Was macht der Kanton Zug gegen die Klimaerwärmung?
Die Auswirkungen der Klimaerwärmung sind auch in unseren Breitengraden verstärkt spürbar. Um sich nachhaltig an die neuen Gegebenheiten anzupassen, muss die Politik heute die Weichen für morgen stellen. Gerade der dichtbesiedelte Kanton Zug ist besonders gefordert.
Es wird wärmer. Das merken wir in der Schweiz nicht nur am Gletscherschwund. Auch in den besiedelten Gebieten steigen die Temperaturen und in Zukunft werden wir mit immer mehr Hitzetagen leben müssen. Glücklicherweise sind wir diesen Veränderungen nicht hilflos ausgeliefert, sondern können mit verschiedenen Anpassungsmassnahmen entgegenwirken.
Da politische Prozesse in der Schweiz oft sehr lange dauern, ist es wichtig, heute die richtigen Weichen zu stellen. In allen Zuger Gemeinden laufen zurzeit die Ortsplanungsrevisionen, welche die Richtung für die nächsten rund 15 Jahre vorgeben. Dabei muss ein besonderes Augenmerk auf die Anpassungen an die Klimaerwärmung gelegt werden.
Mehr Grünflächen und richtig isolieren
Beton und Steine werden heiss, eine Wiese wirkt kühlend und Bäume spenden Schatten. Das Prinzip ist einleuchtend. Die Gemeinden müssen deshalb mit gutem Beispiel vorangehen und bei den öffentlichen Plätzen und Liegenschaften möglichst viele naturnahe Grünflächen und Beschattung anstreben. Gleichzeitig müssen private Grundbesitzerinnen und -besitzer durch Fachwissen beraten werden – und zu guter letzt sind auch verbindliche Vorgaben in den kommunalen Bauordnungen notwendig.
Im Rahmen der Ortsplanung muss jede Gemeinde prüfen, ob bereits versiegelte Flächen wieder aufgebrochen und begrünt werden können. In der Stadt Zürich wurde letzte Woche eine Vorlage von der Stimmbevölkerung angenommen, die bis 2035 rund 130 Millionen für mehr Grünflächen im Siedlungs- und Strassenraum einsetzen möchte.
Die Schweiz sei das Wasserschloss im Herzen Europas; zumindest ich habe das in der Schule noch gelernt. Diese Aussage gilt schon heute nicht mehr absolut; die Ressource Wasser wird uns zukünftig noch stärker beschäftigen. Sei es als Trinkwasser für Mensch und Tier, als Bewässerung für den landwirtschaftlichen Obst- und Gemüseanbau oder als Ort zur Abkühlung im öffentlichen Freibad. Die Gemeinden und der Kanton werden nicht darum herum kommen, eine Strategie für die Wassernutzung in unserem Kanton zu erstellen.
Mit Tropennächten umgehen
Die Politik diskutiert über genügend Strom und Wärme in kalten Wintermonaten. Zukünftig wird uns die Hitze im Alltag wohl mindestens gleich stark oder sogar noch stärker beschäftigen. Ins Büro oder ins Schulzimmer bei 30 Grad? Körperliche Schwerstarbeit der Handwerkerinnen und Handwerker in Hitzewochen? Tropennächte, die einem den Schlaf rauben? Realitäten, die wir heute schon kennen und auf welche die Politik Antworten finden muss.
Eine Klimaanlage in jeder Wohnung und in jedem Büro wird nicht die Lösung sein. Notwendig sind gut isolierte Bauweisen und eine möglichst begrünte Quartiergestaltung, damit die Hitze in der Nacht vom Parkplatz nicht ins Schlafzimmer schleicht.
Die Wissenschaft rechnet schon heute mit einem globalen Temperaturanstieg von über 1,5 Grad. Bei uns in der Schweiz werden die Sommer heisser, es wird mehr starke Niederschläge geben und die Winter werden tendenziell trockener. Nebst den erwähnten Anpassungsmassnahmen ist es ebenso wichtig, dass wir die Erderwärmung möglichst eindämmen.
Sei es mittels mehr erneuerbarem Strom durch Solar-, Wind- und Wasserkraft oder indem wir konsequent von Öl und Gas wegkommen. Mit der Annahme des Klimaschutzgesetzes im Juni dieses Jahres wurden die Weichen auf nationaler Ebene gestellt, nun müssen wir auf kantonaler und kommunaler Ebene nachziehen.
Franz, 07.09.2023, 16:16 Uhr Einmal abgesehen davon, dass die Maximaltemperaturen nur ein paar Stunden am Tag dauern und die Minimaltemperaturen geflissentlich übersehen werden: Ich halte die Links-Grünen, jedenfalls die Kader, für so intelligent, dass sie wissen, dass der Mensch das Klima nicht beeinflussen kann. Wozu dient also die Klimahysterie? Allein dazu, den Menschen so viel Geld aus der Tasche zu ziehen, dass sie sich kein Auto mehr leisten können. Der MIV ist das Feindbild. Individualismus vs. Kollektivismus, darum gehts letztlich.
👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterMarie-Françoise Arouet, 07.09.2023, 14:07 Uhr Aufgrund seiner Einwohnerzahl ist der Kanton Zug allenfalls verantwortlich für 0.003% des globalen Ausstosses an CO2 und Aequivalenten. Da kaum Industrie vorhanden ist, und der Kanton wegen seines Wohlstandes ohnehin schon schadstoffarm lebt, dürfte es sogar nur ein Bruchteil von 0.003% sein. Zug spielt also bei der „Eindämmung der Erderwärmung“ nicht die allergeringste Rolle, und nichts, was der Kanton Zug tut, kann irgendeinem grossen Land als Vorbild dienen. Ohnehin ist China mittlerweile bei der technologischen Entwicklung hin zu schadstossarmer Energieversorgung führend. Nur darauf kommt es an.
Wenn jemand im Kanton Zug indessen „Anpassungsmassnahmen“ ergreifen will, so kann er das gerne tun. Vielleicht wissen unsere Tessiner Landsleute, was unternommen werden muss.👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterandilustenberger, 07.09.2023, 15:32 Uhr Ich denke die im Artikel skizzierten Anpassungsmassnahmen sind dringend notwendig und hoffentlich lassen sich dafür auch die politischen Mehrheiten finden.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runterMarie-Françoise Arouet, 07.09.2023, 16:13 Uhr Nicht mehr lange. Sputen Sie sich!
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