Internationaler Streiktag am Freitag

500 Demonstrantinnen fordern in Luzern Klimagerechtigkeit

Die Demonstranten forderten am Freitagabend die Klimagerechtigkeit. (Bild: Jan Rucki)

Die Stadt Luzern stand am Freitagabend ganz im Zeichen des Klimas. Rund 500 Personen von jung bis alt zogen durch die Stadt und demonstrierten für eine schärfere Klimapolitik. So friedlich der Demozug auch war: Die Forderungen sind klar – auch bezüglich eines Luzerner Grossprojektes.

Überall auf der Welt ist wieder internationaler Klimastreik angesagt. Am Freitagabend auch in Luzern. Auf allen möglichen Kanälen riefen der Klimastreik Zentralschweiz und mehrere Jungparteien wie die Juso und die Jungen Grünen zur Teilnahme an der angekündigten «grossen Demonstration» auf. Die Welt brenne – und der vergangene Sommer habe bewiesen, dass Handlungen, die dem Klima zugutekommen, schon längst nötig sind. Gefordert wird eine Klimagerechtigkeit, lautete der Aufruf.

Rund 500 Demonstranten fanden sich somit am Freitagabend auf dem Luzerner Kapellplatz ein. Ein paar Minuten nach dem eigentlichen Demostart kam Bewegung in die Masse. Sie zog lautstark los, durch die Luzerner Alt- und Neustadt.

Klare Message von Jung und Alt

Die Message wird klar zum Ausdruck gebracht: Die Politik hat die letzten Jahre in Sachen Klima verschlafen. In der Klimapolitik müsse noch einiges geschehen, ehe die sogenannte «Klimagerechtigkeit» vorherrsche. So der Konsens in mehreren Reden, die am Ende der Kundgebung im Helvetiagärtli abgehalten wurden. Der Klimawandel, so die Rednerinnen, sei nicht für alle gleichermassen und gleich schnell spürbar. So soll es gerade jene, die wenig haben, am schnellsten am meisten treffen. Aus diesem Grund sei eine soziale Gerechtigkeit auch nur möglich, wenn eine intensivere Klimapolitik umgesetzt würde.

«Wir sitzen nicht alle im selben Boot», heisst es denn auf dem Kartonschild zweier jüngerer Demonstrationsteilnehmer. Doch nicht nur junge Personen und gar Kinder finden sich in der Demonstration: Auch ältere Demonstrantinnen begleiten die Kundgebung lautstark.

Luzerner Strassenbauprojekt gerät unter Beschuss

Am Ende der Kundgebung ergriff ein weiterer Akteur die Aufmerksamkeit der Demonstrantinnen. Ein Vertreter des Komitees «Bypass Nein» machte die Demoteilnehmer darauf aufmerksam, dass Klimagerechtigkeit zumindest auf kantonaler Ebene nur erreicht werden könne, wenn Projekte wie der Luzerner Bypass verhindert würden. Dies, weil die Zukunft der Luzerner Innenstadt «nicht aus motorisiertem Individualverkehr» bestehe, sondern aus Velos, Bussen und weiteren öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Bypass-Projekt hingegen würde die Stadt Luzern für Autos attraktiver machen.

Eine Anfrage bei der Luzerner Polizei nach dem Verlauf der Demo blieb ausserhalb derer Bürozeiten bisher unbeantwortet. Beim Klimastreik am Freitagabend auf Luzerns Strassen handelte es sich aber um eine politische Kundgebung diverser aber bestimmter Art. Der Demozug verhielt sich jedoch an die geltenden Bestimmungen.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von FRIDAYS FOR MOM AND DAD'S MONEY
    FRIDAYS FOR MOM AND DAD'S MONEY, 25.09.2021, 08:04 Uhr

    Ihr solltet zuerst zuhause Demonstrieren, denn eure Eltern waren es doch die am meisten zur Klimaerwärmung beigetagen habt. Sonst könntet ihr an einem Freitag nicht Demonstrieren, Ihr würdet Arbeiten müssen. Damit ihr eure Wohnung bezahlen könnt. Aber Mani und Papi hat ja ein Haus wo ihr billig wohnen könnt. So wie Albert Einstein gesagt hat: Je mehr Geld, umso mehr CO 2.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 25.09.2021, 09:53 Uhr

      Je reicher eine Gesellschaft, desto effizienter die Energieverwertung, ergo desto kleiner der Schadstoffausstoss. Clean Tech muss erst entwickelt, dann amortisiert und schliesslich den Chinesen schmackhaft gemacht werden. Die Hüpfkindchen würden also vom Elternhaus her mit guten Voraussetzungen starten. Wenn da nur nicht die hysterische Lust am Untergang wäre. Die wird sich allerdings auch legen, wenn sie erst mit sich ins Reine gekommen sind und das manichäische Weltbild im Erwerbsleben aufgeweicht wurde.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 24.09.2021, 21:26 Uhr

    „Die Welt brenne – und der vergangene Sommer habe bewiesen, dass Handlungen, die dem Klima zugutekommen, schon längst nötig sind.“ Einer der intellektuell forderndsten Sätze in einem Sommer, der bewiesen hat, dass wahrlich sehr viel Geplauder in der Welt ist, von dem das meiste längst nicht nötig ist.

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