Kampf gegen den Personalmangel

Luzerner Kantonsspital will Personal via Portemonnaie locken

Das Luks investiert weiter in attraktive Anstellungsbedingungen. (Bild: ber)

Es fehlt an allen Ecken und Enden an Fachkräften. Dies betrifft auch das Gesundheitswesen. Erst gerade hat das Luzerner Kantonsspital (Luks) informiert, dass sie im Moment rund 200 freie Stellen zu besetzen haben. Der Geldbeutel soll dieses Problem nun entschärfen.

Wer beim Luzerner Kantonsspital (Luks) arbeiten will, der hat momentan gute Chancen an einen Job zu kommen. Denn im Moment sind rund 200 freie Stellen ausgeschrieben – 90 davon sind im Bereich Pflege (zentralplus berichtete). «Gemäss Gesundheitspersonalbericht des Schweizer Gesundheitsobservatoriums können ohne entsprechende Massnahmen die benötigten Stellen im Pflegebereich bis 2029 nicht mehr besetzt werden», schreibt das Luks.

Der Fachkräftemangel beschäftigt auch die Politik. So hat beispielsweise das Luzerner Jugendparlament eine Petition eingereicht, dass das Luks künftig seine Gewinne in bessere Arbeitsbedingungen für den Pflegebereich reinvestieren soll.

Luks lockt mit Zeit und Geld

Auch wenn die Pflegeinitiative angenommen worden ist, wann die Umsetzung kommt, ist noch nicht klar. Daher braucht es schon heute Massnahmen, um weitere Probleme zu verhindern. Wie das Luzerner Kantonsspital schreibt, investiert das Spital nun viel Geld, um gegen den Fachkräftemangel zu kämpfen.

«Für die bestehenden und künftigen Mitarbeitenden sollen die guten Rahmenbedingungen erhalten und stetig verbessert werden», schreibt das Luks. So sind diverse Massnahmen geplant, um den Beruf attraktiver zu machen. Einige Massnahmen haben es schon aus der Planung, in die Umsetzung geschafft.

Prämie für Personalvermittlung

Vier Massnahmen will das Luks nun umsetzen. Dazu gehört eine Prämie, wenn jemand Personal vermittelt. Bis zu CHF 1'500 gibt es, für die Vermittlung von neuen Mitarbeitenden in sehr schwierig zu besetzenden Bereichen. Diese Massnahme ist gültig bis Ende 2022.

Auch die bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren. So gibt es beim Luks eine «Überdurchschnittliche Lohnentwicklung in der Pflege und in pflegenahen Bereichen von 2.6 Prozent im Jahr 2022.» Auch gibt für das Personal, welches im Luks 2021 gearbeitet hat, eine pensenabhängige Prämie von bis zu CHF 500.

Auch gibt das Luks dem Personal mehr Zeit. Geplant ist eine zusätzliche Zeitgutschrift von 6 Minuten pro Stunde für durchgehende Nachtdienste zwischen 23:00 Uhr und 06:00 Uhr. «Die Zeitgutschrift beträgt neu 16 statt wie bisher 10 Minuten pro Stunde. Die Inkonvenienz-Entschädigung von CHF 6.00 pro Stunde bleibt bestehen», schreibt das Luks.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung LUKS
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4 Kommentare
  • Profilfoto von Prinz Ip der lV
    Prinz Ip der lV, 12.05.2022, 07:21 Uhr

    Mit dem Portemonnaie locken!?! Das scheint mir der ganz grosse, innovative Wurf. Musste dafür eine Organisationsberatungsfirma für teures Geld beigezogen werden? Vielleicht noch eine noch teurere PR-Agentur?

    Was wäre die Alternative, um das Schlamassel zu beheben: Gut zureden? Leere Versprechungen?
    Gesundheitswesen wieder vollverstaatlichen ist der einzig gangbare Weg! Mit der Privatisierung haben, wie man es erwarten konnte, die Probleme erst so richtig Fahrt aufgenommen!

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  • Profilfoto von Doktor Schiwago
    Doktor Schiwago, 11.05.2022, 15:40 Uhr

    Wow, toll…… und wer bezahlt das schlussendlich alles? Der Krankenkassen-Prämienzahler!

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    • Profilfoto von Lukas
      Lukas, 11.05.2022, 16:50 Uhr

      Das wird so sein, aber der Krankenkassenprämienzahler ist ja auch derjenige der schlussendlich von kompetentem und genügend Personal betreut werden möchte.

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    • Profilfoto von Dauerpatient
      Dauerpatient, 12.05.2022, 09:52 Uhr

      Schauen Sie sich mal eine Spitalrechnung an – die Pflegekosten sind im Vergleich zu den Untersuchungen wie ein Rundungsfehler.

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