Stadt Luzern erteilt Baubewilligung

Alte Eiche im Wesemlin fällt der Kettensäge zum Opfer

20-Millionen-Projekt: So soll der Wesemlin-Treff dereinst aussehen. (Bild: Katholische Kirchgemeinde Luzern)

Die Stadt Luzern hat das Baugesuch für das Quartierzentrum Wesemlin der Katholischen Kirchgemeinde Luzern bewilligt. Das heisst auch: Die Eiche beim Wäsmeli-Träff darf gefällt werden. Sie soll einen Ersatz erhalten.

Die Katholische Kirchgemeinde Luzern plant auf dem Areal des heutigen Wäsmeli-Träffs und des Pfadiheims ein neues Quartierzentrum mit einem Saal, drei Ladenlokalen und altersgerechten Kleinwohnungen. Im Januar 2019 hat sie das Baugesuch dazu eingereicht, mit dem sie auch um die Fällung der Eiche vor dem Wäsmeli-Träff ersucht.

Der Baum wurde 1978 anlässlich der 800-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Luzern gepflanzt. Das Wettbewerbsprojekt sah zwar den Erhalt der Eiche vor. Im Verlauf der Planung zeigte sich aber, dass sie aufgrund der vielfältigen Anforderungen nicht erhalten werden kann.

Baumexperte beurteilte den Fall

Eine Gruppe von Quartierbewohnerinnen und Quarterbewohnern hat im September 2019 eine Petition mit über 400 Unterschriften bei der Stadt Luzern eingereicht (zentralplus berichtete). Mit der Petition setzt sich die Gruppe für den Erhalt der Jubiläums-Eiche ein.

Für die Beurteilung des Baugesuches hat sich die Stadt Luzern unter anderem auf das Gutachten eines externen Baumexperten gestützt, wie sie am Dienstag mitteilz. Dabei wurden neben dem Erhalt auch die Konsequenzen eine Verschiebung des Baumes untersucht. Fazit: Die Stadt gewichtet das öffentliche Interesse am Quartierzentrum höher als den Erhalt des Baumes.

Alternative Varianten kommen nicht in Frage

Es habe sich gezeigt, dass eine Eiche dieser Grösse kaum ohne Beeinträchtigung verschoben und damit das Überleben des Baums nicht garantiert werden könne. Eine Verschiebung wäre zudem mit unverhältnismässig hohen Kosten von schätzungsweise mehreren Hunderttausend Franken verbunden. Auch der Erhalt des Baumes macht wenig Sinn.

Alternativen wären eine Sanierung des bestehenden Treffs, eine Verschiebung des Quartierzentrums mit Abbruch des Pfadiheims und eine Neupositio- nierung oder eine Verkleinerung des Neubaus. Alle diese Varianten kommen für die Bauherrschaft nicht in Frage.

Ein passender Ersatz soll gepflanzt werden

Aufgrund dieser Überlegungen hat die Stadt Luzern das Baugesuch und somit auch das Fällen der Eiche bewilligt. Sie hat das öffentliche Interesse am Quartierzentrum höher gewichtet als den Erhalt des Baumes.

Die Katholische Kirchgemeinde Luzern will – neben der Aufwertung des grossen Grünraums hinter dem Neubau und der Pflanzung zahlreicher Bäume – die Jubiläumseiche durch eine neue, möglichst grosse Eiche ersetzen.

Peter Bischof, Geschäftsführer der Kirchgemeinde, freut sich über den bevorstehenden Baustart, der voraussichtlich Anfang 2020 sein wird. «Wir sind froh, dass es bald losgeht und wir dieses für das Wesemlin-Quartier so wichtige Projekt realisieren können.»

Peter Bischof verweist in eine rmItteilung der Kirchgemeinde auch auf die «guten Gespräche», welche die Bauherrschaft in den vergangenen Wochen mit der Gruppe «Pro Eiche» geführt habe.

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