In St. Niklausen am Vierwaldstättersee

Villa Stutz: Hier wird bald tschechisches Vermögen verwaltet

Karel Komáreks Vermögen wird auf fast 10 Milliarden US-Dollar geschätzt. (Bild: mst)

Die Villa Stutz in Horw soll umgebaut werden. Ein tschechischer Milliardär will dort zukünftig sein Vermögen verwalten – und nimmt für den Umbau über 20 Millionen Franken in die Hand.

Am Montag wurde bei der Gemeinde Horw ein üppiges Baugesuch eingereicht. Die Villa du Lac AG will das Anwesen in Horw am Vierwaldstättersee sanieren und umbauen. Zusätzlich will sie eine Einstellhalle und einen Pavillon errichten. Hinter dem Unternehmen steckt Karel Komárek, ein tschechischer Milliardär. Die Agentur Bloomberg schätzt sein Vermögen auf 9,7 Milliarden US-Dollar. Damit gehört der zu den 500 reichsten Menschen weltweit.

Vor gut fünf Jahren berichtete die «Luzerner Zeitung» von der zur Verkauf stehenden historischen Villa Stutz. Der Verkaufspreis liege im zweistelligen Millionenbereich. Interessenten sollen einen Kapitalnachweis mitbringen, stand damals im Inserat. Laut der Zeitung umfasst die Villa in St. Niklausen drei Parzellen mit einer Gesamtfläche von 2360 Quadratmetern.

Die KKCG hat ihren Hauptsitz in Luzern an der Kapellgasse 21. (Bild: zentralplus)

Mittlerweile wurde das Anwesen erworben. Durch das Baugesuch ist der Käufer der Villa öffentlich: Karel Komárek. Seine Investmentgesellschaft KKCG hat ihren Hauptsitz in Luzern. Sie beschäftigt laut eigenen Angaben über 10'000 Mitarbeiter in 36 Ländern.

Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens bestehe aus vier differenzierten Säulen, ist auf der Website beschrieben. Diese sind «Lotterien, Energie, Informationstechnologie und Immobilien». Das scheint finanziell lukrativ zu sein. So lukrativ, dass die Räumlichkeiten der Villa in Horw künftig der Verwaltung des Vermögens vom Gründer dienen sollen.

Villa soll wieder aussehen wie im Jahr 1837

Für die Planung des Umbaus beauftragte der tschechische Milliardär das Büro GZP Architekten in Luzern. Dieses hat bereits das Luzerner Kantonsgericht umgebaut und saniert sowie die Bruderklausen Kirche in Kastanienbaum restauriert. Die Kosten für den Umbau der Villa Stutz betragen 21,3 Millionen Franken. Komárek will die bisherigen 859 Quadratmeter Wohnfläche des Anwesens zu Büroräumlichkeiten umfunktionieren, wie dem Baugesuch zu entnehmen ist. Er will im August 2024 mit dem Bau beginnen und das Gebäude Ende 2025 fertigstellen.

Die Villa soll künftig als «Family Office» dienen, steht im Baubeschrieb. Darunter versteht sich die Verwaltung des privaten Vermögens einer Familie. Laut dem Baugesuch seien für diese Nutzung «etliche Anpassungsmassnahmen notwendig».

Der Bau der Villa Stutz geht bis ins Jahr 1632 zurück. Damals wurde sie «angeblich anstelle eines älteren Edelsitzes» gebaut, ist im aktuellen Baubeschrieb vermerkt. Die Villa wurde Ende des 20. Jahrhunderts umfassend umgebaut, ohne dass darüber denkmalpflegerisch Rechenschaft abgelegt wurde. Komárek will die Liegenschaft nun zu ihrem Erscheinungsbild vom Jahr 1837 zurückführen. Dafür werden restauratorische Untersuchungen und Analysen durchgeführt.

Konkret soll die Fassade wieder zu einem Glattputz rückgeführt werden. Die Fenster und Fensterläden werden neu aus Holz gebaut. Neben energetischen Sanierungen soll das Treppenhaus abgerissen und neu gebaut werden. Ganz neu dazu kommen ein eingeschossiger Pavillon für Besprechungen und eine Einstellhalle mit zehn Parkplätzen.

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7 Kommentare
  • Profilfoto von Marc
    Marc, 29.11.2023, 08:25 Uhr

    Sehr gut macht weiter so! In geschätzten 20 Jahren ist die Schweiz in den Händen ausländischer Milliardäre und Oligarchen.

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    • Profilfoto von John
      John, 30.11.2023, 09:28 Uhr

      Ist doch gut, wenn Sie etwas an unserer massiven Steuerlast als Folge des Staatsausbaus übernehmen, dann müssen wir selber etwas weniger abstrampeln.

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  • Profilfoto von Sandy
    Sandy, 28.11.2023, 22:27 Uhr

    «Villa soll wieder aussehen wie im Jahr 1837» – das ich nicht lache! und eine Tiefgarage (sorry, Einstellhalle) war damals auch schon voll im Trend. Okay, diese befindet sich ja dann neben der Villa… oder unter der Villa. Jedenfalls würde ich mein Vermögen auch gerne in einer Villa verwalten lassen. Aber erst nachdem ich die Villa für 21.3 Mio umgebaut habe! Wieso? Weil ich es kann.

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 28.11.2023, 16:28 Uhr

    Der Milliardär in der Villa Stutz. Was für ein herrlich passender Name. Ich hoffe, dass die Gemeinde Horw und der Kanton von Monsieur auch verfassungskonforme Steuern gemäss seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit kassieren und ihm nicht den goldenen Korruptionteppich äääääh «Steuerdeal» ausgerollt haben.

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      Pirmin, 28.11.2023, 17:02 Uhr

      Der bezahlt keine Steuern, die Holding der AG ist in Lichtenstein.

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  • Profilfoto von Pirmin Lustenberger
    Pirmin Lustenberger, 28.11.2023, 14:50 Uhr

    Es scheint, als ob dieses Bauprojekt für die Villa Stutz erhebliche Auswirkungen auf die umliegende Wohnzone und die Umwelt haben könnte, ohne die notwendigen Schweizer Gesetze und Bestimmungen zu berücksichtigen. Der geplante Umbau, der als «Gigantismus» betrachtet werden kann, scheint einige Besorgnis hinsichtlich des Naturschutzes, der Uferschutzzonen und der allgemeinen Lebensqualität der Anwohner aufzuwerfen.

    Die Vernachlässigung der natürlichen Umgebung und der Artenvielfalt in der Umgebung sowie potenzielle Auswirkungen auf die Wohnqualität der langjährigen Bewohner sind bedauerliche Aspekte dieses Projekts. Es ist entscheidend, dass bei der Planung und Umsetzung solcher Bauprojekte nicht nur die finanziellen und architektonischen Aspekte berücksichtigt werden, sondern auch die sozialen, ökologischen und gesetzlichen Parameter eingehalten werden.

    Es wäre wichtig, dass die Behörden die Bedenken der Anwohner und Umweltschützer ernst nehmen und sicherstellen, dass bei solchen Projekten die notwendigen Umweltauflagen eingehalten werden. Die Lebensqualität und der Erhalt der natürlichen Umgebung sollten stets Vorrang haben, insbesondere in Wohngebieten, wo Familien und Kinder leben.

    Man kann nur hoffen, dass alle involvierten Parteien sich für eine gründliche Überprüfung einsetzen. Ziel sollte sein, nicht nur finanzielle Gewinne zu erzielen, sondern auch sicherzustellen, dass das Bauprojekt die ökologische Integrität wahrt und die Lebensqualität der Anwohner schützt.

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    • Profilfoto von Reto
      Reto, 28.11.2023, 21:27 Uhr

      Nachbar?

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