Weniger ist mehr: Wanderung von Gormund nach Rickenbach
- Bewertung★★★★★
- 404 m
- 441 m
- 15,9 km
- Dauer●●●
- Technik●●●
Gartenzwerge, ein Windrad und ein Funkturm: Wanderer, die sich auf die Strecke von Neudorf nach Rickenbach einlassen, erleben wenig Weltbewegendes. Wer es dennoch tut, kehrt entspannt zurück: Die Route bietet eine beruhigende Weitsicht über Weizen- und Maisfelder und den Sempachersee.
Ankommen in Gormund: Der Bus spuckt uns aus und wir erblicken als Erstes die gleichnamige Kapelle. Gleich dahinter liegen die ersten Sandbunker und Greens des Golfclubs Sempach. Ein Blick, der inspiriert, denn die historische Kirche und die gut gewarteten Bunker schaffen einen schönen Spannungsbogen – hier sind Moderne und Geschichte kein Widerspruch.
Was folgt, ist der Weg über das weitläufige Sportgelände, wir sehen Golfer in Aktion. Baumgruppen spenden uns auf dem ganzen Areal willkommene Kühlung.
Beromünster-Sendeturm versetzt uns ins Staunen
Nach rund fünf Minuten sehen wir, in einer Distanz von zwei bis drei Kilometern, den Sempachersee. Hinter dem Gewässer thronen die Gipfel der Luzerner Alpen und des Napfgebietes. Durch ein kleines Waldstück verlassen wir im Anschluss den Golfplatz und kommen auf das offene Feld – den Übergang macht eine Kleinstkapelle, gewidmet ist sie dem Heiligen St. Niklaus. Der Weg verläuft nun entlang von gemähten Graswiesen, auf welchen das trocknende Heu seinen typischen Duft verströmt.
Die erste Steigung erreichen wir beim Hundgellen, sie führt durch den Moretaler Wald auf eine Hügelkuppe. Von dort geht es Richtung Chegelwald, diese Passage ist leicht ansteigend und unterwegs gibt der Wald den Blick auf idyllische Bauernlandschaften frei. Die kaum bemerkbare Steigung führt bis zum Bloseberg, dort versetzt uns der Beromünster-Sendeturm in Staunen: Mit seinen 217 Metern Höhe ist er das dritthöchste Bauwerk der Schweiz – nach der Staumauer Grande Dixence und dem Fernsehturm St. Chrischona. Die Anlage ist mittlerweile ausser Betrieb und steht unter Denkmalschutz.
Moderne Kirche und idyllische Weizenfelder
Nach dem Blosenberg passieren wir die Weiler Waldi und Grüt, zwischen diesen kreuzen wir die Strasse. In Grüt fällt besonders die 1969 gebaute Kapelle auf: Durch ihre moderne Bauweise hebt sie sich abwechslungsreich von den historischen Kirchenbauten der Region ab.
Auf dem anschliessenden Weg nach Tann durchqueren wir Weizenfelder. Diese lassen ästhetisch keine Wünsche offen: Das Korn steht hoch und der leichte Wind streicht über die vollen Ähren, das Sonnenlicht verleiht dem Ganzen eine eindrückliche Färbung.
Eine Wanderung voller entspannender Eindrücke
Wir wandern weiter durch endlose Felder, nach Tann steigt der Weg erneut an. Uns erfreut wiederum der Anblick des Sempachersees. Und kurz nach dem Weiler Buholz kommen wir in ein weiteres Waldstück – bei dessen Eingang finden sich Grill- und Rastgelegenheiten.
Langsam rückt Rickenbach in greifbare Nähe. Kaum aus dem Waldstück heraus folgen wir dem Weg, der von Bäumen und Feldern begrenzt ist. Nun führt der Weg in den Wernis- und den Höchiweidwald – die zusammengewachsenen Forste bedecken eine Hügelkuppe. Durch die Wälder führt der Pfad leicht auf und ab. Nachdem wir diesen kurz verlassen, erhaschen wir einen beeindruckenden Fernblick über die Ebene in Richtung Beromünster.
Nach dieser Passage erblicken wir Rickenbach und marschieren darauf zu – und das voller entspannender Eindrücke. Im Dorf nimmt uns der Bus mit nach Sursee, von wo aus wir den Anschluss nach Luzern nehmen.
Distanz: 15,9 km
Wanderzeit: 4,10 Stunden
Höhendifferenz: 404 Meter auf- und 441 Meter abwärts
Min./max. Höhe: 639/854 m ü. Meer
Route: Gormund 724 m ü. Meer – Schopfe 715 – Oberhundgellen 718 – Morentalerwald 750 – Unterblosenberg 769 – Waldi 728 – Grüt 670 – Tann 663 – Buholz 750 – Buttenberg 800 – Rickenbach 691