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Dario Burch: Studium als Plan B

Planen für die Zeit nach dem Spitzensport

(Bild: pixabay)

Ich habe meinen Maturaabschluss vor zwei Jahren an der Sportmittelschule Engelberg gemacht. Obwohl ich die Zeit in Engelberg sehr genossen habe, war ich froh, mit der Schule durch zu sein. Endlich mal nur Snowboarden zu können, ohne sich um etwas anderes kümmern zu müssen, tönte da sehr verlockend. Doch es sollte nicht ganz so kommen.

Unglücklicherweise war ich von den zwei Jahren nach dem Abschluss fast eineinhalb davon verletzt. Zu Beginn waren diese Pausen ja noch nicht so schlimm, doch nach so langer Zeit immer nur die Rehabilitation im Vordergrund zu haben, sehnte ich mich nach einer neuen Herausforderung. So startete ich diesen Sommer mit einem Fernstudium.

Für mich gab es mehrere Gründe warum ich mich für ein Studium entschieden habe. Der Hauptgrund war, eine Abwechslung zu haben, welche gar nichts mit dem Sport zu tun hat. Eine Beschäftigung, bei der ich meine Gedanken zur Rehabilitation mal abschalten kann und muss. Auch wenn die Verletzung erfolgreich überstanden ist und ich wieder 100% auf dem Schnee bin, wird mir diese Abwechslung etwas nutzen.

Wichtiges zweites Standbein

Oftmals ist es schwierig, wenn man mittendrin ist, die Gedanken ans Snowboarden abzustellen. Dies hat sicherlich Vorteile und ist zu einem gewissen Grad auch nötig. Durch die Zeit, die man für das Studium jedoch aufbringen muss, wird die Zeit, die man ins Snowboarden investiert, spezieller und besser genutzt.

Ein weiterer positiver Einfluss, den das Studium hat, ist die Gewissheit, ein zweites Standbein aufzubauen. Eine Snowboardkarriere ist im Normalfall keine sehr lange Karriere, wobei für mich auch nicht das Ziel ist, so lange es irgendwie nur geht, dabei zu sein. Das Snowboarden selbst will ich natürlich so lange wie möglich ausüben, aber ich möchte mich zur richtigen Zeit auch neu orientieren. Sollte die Sportkarriere mal zu Ende sein, will ich nicht ohne irgendetwas dastehen. Während den Phasen, in denen es im Sport gut lief, habe ich mir darüber nicht gross Gedanken gemacht. In den Zeiten, wo es im Sport jedoch nicht wirklich vorwärts geht, ist es mental sehr entlastend zu wissen, dass immerhin in der Ausbildung etwas geht.

Die Lust nach mehr

Nach zwei Jahren Ausbildungspause ist auch eine Lust entstanden, mich weiterzubilden. Obwohl ich die Schule immer schätzte, während der obligatorischen Schulzeit war das Lernen oft mehr ein Müssen als ein Wollen. Nach dieser Zeit wollte ich nicht gleich wieder in die Schule zurück. Nach dieser Ausbildungspause ist es jetzt jedoch von mir aus gekommen, etwas Neues lernen zu wollen. Diese neue Mischung von Wollen, etwas zu lernen und Müssen zu lernen, um die Prüfungen zu bestehen, schafft eine angenehme Atmosphäre für mich.

Obwohl der Start des Studiums noch nicht sehr lange zurückliegt und ich auch noch keine Prüfungen schreiben musste, bin ich froh mit dem Studium gestartet zu haben. Es hat mir in einer Zeit, in der sportlich nicht so viel lief, eine neue Aufgabe gegeben. Die Auswirkungen waren bis jetzt eigentlich nur positiv, auch wenn es von Zeit zu Zeit etwas mehr Überwindung braucht, noch etwas fürs Studium zu machen. So bin ich auch selbst gespannt, wie sich das Studium in der Zukunft auswirken wird, mit einem guten Gefühl, dass es für mich hauptsächlich positiv sein wird.

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Spitzensportler schreiben über ihr Leben. Mario Gyr (Rudern), Petra Lustenberger (Schiesssport), der Ringer Samuel Scherrer, Snowboarder Dario Burch, Ueli Schnider (Langlauf) und andere erzählen aus ihrem Alltag an Wettkämpfen und was der Sport für sie persönlich bedeutet.
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