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Dance fever forever – 10 Jahre «Das Tanzfest»

Bald ist es wieder soweit. Am Wochenende vom 8.- 10. Mai feiert «Das Tanzfest» sein zehnjähriges Jubiläum.

Bald ist es wieder soweit. Am Wochenende vom 8.- 10. Mai feiert «Das Tanzfest» sein zehnjähriges Jubiläum.

Initiiert wurde «Das Tanzfest» von Murielle Perritaz, Gründerin und Leiterin von «réso – Tanznetzwerk Schweiz» (2002-2013). Wenn es überall auf der Welt einen Nationalfeiertag gibt, oder einen Tag der Arbeit, der Frau, der Blumen, warum nicht ein Tag des Tanzes?

«Wer aber meint, es sei eine Art Amateur-Festival, hat sich getäuscht.»

Irina Lorez über das «Das Tanzfest»

Heute bewegt «Das Tanzfest» 23 Städte der Schweiz. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Bewegung ist überall. Auf  Strassen, Dächern, in Schaufenstern, in Bars und natürlich auch auf Bühnen und in Tanzstudios ist Tanz in unterschiedlichen Stilen zu sehen. Das Tanzfieber steckt alle an, so dass Jung und Alt mittanzen.

Wer aber meint, es sei eine Art Amateur-Festival, hat sich getäuscht. Neben den Schnupperkursen, den Partys und Ballabenden, treten professionelle Tänzerinnen und Tänzer mit Performances und Aktionen im öffentlichen Raum auf, oder sie werden mit einer abendfüllenden Produktion von Kulturhäusern eingeladen.

Viel Geld für einen vielfältigen Einblick

«Das Tanzfest» verschlingt zwar eine Menge Geld, aber es lohnt sich. Kein anderes Festival in der Schweiz zeigt diesen Facettenreichtum des Tanzes, und nicht nur das. Die Kooperation mit den verschiedenen Institutionen verbindet wenigstens ein Mal im Jahr kleine und grosse Häuser, Tanzende und Tanzfans, Profis und Hobbys, Schulen und Stile. Blos aufpassen, dass der Anlass nicht aufgebauscht wird und kompakt bleibt. Im Sinne von «weniger ist mehr».

Dank Philippe Bischof, dem ersten künstlerischen Leiter des Südpols, hat es «Das Tanzfest» auch bis nach Luzern geschafft und sich hier bereits etabliert. Zahlreiche Tanzbegeisterte strömen vor allem am Sonntag zu den Schnupperkursen in den Südpol.

 

Nun ein paar Fragen an den Südpol Praktikanten Olivier Vogel, der erstmals «Das Tanzfest» in Luzern koordiniert.

Irina Lorez: Olivier, du hast Philosophie und Politikwissenschaft studiert. Wie bist du überhaupt zum Südpol gekommen?

Olivier Vogel: Ich habe mich auf die Ausschreibung für die Praktikumsstelle beworben. Davor war ich ein regelmässiger und begeisterter Besucher des Südpols. Über das Musikprogramm bin ich auch dazu gekommen, Tanz und Theaterperformances zu erleben. Experimentelle Popmusik hat sich auch als Zwischenform in den Tanz gemischt. Die Formen verweben sich immer mehr und das gefällt mir. Einen breiteren Einblick wollte ich unbedingt hinter der Kulisse gewinnen.

Irina Lorez: Was fasziniert dich am Tanz?

Olivier Vogel: Mich fasziniert die unmittelbare Körperlichkeit, Tanz als Kommunikationsmittel. Dieser passiert ohne Worte doch er spricht und reisst mich aus der gängigen Kommunikation hinaus. Tanz ist gleichzeitig fremdartig wie nah. Jede Vorstellung ist für mich ein ästhetisches Erlebnis von schönen und abstrusen Bildern. Für mich ist Tanz verwandt mit Malerei, man sagt ja: «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte».

Irina Lorez: Welche Bedeutung hatte Tanz für Dich, bevor du im Südpol zu arbeiten begonnen hast?

Olivier Vogel: Das Wort Tanz kam davor bei mir nie zur Sprache, sondern «Gehen wir in einen Klub?» Dabei hat man selbstverständlich auch getanzt…

Irina Lorez: Was möchtest du am Programm vom diesjährigen Tanzfest besonders hervorheben?

Olivier Vogel: Ich habe für das ganze Programm eine grosse Vorfreude, aber ganz besonders gespannt bin ich auf die beiden Tanzparcours – der eine in der Ausgangsmeile Baselstrasse am Freitagabend, der andere am Samstag in der ganzen Stadt. Es interessiert mich sehr, wie die Ausgangsleute an der Baselstrasse (an der ich persönlich auch wohne) reagieren. Wie werden die Performances von zeitgenössischem Tanz in den Bars während lautem Gerede und Gewusel wahrgenommen? Und was passiert im umgekehrten Kontext mit den Performances selbst? Wird es irritierend?

«Die ganze Stadt soll in Bewegung sein.»

Olivier Vogel’s Wunschziel für das anstehende Fest

Ganz anders wird es am Samstag sein. 15 Tanzschulen werden wie die wilde Fasnacht zur gleichen Zeit in der ganzen Stadt zu sehen sein. Von Hip-Hop, Michael Jacksons Thriller Nachahmung zu Volkstanz, von aktiv zu interaktiv, das ist das bunte Treiben pur.

Die Zusammenarbeit mit dem Kanton und ihrer Kampagne «Luzern tanzt gern» hat uns sicher auch unterstützt, weitere Türen aufzustossen. (Anmerkung Irina Lorez: Endlich darf der Tanzparcous in der Altstadt präsent sein, was uns in vergangenen Jahren nie bewilligt wurde.)

Irina Lorez: Was ist Dein persönliches Ziel für Das Tanzfest?

Olivier Vogel: Ich wünsche mir, dass sehr viele Menschen zum Tanzfest kommen, die ganze Stadt soll in Bewegung sein. Schön wäre für mich, wenn das nachhaltig ist und das Interesse am Tanz geweckt würde.

 

 Informationen zum Anlass in Luzern gibt’s auf der Website.

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