Vertrag zwischen Post und Stadt läuft aus

Post oder Kulturbetrieb? Das Boa-Areal wird neu verhandelt

Am Standort des ehemaligen Kulturlokals Boa führt die Post ein Logistikzentrum. (Bild: Google Maps)

Nachdem das Kulturlokal Boa 2006 seine Pforten schloss, verlegte die Post ihr Logistikzentrum in die Räumlichkeiten der ehemaligen Schlauchfabrik. Nun neigt sich die Vertragsdauer zwischen der Stadt Luzern und der Post dem Ende zu. Grund genug für zwei SP-Vertreter, mit Folgelösungen zu liebäugeln.

1989 wurde aus der ehemaligen Schlauchfabrik am Geissensteinring 41 in Luzern das Konzert- und Kulturlokal Boa. Fast 20 Jahre lang wurde in den Räumen getanzt, musiziert und gefeiert. 2006 war dann Schluss. Seither wird das Gebäude, das seit 1984 der Stadt Luzern gehört, von der Post als Logistikzentrum genutzt.

Die Stadt Luzern hat mit der Post eine Vertragsdauer von 15 Jahren festgelegt. Im Baurechtsvertrag wurde vereinbart, dass die Parteien nach Ablauf der festen Dauer von 15 Jahren spätestens 24 Monate vor Ablauf (also nach Beendigung des 13. Jahres) über eine Verlängerung des Baurechts verhandeln. Die Verhandlungen müssten also in diesem Jahr aufgenommen werden.

SP streckt die Fühler aus

Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird die Post zusammen mit der Stadt den Vertrag verlängern und der Status quo bleibt erhalten oder die Post verfolgt andere Pläne und gibt das Logistikzentrum in der Tribschen auf. Um Klarheit zu schaffen, haben die beiden SP-Politiker Gianluca Pardini und Adrian Albisser eine Interpellation bei der Stadt eingereicht. Diese beschreibt Pardini als «vorsichtiges Abtasten», wie er gegenüber zentralplus erklärt.

«Eine gute Postversorgung ist uns sehr wichtig.»

Gianluca Pardini, SP

Aktuell finden bei der Post Umstrukturierungen statt, schweizweit werden Filialen geschlossen. Da liegt die Idee nahe, dass vielleicht auch auf ein Logistikzentrum verzichtet werden könnte. «Die genauen Pläne der Post kennen wir nicht», sagt Pardini und fügt an, dass ihre Überlegungen nicht in Konkurrenz zum Service Public stehen. «Eine gute Postversorgung ist uns sehr wichtig.»

Das scheint auch die Post so zu sehen. Wie sie auf Anfrage von zentralplus bestätigt, plant sie, den Vertrag zu verlängern, und sie sei diesbezüglich auch schon in Verhandlungen mit der Stadt Luzern. Ein abschliessender Entscheid seitens der Stadt steht jedoch noch aus.

Raum für Kultur?

Sollte sich die Stadt also gegen eine Vertragsverlängerung entscheiden und das Gebäude für eine kulturelle Nutzung freigeben, hätten Pardini und Albisser bereits erste Ideen für eine Nachfolgenutzung. «Es ist vieles möglich», sagt Pardini, «das kann ein Kulturraum sein, ein Proberaum, Gewerberaum für Start-ups oder ein Hub Kreativwirtschaft.»

Am Ende soll die Interpellation die Stadt dazu anregen, sich Gedanken über die weitere Nutzung des Geländes zu machen – wie sie das damals beim Kulturraum Boa auch gemacht hat.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von L R Katsidis
    L R Katsidis, 20.03.2021, 11:55 Uhr

    gibt die Boa zuruck an dem die es geraubt werde kulturverein Boa !

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