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Gemütliche Skitour in schneearmen Zeiten

Landschaftlicher Genuss im Hoch-Ybrig

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • 1030 m
  • 1030 m
  • km
  • Dauer●●●●●●
  • Technik●●●●●●

Ist der Übergang beim Schülberg erreicht, breitet sich die Hochebene Ried aus.

(Bild: Fabian Duss)

Die Pulverschneesaison hat eine Pause eingelegt. Gemütliche, landschaftlich abwechslungsreiche Touren an der Sonne sind nun gefragt. Fündig wird man zum Beispiel im Hoch-Ybrig.

Der Regen hat dem Schnee in den letzten Wochen ordentlich zugesetzt, auch in höheren Lagen. Entsprechend rar machte sich auch der Pulverschnee. Wo er einst lag, stösst man nun auf weissen Beton. Die Prioritäten haben sich deshalb verlagert: Statt stiebende Abfahrten in schattigen Hängen aufzuspüren, gilt es die Sonne zu geniessen und in besonnten Hängen auf etwas Sulzschnee zu hoffen. Im Winter ist Letzteres gar nicht so einfach, da der Schnee deutlich mehr Einstrahlung und Zeit benötigt, um oberflächlich weich zu werden.

Eine Rundtour mit dem Biet als höchstem Gipfel kommt daher gerade gelegen. Unten raus, wo bei diesen Verhältnissen der Schnee nicht gerade für Jauchzer sorgt, bewegt man sich auf einem präparierten Alpsträsschen und in der Höhe trifft man den einen oder anderen Sonnenhang an.

Langer, unsteiler Aufstieg

Ausgangspunkt der Rundtour ist Weglosen, ein Schattenloch bei Unteriberg. Zunächst läuft man parallel zur Skipiste ins Laueli, wo man auf das Alpsträsschen trifft. Dabei lohnt es sich, etwas auszuholen, um steileres, unnötig mühsames Gelände zu vermeiden. Das von den Hüttenwarten der Druesberghütte präparierte und dankbar von Schlittlern genutzte Strässchen gibt in der Folge die Route vor. Erst in der Gruebi, einer markanten Kurve am Waldende, verlässt man es. Über sanftes Weidegelände zieht man in nordöstlicher Richtung zur Sattlerhütte, die Druesberghütte rechts liegen lassend.

Nun, oberhalb des Waldes, öffnet sich das Blickfeld. Mit dem Skigebiet Hoch-Ybrig im Rücken quert man in grosszügiger Distanz zur Schülberg-Westflanke zur Lehhütte, zweigt dann nach Osten ab und landet bei einem hübschen Pass. Hier zeigt sich nun endlich das erste Tourenziel, der Biet. Hinter der Hochebene zeigen sich erstmals die Sihltaler Berge und am Horizont der Glärnisch.

Zum Biet ist es nun noch eine gute Dreiviertelstunde. In gebührendem Abstand zum steilen Sonnenhang des Fidisbergs peilt man zunächst die Hintere Wannenhöchi an. Dort steilt das Gelände etwas auf. Über den oft etwas abgeblasenen Rücken steigt man zum zuletzt breiten, flachen Gipfelbereich des Biet auf.

Tatsächlich: Sulzschnee im Südhang

Unsere Rechnung geht auf: Mittlerweile ist die Südflanke des Biet perfekt aufgesulzt und erst noch komplett unverspurt. Entsprechend locker kurven wir zur einsamen Alp Hinterofen hinab, wo wir nochmals anfellen und die zweite Erhebung des Tages in Angriff nehmen, das Pfannenstöckli. Sofern man mit den Skiern unterwegs ist, lohnt sich der Ausflug, da man danach eine bessere Abfahrt unter die Skier kriegt, als wenn man über die Aufstiegsroute zu Tal fahren würde. Für Schneeschuhläufer ist das Pfannenstöckli indes bloss ein netter Umweg.

Als wir uns vom Pfannenstöckli in die Abfahrt stürzen, geht auch unsere zweite Rechnung auf: Mittlerweile hat die Sonne auch dort die oberste Schneeschicht aufgeweicht, was uns eine angenehme Abfahrt zur Druesberghütte beschert. Danach ist der Spass allerdings zu Ende und wir nehmen gerne das Alpsträsschen in Anspruch, um gemütlich zurück nach Weglosen zu gelangen.

Die beschriebene Skitour wird auf der Schwierigkeitsskala des SAC mit WS-bewertet. Für den Aufstieg von Weglosen zum Biet sind drei bis dreieinhalb Stunden zu veranschlagen, für jenen von der Alp Hinterofen zum Pfannenstöckli eine halbe Stunde. Die Tour ist auch für Schneeschuhläufer gut geeignet. Skitourengänger freut es, wenn Schneeschuhläufer eine separate Aufstiegsspur anlegen. Der Ausgangspunkt – Weglosen – kann problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.

Kartenmaterial: Skitourenkarte 1:50000 236S Lachen, Landeskarte 1:25000: 1152 Ibergeregg

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