Behörden warnen vor einschneidenden Massnahmen

Im Kanton Zug steigen die Coronazahlen deutlich

«Die Ansteckungszahlen müssen stabilisiert werden»: Gesundheitsdirektor Martin Pfister appelliert an die Bevölkerung.

Mehr Ansteckungen, besonders im Familien- und Freundeskreis: Der Kanton Zug beschreibt die aktuelle Corona-Lage als «angespannt». Der Gesundheitsdirektor appelliert an die Bevölkerung – ansonsten würden einschneidende Massnahmen drohen.

Die Corona-Neuinfektionen im Kanton Zug sind deutlich gestiegen. In den letzten sieben Tagen waren es 53 Fälle in 32 Clusters mit maximal acht Personen, heisst es in der Lagebeurteilung des Kantons. Nachdem die Zahl der positiv Getesteten auf 100'000 Einwohner im 7-Tage-Schnitt mehr als zwei Wochen unter 20 blieb, stieg diese Zahl über das Wochenende sprunghaft auf 40 an. Das ist der aktuellsten Lageeinschätzung zu entnehmen. Die Zahl der Hospitalisierten bleibt derweil klein.

Knapp ein Drittel der Neuinfizierten von vergangener Woche ist 50 Jahre oder älter. Bei rund 47 Prozent ist die Infektionsquelle unbekannt. Laut einer Mitteilung der Zuger Behörden, finden jedoch viele Ansteckungen im Familien- und Freundeskreis statt. Das zeigten die Erkenntnisse aus dem Contact Tracing, das tageweise sehr stark ausgelastet gewesen sei, aber funktioniere. Das bestätigt Aurel Köpfli, Sprecher der Gesundheitsdirektion. Bei Gesprächen mit den Infizierten habe man festgestellt, dass sie sich oft bei Anlässen in Freundes- und Familienkreisen infiziert hatten.

Aufgrund der kühleren Temperaturen würden solche Treffen vermehrt in Innenräumen stattfinden, was das Ansteckungsrisiko deutlich erhöhe. «Durch laute Gespräche oder gar Singen steigt das Ansteckungsrisiko an solchen Anlässen weiter an», wird der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri in der Mitteilung zitiert. Die aktuelle Lage wird gemäss dem Kantonsarzt als Stufe 2 (von 4) eingeschätzt.

«Entscheidender Punkt»

Die Lage sei angespannt, schreibt der Kanton. «Die Ansteckungszahlen müssen stabilisiert werden können, sonst müssen einschneidende Massnahmen ins Auge gefasst werden», wird Gesundheitsdirektor Martin Pfister deutlich.

Die Gesundheitsdirektion appelliert deshalb dringend an die Zuger Bevölkerung, gerade auch im privaten Rahmen die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten (siehe Box). Daneben werden laut Mitteilung weitere Massnahmen geprüft, um die Ausbreitung zu bremsen. «Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt in dieser Pandemie. Jetzt gilt es, nicht nachzulassen», betont Pfister.

Die Abstands- und Hygienemassnahmen:

  • Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einhalten
  • Schutzmasken tragen, falls der Abstand nicht eingehalten werden kann
  • Regelmässiges Händewaschen, Verzicht auf Umarmen oder Händeschütteln
  • Keine Teilnahme von Personen, welche Symptome zeigen
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