Corona-Hotspots in Luzern

In Willisau gibt es derzeit am meisten Neuansteckungen

Der Wahlkreis Willisau weist kurz vor Weihnachten die höchte Inzidenz-Rate im Kanton Luzern auf. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Im Kanton Luzern steigt die Anzahl der Corona-Ansteckungen derzeit in Willisau und Sursee am schnellsten. Die Einwohner der beiden Wahlkreise erhalten deshalb spezielle Weihnachtspost vom Kanton.

Die Corona-Inzidenz-Raten im Kanton Luzern sind in Bewegung. Lange war die Zahl der Ansteckungen pro 100'000 Einwohner im Entlebuch am höchsten (zentralplus berichtete). Nun ist die Zahl der Neuansteckungen, die sich auf einen Zeitraum von 14 Tagen bezieht, neu in der Region Willisau am rasantesten gestiegen. Das zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen von Lustat Statistik Luzern.

Noch vor 14 Tagen lag der Wert im Wahlkreis Willisau bei 646, mittlerweile ist er auf 861 Fälle pro 100'000 Einwohner angewachsen. Im Entlebuch sank die Zahl gleichzeitig deutlich von 841 auf 627.

Der Durchschnittswert im Kanton Luzern liegt aktuell bei 681 Fällen pro 100'000 Einwohner.

Auf Anfrage von zentralplus erklärt die Gesundheitsdirektion die markanten Veränderungen weiterhin damit, dass sich ein einzelner Fall bei kleinen Bevölkerungszahlen stärker auf die berechnete Inzidenz auswirkt. Die Schwankungen in Regionen mit kleinen Bevölkerungszahlen seien daher in beide Richtungen stärker ausgeprägt als in Regionen mit grossen Bevölkerungszahlen.

Das mag im Wahlkreis Entlebuch mit seinen rund 24'000 Einwohnern zutreffen. Dort hat zudem Biosphäre-Direktor Theo Schnider seine Landsleute zu mehr Disziplin aufgerufen, nachdem bekannt wurde, dass sich in der beliebten Ferienregion das Virus regional am schnellsten ausbreitet (zentralplus berichtete). Offenbar hat's genützt.

Info-Flyer in alle Willisauer und Surseer Haushalte

Im Wahlkreis Willisau mit seinen 54'000 Einwohnern hingegen braucht es schon etwas mehr, damit die Werte steigen. Weiterhin hoch ist die Anzahl der Neuansteckungen zudem auch im Wahlkreis Sursee, der derzeit an zweiter Stelle der Neuansteckungen steht (siehe Tabelle). Dieser hat ähnlich viele Einwohner wie die Stadt Luzern, nämlich gut 78'000. Eine Erklärung dazu gibt es derzeit seitens der Gesundheitsdirektion nicht.

Damit die Fallzahlen wieder sinken – oder auf keinen Fall um die Weihnachtszeit hochschnellen – setzt der Kanton Luzern einerseits auf zusätzlich verschärfte Massnahmen, wie sie schon am letzten Freitag beschlossen wurden (zentralplus berichtete). Diese gelten für alle Regionen.

Für die besagten Regionen wurden aber auch zusätzliche Anstrengungen unternommen: «Im Weiteren haben wir Weihnachtsflyer an alle Haushalte der Wahlkreise Entlebuch und Willisau gesendet. Ein Flyer an alle Haushalte des Wahlkreises Sursee folgt», schreibt Kantonsarzt Roger Harstall auf Anfrage. Diese Flyer hätten zum Ziel, die Bevölkerung zu sensibilisieren und zu informieren. Gerade auch in der Weihnachtszeit, wenn viele Familien sich treffen.

Zahl der Hospitalisationen weiter hoch

Weshalb die Behörden kurz vor Weihnachten keine Möglichkeit auslassen, das Virus einzudämmen, zeigt auch ein Blick auf die aktuelle Situation bei den Hospitalisationen. Von 56 Intensivbetten in Luzerner Spitälern sind derzeit laut einer Statistik des «Tages Anzeigers» 46 belegt – das entspricht einer Belegung von 82 Prozent.

Auch die Grafik von Lustat zeigt, dass die zweite Corona-Welle für die Spitäler zu einer anhaltend hohen Belastung führt: Insgesamt sind in Luzern derzeit 100 Personen hospitalisiert, davon auch Personen aus anderen Kantonen. 17 davon müssen künstlich beatmet werden.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Mogli
    Mogli, 18.12.2020, 04:54 Uhr

    Es wundert mich nicht, dass Willisau einen Hotspot ist. Der Abstand wird nicht eingehalten und wenn man die Leute drauf hinweist wird es ins lächerliche gezogen und ignoriert.

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    • Profilfoto von Raymond
      Raymond, 20.12.2020, 11:02 Uhr

      Kann ich mir lebhaft vorstellen.

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