Warum das Emmen Center überrannt wurde – und Metalli nicht

Einkaufsfreudige Kundinnen stürmten das Emmen Center am Berchtoldstag. Es kam vereinzelt zu Staus vor dem Parkhaus und an den Kassen. In der Zuger Metalli hingegen blieb es relativ ruhig. Die Zentrumsleitungen erklären, warum.

Redaktion

Joel Dittli

Lange Kolonnen vor dem Parkhaus, minutenlanges Anstehen an den Kassen – so schildert ein Leserreporter gegenüber zentralplus die Lage im Emmen Center am 2. Januar, dem Berchtoldstag. Die Kundschaft beglückte das Einkaufszentrum am ersten Verkaufstag des Jahres mit überdurchschnittlich grossem Aufmarsch.

Roland Jungo, Direktor des Emmen Centers, bestätigt: «Es hat heute sehr viele Besucherinnen und Besucher im Emmen Center.» Das Kundenaufkommen liege in etwa im Bereich der Tage zwischen Weihnachten und Neujahr.

Keine grosse Überraschung – aber eine kleine

Der grosse Andrang hat ihn scheinbar nicht überrascht. An den Tagen zwischen den Festtagen und nach Neujahr sei das Kundenaufkommen immer sehr hoch, erklärt Jungo. «Jedoch hat es heute für einen 2. Januar überdurchschnittlich viele Leute.»

Auffallend sei, dass viele Familien und Gruppen vor Ort gewesen seien. «Die meisten Leute haben heute frei. Und die Wetterlage half uns sicherlich, dass ein Shoppingtag eingeschaltet wurde.»

Emmen Center hat «hervorragende Infrastruktur»

«Dank der hervorragenden Infrastruktur können wir solche Peak-Tage gut bewältigen», so Roland Jungo. Dennoch teilt er die Beobachtungen des eingangs zitierten Leserreporters und fügt an: «Es kam in den Geschäften und Restaurants zwischenzeitlich zu kleinen Engpässen.»

Von der eigenen Infrastruktur überzeugt ist auch Philipp Hodel, Kommunikationsleiter von Zug Estates, der Inhaberin des Einkaufszentrums Metalli. «Die Metalli ist durch ihre Lage direkt neben dem Bahnhof Zug sehr gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Zudem stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung», erklärt er, wieso die Metalli auch Peak-Tage problemlos bewältigen könne. Auf die Probe gestellt wurde diese Infrastruktur am Berchtoldstag aber nicht.

Kein Ansturm in Zug

Denn die meisten Besucherinnen habe die Metalli am 23. Dezember gehabt, fährt Hodel fort. Auch die letzten Tage im Dezember hätten sehr gute Besucherzahlen aufgewiesen. Doch am Berchtoldstag hätte die Metalli keine überdurchschnittliche Kundenfrequenz verzeichnet.

«Es gilt zu beachten», fügt Hodel an, «dass die Kundenfrequenz und die erzielten Umsätze zwei separate Kennzahlen sind, die nicht eins zu eins miteinander korrelieren.» Sprich: Viele Besucher bedeuten noch lange nicht, dass es in den Kassen besonders laut klimpert.

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Das gilt auch für das Emmen Center. Tatsächlich ist dieses bekannt dafür, dass dort auch einfach mal nur «gechillt» wird. Dass das Einkaufszentrum das Dorfzentrum Emmens ist, hat zentralplus im Rahmen einer Recherche zwar grundsätzlich verneint (zentralplus berichtete). Doch bei schlechtem Wetter kommt das Emmen Center einem Dorfzentrum wohl ziemlich nahe.

zentralplus hat auch das Luzerner Löwencenter, die Mall of Switzerland in Ebikon und das Zugerland in Steinhausen angefragt. Für eine Stellungnahme waren diese Einkaufszentren am Berchtoldstag aber nicht erreichbar.