit dem frei verfügbaren Einkommen tätigen die Haushalte einerseits Konsumausgaben, um ihren Grundbedarf zu decken, anderseits kann dieses für zusätzliche Konsumwünsche oder Sparzwecke, konkret zur Vermögensbildung, eingesetzt werden. Um das Einkommen unterschiedlich grosser Haushalte vergleichen zu können, wird dieses auf einen Einpersonenhaushalt standardisiert. Anhand dieses sogenannten frei verfügbaren Äquivalenzeinkommens werden die Haushalte in fünf Einkommensklassen eingeteilt. Die unterste Einkommensklasse (1. Fünftel) beinhaltet Haushalte mit einem frei verfügbaren Äquivalenzeinkommen von 15'932 Franken pro Jahr oder weniger. Diese werden als einkommensschwache Haushalte bezeichnet.

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