Die Stimmberechtigten hatten gesprochen – die Studenhütte in Oberägeri sollte zum Hafenrestaurant werden. Doch der darin beheimatete Segel-Club wehrte sich mit Händen und Füssen. Nun hat er seine Kapitulation erklärt.
Ein Hafenrestaurant wird es geben – in der Studenhütte in Oberägeri.
Das war eigentlich schon länger klar. Doch der Segel-Club Aegeri hatte nach dem Entscheid geltend gemacht, dass er als 45-jähriger Dorfverein mit 166 Mitgliedern das darin eingerichtete Clublokal dringend brauche und sonst in seiner Existenz gefährdet sei. Eine Kündigung des Mietvertrags wurde angefochten – die Segler erhielten Mieterstreckung.
Segler beharren auf alten Vorrechten
Der Gemeinderat suchte deshalb eine Kompromisslösung und plante einen Kiosk im Erdgeschoss, der neben dem Clublokal der Segler Platz hätte. Doch die Stimmberechtigten waren mit der Kompromisslösung nicht einverstanden. 164 Stimmberechtigte wollten am Seeplatz einen Kiosk realisiert sehen – 216 aber entschieden, dass sich Oberägeri in der Studenhütte eine richtige Hafenbeiz gönnt (zentralplus berichtete).
Nun haben die Einsprachen ein Ende: Die Clubmitglieder beschlossen an ihrer Versammlung vom 29. August 2018, die Einsprache gegen die vorzeitige Kündigung des Mietvertrages durch die Gemeinde Oberägeri nicht weiter zu verfolgen, schreiben sie in einer Mitteilung. Die Kündigungsanfechtung bei der kantonalen Schlichtungsbehörde wird zurückgezogen.
Dieser Entscheid zwingt den Verein zu einer Neuorientierung, heisst es in der Mitteilung. Nach 45 Jahren des Bestehens – von denen rund 25 Jahre das Clublokal Dreh- und Angelpunkt seiner Aktivitäten war – bedeute dieser Bruch für das Weiterbestehen eine enorme Herausforderung. Die Versammlung habe jedoch auch beschlossen, weiterhin grössere Segelregatten auf dem Ägerisee durchzuführen.
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