«Wohlfühloase» für Studenten – und alle anderen

«Moloko»: Die Hochschule Luzern beheimatet eine neue Bar

Luzi Rast vom «Alfred» (rechts) und die zwei studentischen Hilfskräfte Elena und Ivan hinter dem Tresen der Bar «Moloko». (Bild: mre)

Seit Kurzem belebt die «Alfred Caffebar» gemeinsam mit Studentinnen die Bar der Hochschule Luzern in Kriens. Hier treffen Suppe auf Cocktail, Volksmusik auf Jazz und manchmal auch Studenten auf Dozentinnen.

Vor gut einem Monat übernahmen die Betreiber der «Alfred Caffebar» – das Eck-Kafi am Bundesplatz – einen Raum am Departement Musik der Hochschule Luzern (HSLU) in Kriens. Dort toben sie sich gemeinsam mit Studenten aus. Es soll ein Ort sein zum Zusammenkommen und zum Abschalten. Und ein Ort, um neben dem vielen Proben mal wieder eine warme Mahlzeit zu essen. Die neue Bar heisst «Moloko» und deren Konzept lautet: offen für alles.

«Sobald man über die Türschwelle tritt, verändert sich das Mindset», erzählt Luzi Rast vom «Alfred» bei einem Besuch vor Ort. Die Studenten nicken zustimmend. Obwohl man sich noch im Gebäude der Hochschule befinde, sei die Atmosphäre ganz anders, sagt die Gesangsstudentin Elena. «Man ist nicht mehr so verkopft.»

Auch bevor die Betreiber vom «Alfred» in den Räumen als Gastgeber fungierten, war darin bereits eine Bar. Der Raum stand tagsüber für die Studentinnen offen. An zwei Abenden hätte es jeweils einen Gastrobetrieb gegeben. Das sagt Irene Kupper, die Leiterin Direktionsstab HSLU Musik.

Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen der HSLU und der «Alfred Caffebar»? Viele Studentinnen und auch ein Mitarbeiter der Hochschule kämen regelmässig ins «Alfred» am Bundesplatz. Letzterer sei mit den Betreibern ins Gespräch gekommen – und so entstand die Idee, dass gemeinsam mehr Schwung in die Bar gebracht werden könnte.

Das ist laut Elena auch gelungen. Das Ambiente sei nun viel ansprechender. Elena bezeichnet den Ort als «Wohlfühloase». Luzi ergänzt: Der Raum habe einfach Menschen gebraucht, die Zeit und Energie hineinstecken könnten. Die Betreiberinnen sehen sich als Ansprechpersonen und Möglichmacher der Ideen und Inputs von Studentinnen.

Hinter der Bar gibts einen Clubraum

Der Ort ist aber für alle da – nicht nur für Menschen der Hochschule. Das wünschen sich auch die Betreiber. Dies soll aber nicht erzwungen werden. Laufkundschaft gibt es im Gebäude der HSLU zwar nicht. Doch dass es eine neue Bar gebe, spreche sich herum, sagt Luzi. Leute würden ihre Mitbewohnerinnen, Bekannten und Freunde mit nach Kriens nehmen. Auch habe die Bar eine Marktlücke geschlossen, die vorher gar nicht bekannt gewesen sei. Regelmässig würden nun Leute vom «Südpol» – gleich nebenan – nach den Proben für ein Getränk vorbeikommen.

«Hier kommen Menschen miteinander ins Gespräch, die sonst nicht aufeinandergetroffen wären.»

Ivan, Student der HSLU

Neben dem Barbetrieb gibt es auch immer wieder spezielle Veranstaltungen. Dazu gehören eine Jazz-Jam-Session, eine Weihnachtsparty oder auch die regelmässig stattfindende «Stubete» der Volksmusikstudenten. «Hier kommen Menschen miteinander ins Gespräch, die sonst nicht aufeinandergetroffen wären», sagt Ivan. Der Student ist für seinen Jazz-Master vor vier Monaten nach Luzern gekommen. Durch seine Arbeit in der Bar hat er bereits viele Bekanntschaften gemacht. Auch bekannte Gesichter lernt man hier von einer anderen Seite kennen.

Der Raum ist gemäss Luzi sehr wandelbar. Je nach Bedürfnis sei das Inventar schnell zur Seite geschoben, und eine Tanzfläche entstehe. Hinter der Bar befindet sich zudem das «Knox» – ein Clubraum. Bei der Eröffnung spielten dort DJs, und es wurde mit «Visuals» gearbeitet.

Beim Namen handelt es sich um eine popkulturelle Referenz

Doch: Kann man sich überhaupt entspannen in einer Bar, in der ab und zu auch die eigenen Dozenten auf ein Getränk vorbeikommen? Elena lacht und antwortet gelassen: «Wir haben ein recht persönliches Verhältnis mit den Dozentinnen.»

Das Angebot der neuen Bar: Kaffee, Softdrinks und alkoholische Getränke. Doch auch hier sind die Betreiberinnen offen für neue Ideen. Die «Stubete» wünschte sich beispielsweise Suppe – die Bar lieferte. Auch die warmen Sandwiches kämen gut an. Luzi erzählt: «Mich überraschte, wie viele Studenten hier bis in die Nacht proben und sich dann über eine warme Mahlzeit zwischendurch sehr freuen.» Die Bar wird an jedem Wochentag ab 16 Uhr betrieben.

Der Name der Bar – «Moloko» – ist eine Anspielung auf das Milch-Plus-Getränk des Filmklassikers «A Clockwork Orange». Die Spezialmilch aus dem Film werde an der Bar in der Hochschule aber nicht ausgeschenkt, witzelt Luzi. «Die popkulturelle Referenz vom Namen fanden wir aber schön.» Und auch, dass er zu reden gibt.

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch mit Luzi Rast («Alfred») und Irene Kupper (Leiterin Direktionsstab HSLU Musik)
  • Persönliches Gespräch mit den Studierenden Elena und Ivan
  • Augenschein vor Ort
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 15.12.2023, 18:09 Uhr

    Wieso ist eine Anspielung auf einen bedeutenden Film der Filmgeschichte eine „Popkulturelle-Referenz“ (sic!)? Richtig ist, dass die im Film gesprochene Jugendsprache, „Nadsat“ genannt, eine krude Mischung aus Englisch und Russisch darstellt. Dabei ist „moloko“ einfach das russische Wort für Milch. Das ist natürlich heutzutage sozusagen pfui. Da trifft es sich gut, dass das ukrainische Wort für Milch wie ja auch nicht anders zu erwarten lautet: „moloko“.

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