Nach 22 Dienstjahren

Ex-Präsident von Zug Tourismus zieht Bilanz

Heini Schmid, Ex-Präsident des Vereins Zug Tourismus schied im Mai aus dem Amt. (Bild: zvg/ Montage wia)

22 Jahre lang war Heini Schmid Präsident von Zug Tourismus. Im Mai räumte er seinen Platz und übergab das Amt an Andreas Zgraggen. Nun blickt Schmid auf die letzten zwei Jahrzehnte zurück.

In seiner 22-jährigen Dienstzeit hat Schmid einiges erreicht. Der CVP-Kantonsrat (seit 2003) kam über seinen Posten als Geschäftsführer der Höllgrotten in Baar zum Zug Tourismus. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagte er: «Mir wurde bewusst, dass es keine Organisation gibt, die auch das Lokale im Kanton gezielt touristisch fördert.»

Zusammen mit seinem Team versuchte er mit dem Verein Zug Tourismus, die Region nach aussen hin attraktiver zu gestalten und nennt dabei Angebote wie den Märlisunntig, Sommerklänge und das Jazzfestival. Das volle Potenzial sei aber in den 22 Jahren nicht ausgeschöpft worden. «Das war weder ein Ziel, noch möglich», wird er weiter zitiert.

Grossanlässe bringen Abhilfe

Schmid ist sich bewusst, dass Zug nicht die touristische Reichweite wie Luzern, Bern oder Zürich hat und sieht da auch noch Handlungsbedarf. Die Verpflichtung von Grossanlässen, namentlich dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (Esaf) seien ein Schritt in die richtige Richtung. «Das Esaf war grossartig, da haben die Zuger gemerkt, was sie bewegen können», wird Schmid in der «Luzerner Zeitung» zitiert.

Auf seine Zeit als Präsident blickt er grösstenteils zufrieden zurück, selbst wenn es Zeiten gab, die ruppig waren. Der Verein kämpfte 2018 mit Sparmassnahmen des Kantons – 80'000 Franken wurden gestrichen und mussten auf Personalebene austariert werden. In der Folge kam es zu mehreren Wechseln auf der Geschäftsleitungsebene (zentralplus berichtete). Die Wechsel seien auch der Grund gewesen, weshalb Schmid den Verein nicht bereits letztes Jahr verlassen habe. «Das hätte einen falschen Eindruck gemacht.» Schmid wollte mit seinem Weggang die Organisation nicht noch zusätzlich belasten.

«Gewisse Entwicklungen wie die starke Fokussierung auf Social Media verstehe ich einfach nicht mehr.»

Heini Schmid, ehemaliger Präsident Zug Tourismus

Wunsch nach Anonymität

Als einen der Gründe für seinen Abgang nennt Heiri Schmid die immer stärker werdende Fokussierung auf Social Media und zeigt hier auch Ehrlichkeit: «Gewisse Entwicklungen wie die starke Fokussierung auf Social Media verstehe ich einfach nicht mehr und möchte das Feld jenen überlassen, die es tun.» Ebenfalls sei es ihm ein Anliegen, sich langsam aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

Ganz verzichten muss der Zuger Tourismus auf sein Know-How allerdings nicht. Wie Schmied schon im Januar zentralplus gegenüber betonte, wird er sich weiterhin engagieren – einfach auf eine andere Art (zentralplus berichtete).

Corona war ein herber Schlag

Für die Zukunft des Tourismus sieht Schmid vor allem im Bereich der Hotellerie Handlungsbedarf. Gerade die Corona-Pandemie sei eine Katastrophe gewesen. «Zug muss sich jetzt überlegen, wie wir mit dieser langfristigen Verhaltensänderung umgehen», wird Schmid zitiert.

Er schlägt beispielsweise vor, mittels Airbnb mehr auf ausländische Touristen zu setzen, warnt aber gleichzeitig vor einem Massentourismus, wie Luzern ihn hat. «Das kann ich mir für diesen kleinen Kanton nicht vorstellen.

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