Lino Martschini macht sein erstes Saisontor

Die Kummerbuben hieven den EV Zug auf Platz 1

Zugs Schwede Carl Klinberg (rechts) kämpft mit Lausannes Ken Jäger um den Scheibenbesitz. (Bild: Patrick Straub/freshfocus)

Lino Martschini, Calvin Thürkauf und die beiden Schweden Erik Thorell und Carl Klingberg hatten massgeblichen Einfluss auf den Zuger 4:1-Sieg im Spitzenkampf gegen den Lausanner HC. Dieser Auftritt wird den Zuger Kummerbuben Schwung und Selbstvertrauen verleihen.

Na also, es geht doch: Im elften Saisonspiel hat Lino Martschini seine schwarze Serie beendet. Zum ersten Mal traf die Zuger Tanzmaus ins Netz – und sein 2:1 in der 19. Minute war gleichbedeutend mit dem Siegtreffer.

Damit hat Martschini, der in den letzten vier Qualifikationen mit dem EVZ immer für mindestens 30 bis gut 50 Punkte gut war, einer für ihn bislang mühevoll verlaufenen Meisterschaft die Stirn geboten. Erst hat der 27-jährige Stürmer nach der schwersten Verletzung in seiner bisherigen Karriere darum gekämpft, den Rhythmus zu finden (zentralplus berichtete). Und dann gehörte zu jenem EVZ-Quintett, das sich mit dem Corona-Virus infiziert hatte.

Sein Trainer Dan Tangnes wusste hinterher um die Bedeutung dieser Tor-Premiere: «Ich bin glücklich für Lino. Ich habe mir zwar nie Sorgen gemacht, dass er wieder zum Toreschiessen zurückfindet – aber es gibt schon einen Kick, wenn es mit dem ersten Treffer geklappt hat.»

Thorell «legt die Brille ab»

Auch für Erik Thorell war es ein erfreulicher Abend. Der Schwede legte endlich seine «statistische» Brille (0 Tore/0 Assists) ab. In seinem achten Saisonspiel gelangen ihm seine ersten beiden Torvorlagen.

Das ist für einen Ausländer, der in der Schweiz gut dafür bezahlt wird, um eine Mannschaft zu verstärken, noch lange kein Ruhmesblatt. Aber immerhin ein Anfang.

«Die Linie mit Senteler und den Flügeln Thorell und Klingberg war sehr gut.»

EVZ-Trainer Dan Tangnes

Wenn sich die 28-jährige Flügelfräse für eine weitere Zusammenarbeit mit dem EVZ über die laufende Saison hinaus aufdrängen will, darf er jetzt nicht mehr nachlassen. Denn darauf, Erik Thorell in Bestform zu sehen, warten die Zuger seit seiner Ankunft im Sommer 2019.

Thürkauf schüttelt Formbaisse ab

Auch bei seinem Landsmann Carl Klingberg zeigt die Formkurve zaghaft nach oben. Nachdem er beim 4:1 in Bern seinen ersten Treffer mit einem Schuss ins verlassene Tor realisierte, gebührte ihm gegen die Romands der Hauptanteil am Treffer zum 3:1. Dank seiner Vorarbeit brauchte Sven Senteler nur noch zu vollstrecken.

«Die Linie mit Senteler und den Flügeln Thorell und Klingberg war sehr gut. Nicht nur wegen ihres offensiven Erfolgs – sie hatte auch die gegnerische Toplinie mit Malgin im Griff», lobte EVZ-Trainer Dan Tangnes.

«Wir haben als Mannschaft einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.»

Und weil es der Abend der Zuger Kummerbuben war, hatte auch Calvin Thürkauf einen prägnanten Auftritt. Kaum hatte der Gastgeber die erste Unterzahlsituation schadlos überstanden, zeigte Thürkauf seine Kaltblütigkeit auf schöne Vorarbeit von Topskorer Jan Kovar und buchte das 1:0.

Es war der dritte Saisontreffer des Zuger Powerflügels, der bei den Columbus Blue Jackets den Durchbruch in der NHL schaffen will. Thürkauf scheint seine Formbaisse abgeschüttelt zu haben (zentralplus berichtete).

Zuger Vorteile bei den «Special Teams»

Man kann es so zusammenfassen: Finden die Kummerbuben zu ihrem Spiel, erhöhen sie die offensive Feuerkraft des EV Zug und dessen Unberechenbarkeit um ein Vielfaches. Und das muss ein besorgniserregendes Signal für die Konkurrenz um den Meistertitel sein.

Denn der EVZ liegt mit 11 Siegen in 14 Spielen schon jetzt an der Spitze der Liga. Und das, obwohl die Zuger nur bei der Heimspiel-Gala gegen die ZSC Lions (8:2) Ende Oktober in die Nähe ihres spielerisch enormen Potenzials kamen. Keine Mannschaft hat aktuell mehr Punkte pro Spiel (2,21) ergattert als die Zuger – angesichts der unterschiedlichen Anzahl Spiele der Klubs ist das der aussagekräftigste Wert in der Tabelle.

Im ersten von zwei Spielen gegen den Lausanne HC innerhalb von 24 Stunden zeigte der EVZ eine stabile Teamleistung. «Wir haben als Mannschaft einen Schritt in die richtige Richtung gemacht», sagte Dan Tangnes.

Den Unterschied zwischen den beiden Teams machte in der Hauptsache das Spiel in Über- und Unterzahl. In diesen «Special Teams» besass der EVZ mit 3:1-Toren deutliche Vorteile.

Dan Tangnes war es wichtig zu betonen, wie ein «Leuenberger, Albrecht, Thürkauf oder Bachofner wertvolle Dienste im Unterzahlspiel geleistet haben. Aber damit machen sie halt keine Schlagzeilen.»

Aber solange es grundsätzlich positive Schlagzeilen sind, die über den EV Zug geschrieben werden, wird er damit leben können.

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