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Von einer Randerscheinung zur olympischen Disziplin

Jeder Snowboarder kann seine eigene Spur hinterlassen

(Bild: Pixabay)

Snowboarden ist eine aussergewöhnliche Sportart. Sei es die Geschichte der Sportart oder die Kultur, die sie mit sich bringt. Sie unterscheidet sich deutlich von vielen anderen Sportarten. Ich möchte Ihnen hier meine Faszination an der Sportart etwas näher bringen.

Das erste Snowboard entstand im Jahr 1965 und wurde von Sherman Poppen aus Michigan hergestellt. Er sah, wie seine Tochter, auf einem Schlitten stehend, einen Hang runterzufahren versuchte. Dabei kam ihm die Idee, ein paar Ski aneinanderzuschrauben. Diese Produktidee wurde unter dem Namen «Snurfer» (Wortkombination aus Snow und Surf) weiterverkauft.

In den folgenden Jahren wurden einige dieser «Snurfer» verkauft und im Jahre 1968 veranstaltete Sherman Poppen den ersten «Snurf»-Wettkampf. «Snurfing» erlangte Momentum, bis im Jahre 1977 die erste Bindung auf den Markt kam. Diese wurde von Jake Burton Carpenter eingeführt, welcher im selben Jahr die heute bekannteste Snowboardmarke Burton Snowboards gründete.

Unter dieser Marke brachte er die ersten Snowboards, wie wir sie heute kennen (Brett und Bindung), auf den Markt. Der Snowboardmarkt hatte jedoch Startschwierigkeiten, da die Sportart in den meisten Skigebieten noch verboten war. Der Grund war, dass man dachte, die Snowboarder würden den Schnee vom Berg wegrutschen. 1985 war es in ungefähr 90% aller Skigebiete noch verboten, Snowboard zu fahren.

Der Rebellengedanke

Da die Snowboarder von der Masse nicht akzeptiert wurden, entstand ein rebellisches Bild von Snowboardern, welches zu einem gewissen Mass noch bis heute vorhanden ist. Ein Grund dafür ist, dass die Sportart lange keine konkrete Struktur hatte. Für die Snowboarder dieser Zeit war es deshalb nicht nur ein Sport.

Sie hatten eine grosse Leidenschaft für das Snowboarden, sonst wären sie nicht durch all die Mühe zu gegangen, Snowboard zu fahren. Es entstand ein Lifestyle daraus, welcher noch bis heute lebt. Mit der technischen Entwicklung des Snowboards selbst wurde der Sport/Lifestyle mehr und mehr akzeptiert. Zu Beginn gab es zwar noch getrennte Pisten für Skifahrer und Snowboarder, diese verschwanden dann aber mit der Zeit.

Wie ich zum Snowboarden kam

Wie die meisten Snowboarder startete ich mit Skifahren. Mit der Zeit wurde dies jedoch zu eintönig und ich wollte mich mal auf dem Snowboard probieren. Es packte mich schnell. Zu Beginn war es noch die Herausforderung, etwas Neues zu lernen, die mich faszinierte. Als ich eines Tages zufällig in der Mythenregion war, fand gerade ein Snowboard-Wettkampf (Mythen Style Session) statt. Ich staunte, was für Sprünge gemacht wurden, und mir war klar, dass ich dies auch machen will. So entstand meine Faszination für das Freestyle-Snowboarden.

Mich packten zuvor schon andere Sportarten wie zum Beispiel Fussball oder Tennis, die Faszination für diese Sportarten nahm jedoch mit der Zeit immer ab. Was ist also beim Snowboarden anders, dass ich heute noch fast mehr begeistert davon bin?

Das fasziniert mich an diesem Sport

Nun, zum einen ist es die Freiheit, die man beim Snowboarden hat. Es gibt nicht ein bestimmtes Ziel. Beim Fussball zum Beispiel ist es das Hauptziel, ein Tor zu schiessen. Dabei gibt es bestimmte Regeln, welche notwendig sind für ein spannendes und korrektes Spiel. Beim Snowboarden kann man sich sein Ziel auswählen und man bestimmt selbst, auf welchem Weg dieses Ziel erreicht werden soll. Hat man zum Beispiel das Ziel, ein Video zu machen, hat man unzählige Möglichkeiten, das Video zu gestalten. Man kann seiner Kreativität freien Lauf lassen, sei es bei der Trickwahl, Hinderniswahl, beim Filmen selbst usw.

Bei Wettkämpfen gibt es zwar auch Rahmenbedingungen und gewisse Einschränkungen. Schlussendlich steht einem jedoch ein Kurs zur Verfügung und der Fahrer kann selbst entscheiden, was er damit anfangen will. Jeder Snowboarder kann seine eigene Spur hinterlassen.

Ein zweiter Grund ist die laufende Progression des Sports. Es gibt keine Grenze, ab der nichts Neues mehr möglich ist. Es gibt unendlich viele Tricks und Hindernisse, aus denen sich wieder neue Möglichkeiten ergeben. Die Kreativität wird laufend gefordert, aus welcher immer wieder frische Ideen entstehen.

Es gibt noch viele weitere Gründe, welche meine Faszination am Snowboarden beibehalten. Diese alle aufzuzählen würde aber Ewigkeiten dauern. Der Punkt ist, dass Snowboarden die erste Tätigkeit ist, die mich über eine lange Zeit immer noch so fasziniert wie zu Beginn. Dank den oben genannten Gründen bin ich auch zuversichtlich, dass diese Faszination noch lange anhalten wird.

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Spitzensportler schreiben über ihr Leben. Mario Gyr (Rudern), Petra Lustenberger (Schiesssport), der Ringer Samuel Scherrer, Snowboarder Dario Burch, Ueli Schnider (Langlauf) und andere erzählen aus ihrem Alltag an Wettkämpfen und was der Sport für sie persönlich bedeutet.
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