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Eine Mischung aus Fäkalhumor und Krankheitsbildern

Pi-Pi-Iiiiiih

Etwas Philo, etwas Polit und etwas WR.... von allem ein wenig. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Es gibt Studiengänge, die sind irgendwie eine Mischung aus Fäkalhumor und Krankheitsbilder. So kommt es mir zumindest bei meinem vor.

Drei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust. Wollen sich nicht voneinander trennen.

«Was? Politik?! Das könnte ich nicht.»

«Philosophie, Politik und wa-a-s?»

«Pe, pe, wie?»

«Hihi, Pipi.»

Mittlerweile mache ich mir einen Spass daraus, die Abkürzung meines Studiengangs zu nennen. Nach der erwarteten Reaktion schleudere ich folgendes als Ergänzung heraus: «Philosophie, Politik und Wirtschaft, aber PPE (Pi-Pi-Ih), weil Philosophy, Politics und Economics.»

Es folgt Stille und ein Kommentar wie oben.

«Ja, alle Fächer gleichwertig.» «Ja, in Luzern.««Nein, das ist nicht langweilig», antworte ich dann.

Ich gebe zu, dass der Klang meines Studiengangs nicht besonders appetitlich ist, doch bietet dieser eine schweizweit einmalige Fächerkombination für Generalisten und Menschen, die sich für komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge interessieren. Also für Menschen wie mich.

Philosophie

Diese Seele sucht die Wahrheit. Sie will Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen finden, auch jenseits unseres Daseins. Sie entschwindet gerne in eine verborgene Welt der Gedanken. Bis sie mit Leuchten in den Augen so etwas wie «wir sind Modi, Modi und Attribute einer einzigen Substanz. Wie schön!» murmelt. Zumindest bei Spinoza, andere sehen das weit weniger positiv.

Politik

Diese Seele wollte tanzen. Schnell stellte sie fest, dass es auch anderen Seelen so erging. Gemeinsam erfanden sie Regeln des Tanzes, um einander nicht ständig auf die Füsse zu treten (Gesetze). Sie tanzten fröhlich vor sich hin, bis sie feststellten, dass die Tanzschritte auch anders angeordnet werden können. Also erfanden sie den Cha-cha-cha. Bis wieder jemand aus der Reihe tanzte.

Wirtschaft

Diese Seele hat erkannt, dass es vernünftig ist, nach dem Nutzen zu fragen. Sie ist ein Ass in Mathe, verschwendet nichts, verhandelt hart, arbeitet noch härter und maximiert den Output. Sie denkt in die Zukunft und verzichtet gerne heute, um morgen saftige Früchte zu ernten.

Wenn du dich auf irgendeine Weise in den drei Seelen wiedererkennst, solltest du dich entweder auf Schizophrenie testen lassen, oder dir den pinkelnden Studiengang etwas näher ansehen. Denn so oder so ähnlich beschriebe ich meinen Studiengang, würde ich im Gegenzug nicht von meinen Mitmenschen gemieden. Ja, (mindestens) drei Seelen wohnen in meiner Brust. An der Universität Luzern hat es Platz für alle.

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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