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Die beiden Pipers verkeilten sich in der Luft und stürzten ab. (Bild: zvg)
Eine bewegte Geschichte steht hinter dem kleinen Flugplatz in Beromünster. Wegen einer Notlandung gegründet, konnte man seither mit internationalen Plänen und einem spektakulären Flugzeugabsturz aufwarten. Und einen Rekord hält Beromünster noch heute.
Die Geschichte des Flugplatzes Beromünster begann am 5. Juli 1947 ganz zufällig. Der Pilot Walter Friedli führte auf dem Wiesland zwischen Beromünster und Neudorf mit seiner Piper Super Cub eine Notlandung durch – damals eine Sensation für die Bevölkerung.
Dieses Ereignis führte in den 50er-Jahren immer öfter dazu, dass Privatflieger das Feld nutzten. Beromünster begann, grössere Pläne zu schmieden. 1960 bestand gar ein Projekt für einen «internationalen» Flugplatz für Charter- und Touristikflüge. Flugzeuge aus aller Welt sollten Feriengäste und Touristen in die Innerschweiz bringen.
Eine Hartbelagpiste von 1200 Metern Länge war dafür geplant – auch der Luzerner Juwelier und Privatpilot Erich Bucherer war dabei als Mitinitiant eingespannt. Einen Grossteil des Landes stellte der flugbegeisterte Metzgermeister Josef Schnarwiler aus Beromünster zur Verfügung.
Knapp die Hälfte der geplanten Länge
Aus den hochfliegenden Plänen wurde schlussendlich dann doch nichts. Das Eidgenössische Luftamt genehmigte lediglich ein redimensioniertes Flugplatz-Projekt.
Am 1. August 1963 wurde der Flugplatz Luzern-Beromünster offiziell eröffnet. Auf der westlichen Seite wurde eine Rasenpiste von 520 auf 30 Meter in Betrieb genommen, es bestand ein Hangar für rund zehn Flugzeuge, eine Reparatur-Werkstätte, ein Flugplatzgebäude mit Büros und Funkturm sowie eine Tankanlage.
Spektakulärer Absturz
Im Februar 1965 kaufte die Flugplatz-Genossenschaft zwei ausrangierte Piper Super Cubs 18/125 der Schweizer Luftwaffe. Doch damit hatten die Flug-Enthusiasten wenig Glück: Gleich im darauffolgenden Jahr, am 20. März 1966, kam es in Beromünster zu einem der spektakulärsten Flugunfälle der Schweiz.
Die neu gekauften Maschinen verkeilten sich beim Landeanflug in der Luft und sackten zusammen über 20 Meter ab. Beide Flieger zerschellten am Boden. Die beiden Piloten blieben glücklicherweise unverletzt.
Nicht so glimpflich kam aber die Flugplatz-Genossenschaft davon. Dieser Unfall brach ihr, stets von finanziellen Engpässen geplagt, endgültig das Genick.
Als weitere Gesellschaft war schon im Januar 1966 eben die Flubag (Flugbetriebs AG) gegründet worden, die nun ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. Diese übernahm den Betrieb des Flugplatzes und existiert bis heute. In den nächsten Jahren wurden beim Flugplatz Beromünster einige Veränderungen durchgeführt.
An der «Flüügerchilbi» am 2. Juli 2016 wird das 50-jährige Jubiläum der Flugplatz-Betreibergesellschaft Flubag gefeiert. Mit einem Heissluftballon-Massenstart, Fallschirmspringern, Schnupper-Rundflügen, Helikoptern und mit Speis Trank und Musik.
Die Kunstflugstaffel des PC-7 TEAM sowie das Super Puma Display Team (Helikopter) der Schweizer Luftwaffe zeigen eine Airshow. Dazu wird die Lockheed L-1049 «Super Constellation» den Flugplatz zweimal überfliegen. Es sind weltweit nur noch zwei Exemplare dieses viermotorigen Airliner-Oldtimers flugfähig.
Die Flugplatz-Infrastruktur umfasst heute Hangars für mehr als 40 Motor- und Segelflugzeuge und Helikopter, Büro- sowie Theorieräume. Zur Flotte der Flubag gehören eine Cessna C152, zwei Cessnas C172 und eine Cessna C182. Zusätzlich sind im Hangar Raritäten und Oldtimer aus Privatbesitz untergebracht.
Die kürzeste Graspiste Europas
Auch eine neue Piste wurde gebaut und die alte zur Landebahn nur für Segelflugzeuge bestimmt. Mehrere Versuche, den Flugplatz zu einem Regionalflugplatz mit einer Hartbelagpiste auszubauen, scheiterten am Widerstand von Fluggegnern. Geblieben ist bis heute die Graspiste – mit 510 Metern Länge notabene die kürzeste Europas.
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Anfang der 60er-Jahre ging es noch sehr beschaulich zu auf dem Flugplatz Beromünster. (Bild: zvg)
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Ein Bild nach dem Absturz. (Bild: zvg)
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Start einer Maschine auf dem alten Flugfeld westlich der Wyna. Der Flugplatz Beromünster Anfang der 60er-Jahre. (Bild: zvg)
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Zwei Pipers verkeilten sich in der Luft und stürzten ab – die Flugzeug-Wracks werden mit dem Traktor abtransportiert. (Bild: zvg)
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Flugpioniere mit einer Piper PA 18/125 Anfang der 60er-Jahre vor dem alten Flugplatz-Gebäude. (Bild: zvg)
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Die beiden Pipers verkeilten sich in der Luft und stürzten ab. (Bild: zvg)
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Der Flubag-Verwaltungsrat mit Marc Siegenthaler, Rudolf Sandmeier, Patricia Wandeler (Chefin Flugplatzbüro), Jürg Wildi, Hansruedi Müller (VR-Präsident) und Michael Spanier. (Bild: Erik Schwickardi)