Angst vor Stromknappheit

Kerzenverkäufe in Luzern haben sich verdoppelt

Begehrtes Gut: Kerzen aus Luzerner Manufaktur (Symbolbild) (Bild: Bea Weinmann)

Während der Pandemie war es Toilettenpapier, jetzt sind es Kerzen. Wegen der Strom-Situation bunkern die Leute Kerzen, um im Notfall genug Licht zu haben. Das spüren Luzerner Hersteller.

Die Pandemie hat gezeigt, dass auch wir Schweizer zu Hamsterkäufen neigen, wenn sich eine ungewisse Situation anbahnt. Die Bilder von leergeräumten Regalen im Supermärkten – und stapelweise Toilettenpapier in den Einkaufswägen sind wohlbekannt.

Mit dem Krieg in der Ukraine und der drohenden Energieknappheit bahnt sich nun das nächste unheimliche Szenario an. So sagte Werner Luginbühl, Präsident der Elektrizitätskommission Elcom anfangs August in der «NZZ am Sonntag», dass im kommenden Winter im schlimmsten Fall mit gebietsweisen Stromabschaltungen gerechnet werden müsse. Und dass es ratsam wäre, genügend Kerzen zuhause zu haben.

Luzernerinnen bunkern Kerzen im August

Genau das scheinen Teile der Bevölkerung nun zu tun. Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, haben sich in den Tagen nach dem NZZ-Artikel die Kerzenverkäufe bei manchen Händlern verdoppelt oder gar verdreifacht. So beispielsweise beim Kerzenfabrikant Balthasar in Hochdorf, wo die Verkäufe sowohl im Laden, als auch im Online-Store anzogen.

Auch beim Online-Händler Brack in Willisau schmolzen die Kerzenvorräte nach der Publikation dahin. Mediensprecher Daniel Rei äusserte sich gegenüber der Zeitung, dass «sich die Bestellungen von Kerzen sowohl im Vorjahresvergleich als auch zum Mittel der sechs unmittelbaren Vorwochen dieses Jahres vervierfacht» hätten.

Das sei für die Jahreszeit ungewöhnlich, da der Run auf die Kerzen sonst erst im Oktober beginnt. Letztlich seien die Verkäufe aber immer noch unter dem Niveau der Weihnachtszeit. Ausserdem hätte sich die Lage in der Woche nach der Publikation wieder normalisiert.

Engpässe gibt es keine – Preise steigen aber

Zu Engpässen kommt es im Moment aber nicht. Bei Balthasar in Hochdorf habe es gemäss CEO Alain Balthasar genug Paraffin in verschiedenen Qualitäten vorrätig – die Einkaufspreise seien allerdings um 50 bis 70 Prozent gestiegen. Diese Mehrkosten mussten in der Folge auf die Kundin abgewälzt werden.

Die Lager seien aber gut gefüllt und obwohl es kurzfristig zu leeren Regalen in den Läden kommen könne, liege das daran, dass es seine Zeit braucht, um die Ware vom Lager an die Kunden zu transportieren.

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