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Auf dem Weg zur Spitzensportlerin

Das Highlight des Jahres 2020: Die Spitzensport-RS

Tägliches Eistraining in der RS. (Bild: sew)

Für die Curlerin Selina Witschonke brachte das vergangene Jahr trotz Wettkampfausfällen ein sportliches Highlight: Im Herbst hat die Luzernerin die Spitzensport-RS begonnen. Was sie in den vergangenen Wochen gelernt und erlebt hat, schreibt sie in ihrem Blogpost.

Nach den militärischen Grundausbildungen und der zehntägigen Quarantäne (zentralplus berichtete) fingen nun endlich die Ausbildung zum Militärsportleiter und das grosse Trainieren an. Zusätzlich erhielten wir diverse Inputs zu wichtigen Themen im Sport, wie zum Beispiel Ernährung.

Mein normaler Start in den Tag voller Programm

Um 6.55 Uhr beginnt das AV. In der Dunkelheit, bei jedem Wetter und im richtigen Tenue, warten wir als RS-Gruppe in einer korrekten Aufstellung und in der «Ruhn-Position» auf unseren Feldweibel. Nach dem Durchnummerieren, dem Befehl in die «Achtungsstellung» zu gehen und dem Singen der Nationalhymne dürfen wir, nach wenigen Informationen zum heutigen Tag, frühstücken gehen.

Manchmal etwas gesprächiger, manchmal etwas weniger, geniesse ich mein Morgenessen und dann geht es direkt ins Training oder wir erhalten einen von mehreren Inputs.

Die Militärsportleiterausbildung

Wie in einem normalen Militärdienst müssen auch wir Spitzensportler WKs absolvieren. Diese sehen jedoch etwas anders aus, indem wir unsere WK-Tage mit Trainings und Wettkämpfen abverdienen. Im Falle einer Verletzung oder einem früheren Karriereende müssen wir unsere noch nicht absolvierten WK-Tage als Militärsportleiter erfüllen.

Damit wir auf dieses Szenario vorbereitet wären, erhielten wir während zwei Wochen jeden Morgen die Ausbildung dazu: Theorieblöcke zum Aufbau einer Sportlektion, zu Trainingsprinzipien, zur Planung eines Sportunterrichts und anschliessend das Kennenlernen verschiedener Sportarten in der Halle im Zusammenhang mit praktischer Anwendung des Gelernten. Zum Abschluss gab es eine Theorieprüfung und man musste eine Sportlektion planen und diese als Leiter der RS-Gruppe durchführen.

Spannende Inputs als Hilfe für die sportliche Karriere

Als Curlerin ist nicht nur das physische und das mentale Training wichtig, sondern man sollte sich auch Gedanken zur Ernährung, zu Medien und Kommunikation und zum Thema Antidoping machen. Bei der Ernährung ist zu beachten, dass jeder Körper etwas anderes braucht, um die Bestleistung abrufen zu können und es kommt darauf an, ob man in der Trainingsphase oder an einem Wettkampf ist.

Es kommt auch darauf an, wann und wie hart die nächste Anstrengung sein wird. Das Thema «Medien und Kommunikation» ist ebenfalls sehr wichtig, denn man sollte wissen, wie man sich als Sportler und Mensch verkauft. Je erfolgreicher man wird, desto mehr hat man mit Zeitungen und weiteren Medien zu tun.

Viele Leute werden dich persönlich nie kennen, sondern nur, was über dich geschrieben wird. Deshalb ist es wichtig, dass man sich überlegt, was man in Interviews von sich preisgeben möchte und was man privat halten möchte.

Der Hauptteil: Die physische Trainingsphase

Es werden uns immer mehr Stunden pro Tag für das Training auf dem Eis, im Kraftraum und das Ausdauertraining zur Verfügung gestellt. Am Morgen sind wir jeweils in Magglingen, wo wir unser Krafttraining oder Ausdauertraining absolvieren, anschliessend gehen wir duschen, essen in der Cafeteria und fahren kurz darauf nach Biel in die Curlinghalle für das Eis- und manchmal auch das Taktiktraining.

Dies Tag für Tag. Es kann etwas langweilig klingen, doch es ist genau das, wovon ich seit Jahren träume: mithilfe der perfekten Trainingsmöglichkeiten – dank der Infrastruktur und der professionellen Trainer – den ganzen Tag für meine sportliche Karriere aufzuwenden.

Ich kann es nur weiterempfehlen

Ich kann die Spitzensport-RS jeder jungen Sportlerin und jedem jungen Sportler empfehlen, welcher eine Spitzensportler-Karriere anstrebt. Ich wachse als Sportlerin, aber auch als Mensch jeden Tag etwas mehr.

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Spitzensportler schreiben über ihr Leben. Mario Gyr (Rudern), Petra Lustenberger (Schiesssport), der Ringer Samuel Scherrer, Snowboarder Dario Burch, Ueli Schnider (Langlauf) und andere erzählen aus ihrem Alltag an Wettkämpfen und was der Sport für sie persönlich bedeutet.
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