Offener Brief in Zug

Bildungsdirektor findet: Lehrer sollen zu Israel halten

Der Zuger Bildungsdirektor Stephan Schleiss.

Lehrerinnen sollen beim Thema Nahostkonflikt an Zuger Schulen klar Stellung gegen Hamas-Terror beziehen. Das fordert der Zuger Bildungsdirektor Stehpan Schleiss (SVP) in einem offenen Brief an alle Schulen des Kantons.

«Bei Terrorismus kein ‹Ja, aber...›»: So lautet der Betreff eines offenen Briefs datiert vom 19. Oktober. In diesem Brief richtet sich der Zuger Bildungsdirektor Stephan Schleiss (SVP) an alle Lehrpersonen der kantonalen Schulen und der PH Zug.

Das macht der «Tages-Anzeiger» am Freitag publik. In diesem offenen Brief appelliert Schleiss an alle Schulen, sich beim Nahostkonflikt klar zu positionieren, und zwar auf der Seite von Israel. Schleiss verweist auf den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, der in einer Regierungserklärung festhielt, dass es in diesem Moment für Deutschland «nur einen Platz» gebe, «den Platz fest an der Seite Israels». Jedes «Ja, aber» sei angesichts der Brutalität und Menschenverachtung der Terroristen völlig fehl am Platz.

Schleiss geht im Brief auf diese Rede ein und schreibt selbst: «Kein ‹Ja, aber …›, wo es um Terrorismus geht.» Schleiss schreibt, dass keine Kritik an den politischen Entscheidungen Israels den Hamas-Terror rechtfertigen würde.

Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» hielt Schleiss fest, dass es sich dabei «mitnichten» um einen Maulkorb für Lehrerinnen halte. «Ich möchte mit diesem Brief zum Ausdruck bringen, dass diese Debatte an den Schulen objektiv geführt werden muss», wird er zitiert. Der Brief sei «nicht als direkte Instruktion für den konkreten Unterricht gedacht».

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Kommentarschreiber
    Kommentarschreiber, 12.11.2023, 08:51 Uhr

    Heiterkeit am Sonntagmorgen: der Sozi-Scholz als Inspirationsquelle des SVP-Schleiss! Hat der Zuger Bildungsdirektor beim Angriffskrieg Russlands, den man ja auch als «terroristisch» bezeichnen kann, ebenfalls in einem offenen Brief die Schulen aufgefordert, ohne wenn und aber «klar Stellung» zu beziehen?

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  • Profilfoto von Mark
    Mark, 11.11.2023, 21:51 Uhr

    Ich frage mich schon, was bewegt einen Bildungsdirektor mittels offenem Brief, eine solche Aufforderung zu platzieren? Möchte er stramm auf SVP-Linie politisieren? Das hat in der Bildungsvermittlung so nichts zu suchen. Der UN-Teilungsplan von 1947 sah vor, dass 1,2 Mio. arabische Palästinenser 43 % der Fläche des britischen Mandatsgebietes und 600’000 Juden 56 % der Fläche erhielten. Die arabische Seite boykottierte die Zusammenarbeit mit den UN-Komitees, weshalb die arabische Bevölkerung nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden wurde. Die Teilung war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die palästinensische Bevölkerung ging nun 75 Jahre durch traumatisierende Momente der Unterdrückung und Vertreibung, während viele Teile der israelischen Seite ebenfalls dem Terror ausgesetzt war. Auf beiden Seiten finden stetig menschenverachtende Verfehlungen statt und eine Lösung ist nicht in Sicht. Es gibt keine Entschuldigung oder Rechtfertigung für den 7. Oktober 2023, aber es gibt Erklärungen. Ich schäme mich für den Kt. Zug, wenn ausgerechnet der Regierungsrat für Bildung und Kultur sich zu Aufforderungen hinreissen lässt, die auf mangelnde Bildung schliessen lassen.

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  • Profilfoto von Wulf
    Wulf, 11.11.2023, 11:48 Uhr

    Dieser Konflikt lässt sich nicht objektiv durch die Brille von schwarz und weiss betrachten.

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