Der Kraftraum und ich: es ist kompliziert
Eigentlich würde im Moment die Winteruniversiade in Luzern stattfinden. Dass ich nicht daran teilnehmen kann, liegt aber nicht nur an der Absage. Nein, die Gründe liegen anderswo. Als Erstes wäre da sicherlich mal meine mangelnde Disziplin im Kraftraum.
Damit das gleich geklärt ist: Hochschulsport ist toll. Wir Studierenden können zwischen Yoga Vinyasa Flow, Völkerball, Zumba und vielen weiteren Sportarten das Angebot auswählen, das uns interessiert. Und die meisten werden auch noch zu verschiedensten Zeiten an unterschiedlichen Orten durchgeführt.
Ehrbare Intentionen
Ich bin nicht sehr sportlich, aber durchaus pflichtbewusst. Jeweils zu Beginn des Semesters suche ich interessante Sportangebote aus, schreibe sie in die Agenda und notiere mir eine Erinnerung für die Anmeldung. Ab da beginnt es zu hapern.
Umsetzung des Plans
Dabei begann dieses Herbstsemester durchaus hoffnungsvoll. Kurz entschlossen meldete ich mich für ein Krafttraining mit individueller Beratung an. Als ich in der Sentimatt – dort befindet sich der Kraftraum – ankam, den Raum nicht auf Anhieb fand und merkte, dass ich wohl zu spät kommen würde, überlegte ich mir aber doch kurz, einfach wieder nach Hause zu gehen.
Hartes Training
Natürlich tat ich das nicht, denn wie gesagt: ich bin ja pflichtbewusst. Der Spiegel im Kraftraum war fies. Ich sah nicht so sportlich aus wie in meinem netten Spiegel zuhause, vor allem nicht im Vergleich zur Trainerin. Die Uhr im Kraftraum war ebenfalls fies. Die Sekunden, während denen ich den Plank halten sollte, gingen hier viel langsamer vorbei als zu Hause.
Meine Trainerin und ich hatten Mitleid mit mir. Die Langhantel hob sie mir hilfsbereit auf den Rücken und meinte, ich müsse beim späteren Training dann halt jemand anderen im Raum um Hilfe bitten. Bereits da wusste ich: Diese Übung würde ich nie machen.
Vorstellung …
Trotz allem: Die Trainerin schaffte es, mir ein annehmbares, wenn nicht gar motivierendes Programm zusammenzustellen. Die nächsten zwei bis drei Monate sollte ich dieses ein- bis zweimal pro Woche durchführen und schon bald würde ich die Resultate sehen. Ich sah bereits definierte Bauchmuskeln unter dem Shirt im fiesen Spiegel.
… und Realität
Zweimal ging ich noch hin. Pflichtbewusst absolvierte ich – abgesehen von der Langhantel – mein Programm. Dann hatte ich einmal eine strenge Woche und konnte nicht trainieren gehen. In der Woche darauf war ich in den Ferien und schliesslich etwas erkältet. Wie gesagt, das Sportprogramm an der Universität ist toll. Aber, lieber Kraftraum: «It’s not you, it’s me.»