Auch «Luzerner Zeitung» betroffen

Es droht ein gewaltiges Minus: CH Media führt Kurzarbeit ein

Auch die Luzerner Zeitung gehört zum Joint Venture CH Media und ist deshalb von den Massnahmen mitbetroffen.

(Bild: Emanuel Amon/AURA)

Die Corona-Krise spielt auch den Medienunternehmen übel mit. Der Konzern CH Media erwartet einen Umsatzeinbruch von 30 Prozent gegenüber des Vorjahrs und bis Mitte des Jahres ein Minus im zweistelligen Millionenbereich. Darum führt der Konzern, darunter die «Luzerner Zeitung», nun Kurzarbeit ein.

Das Coronavirus und die von den Behörden getroffenen Massnahmen legen grosse Teile der Wirtschaft lahm. Der Konsum erleidet durch die verordneten Geschäftsschliessungen und Mobilitätseinschränkungen der Bevölkerung einen Schock.  
 
«CH Media ist mit ihren Zeitungen, Anzeigern, Radiostationen, TV-Sendern, Events, Zeitschriften, Onlineangeboten und dem Filmverleih stark dem einbrechenden Werbemarkt ausgesetzt. Bis anhin erzielte CH Media knapp die Hälfte der Erlöse im Werbemarkt», schreibt die Gruppe in einer Medienmitteilung.
 
Im April allein rechne man mit einem Umsatzrückgang zum Vorjahr von über 30 Prozent für CH Media und mit über 50 Prozent im Werbemarkt. Das entspreche mehr als 10 Millionen Franken. Die folgenden Monate dürften voraussichtlich mindestens so stark betroffen sein, so die Prognosen von CH Media. «Wir erwarten – je nach Verlauf der Pandemie im zweiten Halbjahr – Umsatzverluste im mittleren zweistelligen Millionenbereich.»

Rekordzahlen auf den Online-Portalen

Gleichzeitig sei die Nachfrage nach verlässlichen Nachrichten und Informationen, aber auch nach Abwechslung durch Entertainmentangebote, so hoch wie nie zuvor. Die Online-Zugriffe auf die Newsportale erreichen Rekordstände und die Zuschauer- wie die Hörerzahlen bei den TV- und Radiostationen seien so hoch wie nie zuvor.

Die Situation sei paradox: «Die hohe Nachfrage von unseren Lesern und Zuschauern trifft auf massive Rückgänge bei der Werbung», schreibt der Konzern.

Die gegenwärtige Krise verursache eine starke Unterauslastung in den meisten Geschäftsbereichen und mache eine sofortige Ausgabenbremse notwendig. 

CH Media beantragt Kurzarbeit per 1. April

Per 1. April beantrage CH Media darum Kurzarbeit für zunächst drei Monate. Die Einreichung von Kurzarbeit sei die wichtigste Massnahme, um mit der temporären Krise so sozial verantwortlich wie möglich umzugehen. Sie helfe CH Media, die Personalkosten rasch der eingebrochenen Nachfage aus dem Werbemarkt und unserem reduzierten Angebot anzupassen.

CH Media zahle die Löhne von Mitarbeitenden in Kurzarbeit für die obige Frist vollständig aus. Mitarbeitende in Kurzarbeit würden also keine Lohneinbusse erfahren.  

Produkte und Angebote werden angepasst  

Zur Umsetzung der Kurzarbeit würden alle Produkte und Dienstleistungen auf ihr Sparpotenzial überprüft. Dazu gehörten auch temporäre Produktveränderungen. Strategische Projekte würden weiter laufen und in Bereichen und Abteilungen mit starker Auslastung sei aktuell keine Kurzarbeit geplant.  

Aktionäre gewähren Dividendenaufschub 

Die Aktionäre verzichten nach Abstimmung mit der Unternehmensleitung von CH Media auf eine Auszahlung der Dividende im Frühling 2020 und wandeln diese in ein Darlehen um. 

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