Wenn die Welt untergeht

Der Apokalypse-Notfallplan

Bei einem Asteroiden-Einschlag wird eine Gasmaske nicht viel nützen. Aber unsere Planung bestimmt. (Bild: fotalia)

Einmal mehr wird der Untergang unserer Spezies vorausgesagt. Bald soll es geschehen. zentral+ nimmt die Sicherheit seiner Leser äusserst ernst und hat konkrete Tipps entwickelt. So überleben Sie in Luzern den Asteroiden-Einschlag.

Auf eine riesige Druckwelle folgt Feuer, und eine Decke aus Schutt und Staub legt sich über die Erde. Die Sonne verdunkelt sich, es wird kalt. Die Pflanzen verdorren und die Tiere verenden. Wie sollen wir das nur überleben?

zentral+ weiss es. Ursprünglich ausgehend von einer Zombie-Apokalypse, wurden die bereits bestehenden Pläne in langjährigen wissenschaftlichen Studien zu vorhergehenden Zivilisationen weiterentwickelt und auf eine Naturkatastrophe angepasst. Sollten aber gelegentlich doch noch Zombies in diesem Artikel auftauchen – einfach ignorieren.

Die Vorbereitung

Jeder gute Pfadfinder und Verschwörungstheoretiker weiss: Vorbereitung ist das A und O. Also: Wir haben noch bis September Zeit. Das sollte grundsätzlich reichen. Trotzdem sind die wichtigsten Punkte die, mit denen Sie so bald wie möglich beginnen sollten.

Wichtig bei einer Notsituation ist bekanntlich, dass man einen Arzt in unmittelbarer Nähe hat. Und es sollte auch allen klar sein, wie man eine derart wichtige Person am besten an die eigene bindet. Deshalb: Machen Sie sich an einen Arzt, eine Ärztin heran – im Notfall auch an eine Person aus einem Pflegeberuf, einen Sanitäter, Feuerwehrmenschen oder sonst jemanden mit Notfallmedizinerfahrung. Sie haben für die Entwicklung einer solchen lebensrettenden, amourösen Beziehung bis Mitte September Zeit.

Sollten Sie sich bereits in einer Beziehung befinden, die sie trotz aller Empfehlungen unsererseits nicht auflösen wollen, empfehlen wir einen Kurs über medizinische Grundlagen – für beide Partner.

Das Team

Wichtig für ein langfristiges Überleben ist auch: Ein Team zusammenstellen. Personen, denen man vertraut und welche unterschiedliches Wissen und verschiedene Charakterzüge mitbringen – kennt man aus Hollywood-Filmen. Es wird jedoch nicht empfohlen, die panische Person mitzunehmen, die den Film zwar jeweils spannender macht, das Überleben aber nicht unwesentlich erschwert.

Es braucht also die Kämpferin, den Improvisator, den guten Fahrer, die Person mit guter Orientierung, die Pflanzenkundlerin, die gute Seele beziehungsweise die Schlichterin und wie gesagt: den Arzt, den Sie sich ja bis dahin bereits geangelt haben sollten. Falls Sie jedoch selbst keines dieser Attribute erfüllen – jeder ist sich selbst der Nächste – dann halten sie diesen Fakt so lange wie möglich geheim.

Natürlich ist auch das Anlegen eines Vorrats wichtig (siehe Liste unten). Armeechef André Blattmann beispielsweise hortet zu Hause einen Vorrat von 300 Litern Mineralwasser.

Wichtig auch: Schauen Sie sich so viele Weltuntergangsfilme wie möglich an. Auch die neusten «Planet der Affen»-Filme und Zombiestreifen sind zur Vorbereitung nicht zu verachten. Von Bruce Willis, Will Smith und Co. kann man einiges lernen. Wobei wir gerne nochmals auf die Auswahl des Teams hinweisen möchten.

Liebe Götter helft

Beten nicht vergessen. Wann soll man religiös werden, wenn nicht dann, wenn es zu Ende geht? Sollten Sie sich zuerst noch für eine Religion entscheiden müssen, empfehlen wir die, deren Gotteshaus am nächsten bei ihrer Wohnung liegt. So benötigen Sie die wenigste Zeit für diesen Teil der Vorbereitung. Danach können Sie nur noch hoffen, dass Sie sich für die richtige religiöse Gruppierung entschieden haben.

Der Plan für den Tag selbst

Wenn der Tag der Apokalypse gekommen ist, lohnt es sich, im Voraus einen Treffpunkt mit seiner Gruppe ausgemacht zu haben. Denn Telefone und Internet werden kaum mehr funktionieren. Walkie-Talkies sind dabei eine gute Alternative – und eine Taschenlampe mit Morsezeichen-Alphabet. Oder Rauchzeichen.

Auf jeden Fall sollte man gemeinsam einen Bunker oder Keller in erhöhter Position aussuchen, in welchem sich alle für die ersten Tage mit Notvorräten zurückziehen können. Ausserhalb der Stadt zu sein ist ein Kriterium, das man beachten sollte. Denn die Ballungsräume, in welchen sich die meisten Zombies aufhalten, sind bekanntlich Städte. Ein guter Rückzugsort wäre also beispielsweise der Bunker beim Sonnenberg in Kriens.

Ein Boot ist grundsätzlich immer nützlich. Sollte grossflächiges Feuer ausbrechen oder sollten die Seen über die Ufer treten – ab aufs Boot. Wichtig ist dabei, dass man Ruder und genügend Benzin für Notfälle dabei hat. Und ja: Zombies können nicht schwimmen.

Die Frage nach dem Geld

Geld von der Bank holen und es in der Matratze horten? Doofe Idee. Denn sobald der Asteroid eingeschlagen hat, wird Geld keinen Wert mehr haben. Wer wird schon etwas Sinnvolles zum Überleben gegen bedrucktes Papier eintauschen wollen? Man braucht Batterien, Medizin, Waffen, Essen und Wasser, Generatoren – damit kann anschliessend gehandelt werden. Deshalb: Besser jetzt alles Geld abheben und damit grosszügig einkaufen.

Längerfristige Planung

Sollten sie die ersten Tage und Wochen überstanden haben, geht es um das langfristige Überleben. Das bedeutet, die Gegend nach einer geeigneten Unterkunft mit Möglichkeit zum Anbauen zu finden. Gemüse anbauen versteht sich.

Eine wichtige Entscheidung, die man hier treffen muss, ist die der eigenen philosophischen Haltung – will man seine Unterkunft vor Zombies oder sogar vor anderen Menschen schützen, da man glaubt, sie würden einen nur berauben und vertreiben oder gar ermorden? Ganz nach Thomas Hobbes’ These «homo homini lupus» – also «Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf». Oder will man einen offenen Ort schaffen, der Menschen in Not aufnimmt und zu einer neuen kleinen Zivilsation mit eigenen Regeln heranwächst – ganz nach Jean-Jacques Rousseau, der davon überzeugt war, dass der Mensch von Natur aus gut und sozial gütig sei.

Die Liste

Eine Liste für die Apokalypse von «wikiHow» liest sich erstmal sinnvoll, im zweiten Teil wirkt sie jedoch immer mehr wie eine Packliste für ein Primarschullager. An Ersatzkleider und Sonnenbrille zu denken, sollte im Rahmen der geistigen Möglichkeiten Ihres Teams liegen. Ansonsten würden wir Ihnen vorschlagen, Ihr Team nochmals zu überdenken.

Die Liste:

Wasserkanister
Dosennahrung
Vakuum versiegelte Lebensmittel
Decken und Kissen
Medizin
Eine Waffe
Ein Messer (zusätzlich zu einer Waffe)
Warme, langärmlige Kleidung (wenn deine Klimazone das benötigt)
Tragetasche/Rucksack (für das Herumziehen und/oder Fliehen)

Batterien
Taschenlampe
Streichhölzer
Topf (für das Kochen von Essen/Wasser)
Plastikbesteck (Teller, Tasse, Löffel, Gabel)
Seil oder Bindfaden
Landkarte
Permanentmarker (etwas, mit dem du schreiben kannst)
Wechselkleidung
Dosenöffner
Feuerzeug
Campingkocher und Propangas
Beil oder Axt
Ein Erste-Hilfe-Buch
Sonnenbrille
Hosen
Smartphone
Klebeband
Glühstäbchen

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