Gemäss ursprünglichem Plan wären die Umbauarbeiten der Luzerner Bahnhofstrasse inzwischen abgeschlossen. Nun zögert sich der Baustart erneut hinaus. Grund sind einmal mehr Beschwerden.
Der Umbau der Luzerner Bahnhofstrasse mausert sich immer mehr zur «unendlichen Geschichte». Für Mai 2024 geplant, verschiebt sich der Baustart neu auf den 7. Oktober 2024, wie die Stadt Luzern am Donnerstagvormittag mitteilt. Grund seien die noch immer hängigen Beschwerden.
Gegen die Baubewilligung der Strassenprojekte sowie die Verkehrsanordnungen waren Beschwerden eingereicht worden (zentralplus berichtete). Diese sind noch immer hängig, wie die Stadt schreibt. «Mit der Neugestaltung der Bahnhofstrasse kann erst begonnen werden, wenn die Beschwerden behandelt sind und ein rechtsgültiger Entscheid vorliegt.»
Hinzu kommt eine gutgeheissene Beschwerde gegen die Ausschluss- und Zuschlagsverfügung der Baumeisterarbeiten (zentralplus berichtete). Zwei Bauunternehmer fühlten sich zu Unrecht von der Vergabe ausgeschlossen und das Kantonsgericht gab ihnen im vergangenen Sommer recht.
Neues Enddatum voraussichtlich 2026
Wie die Stadt schreibt, habe sie das Gerichtsurteil akzeptiert. Die beiden ausgeschlossenen Anbieter seien neu bewertet und die Zuschlagsverfügung sei erneut ausgestellt worden. Lukas Deschwanden, der für die Stadt das Projekt leitet, sagt auf Anfrage, eine der damals ausgeschlossenen Firmen habe nun den Zuschlag erhalten.
Starten die Bauarbeiten tatsächlich im nächsten Oktober, sollen sie gemäss der Stadt rund anderthalb Jahre dauern. Mit einem voraussichtlichen Ende 2026 wäre die Vollendung rund 13 Jahre nach Annahme der SP-Initiative 2013. Geplant ist eine weitgehend autofreie Zone mit zusätzlichen Bäumen. Ziel ist eine Strasse mit hoher Aufenthaltsqualität, an der Einheimische wie Touristen gern entlang flanieren.
«Auch für uns gilt: Zeit ist Geld»
Doch ob die Bauarbeiten wirklich in etwas weniger als einem Jahr starten können, ist unklar. «Bis jetzt haben wir vier Termine für den Baustart ausgegeben», sagt Lukas Deschwanden. Ob man definitiv im Oktober 2024 loslegen könne, werde wohl im kommenden Sommer bekannt. Laut Deschwanden werde das Gericht als Nächstes über die Beschwerden zu den Verkehrsanordnungen, also über die geplanten Signalisierungen an der neuen Bahnhofstrasse, entscheiden. Danach sei das eigentliche Strassenprojekt dran.
Der Projektleiter betont aber auch, dass die Stadt mit den Beschwerdeführern eine aussergerichtliche Einigung sucht. «Wir hoffen, dass wir in den nächsten Monaten eine solche Einigung erzielen können.» Damit müsste das Gericht nicht entscheiden, was den Prozess beschleunigen würde.
Dass das Projekt mittlerweile mehrere Male verschoben werden musste, hat auch finanzielle Konsequenzen. «Auch für uns gilt: Zeit ist Geld», sagt Deschwanden. Die Stadt habe durch die Verzögerungen einen Mehraufwand und auch Aufwendungen vor Gericht. Die genauen Mehrkosten könne er aber derzeit nicht beziffern.
- Medienmitteilung Stadt Luzern
- Projektwebsite zur Bahnhofstrasse
- Telefongespräch mit Lukas Deschwanden, Projektleiter der Stadt Luzern
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Eli Plüss, 01.12.2023, 10:33 Uhr Es ist mir absolut schleierhaft, wieso in der Stadt Luzern grössere Bauprojekte (Bundesplatz, Pilatusplatz, Inseli, Luzerner Theater, Bahnhofstrasse,…) jeweils jaaaaahrlang brauchen, bis man mal einen Schritt weiter kommt.
Zig Vorstudien, Vorprojekte, Einsprachen, Verzögerungen….👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔2Nachdenklich👎0Daumen runterRentner Baldi, 01.12.2023, 07:10 Uhr Grendel, Bahnhofstrasse und ehemals Littau Umfahrung merkt ihr was ,Luzern Regiert , das Volk hat nichts zu Sagen, wählt mal eine andere Regierung selber Schuld.
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👍6Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎3Daumen runterWalter, 30.11.2023, 14:50 Uhr Bis da etwas geht sind die Pläne schon wieder veraltet….. was war der Grund für den Ausschluss der beiden Bauunternehmungen? Normalerweise sind die Kriterien klar formuliert in einer Ausschreibung, inkl der Bewertungen. Die „Zusatzkosten“ sollten in etwa auch klar sein. Der Kredit muss sicher erhöt werden nehme ich an. Wann wird dieser bekannt?
👍5Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterRudolf Schweizer, 30.11.2023, 14:00 Uhr Die Strategie der Stadt Luzern ist es Zeit hinaus zu Arbeiten, von Gestalten und Umsetzen ist nicht viel vorhanden, leider. Da will ein Kleinunternehmer bei der Kantonalbank eine kleine Brauerei eröffnen und ein Kaffee integrieren. Doch statt das man im Stadthaus Bauabteilung zügig vorwärts macht, werden den Kleinunternehmer gezielt Steine in den Weg gestellt. Das falsche Verhalten nennt man Bewirtschaftung auf dem Buckel von Jungunternehmer, die Liste des Fehlverhaltens und der bewussten Verzögerungstaktik ist leider viel zu gross.
👍5Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎2Daumen runterRomano, 30.11.2023, 13:19 Uhr Luzern kriegts einfach nicht hin. Siehe vormals Grendel. Übrigens hat nach meinem Geschmack Luzern hässliche Fussgängerzonen. Strassenbelag Asphalt statt schöne Plattenbeläge. Wo sind die Bäume mit Sitzbänkchen? Plattenboden und Bäume tragen zur Kühlung im Sommer bei. Es gibt bei uns auch keine Kühloasen mit Sprühnebel im Sommer. Ibschon das Seewasser fast gratis ist. Asphalt als schwarze Versiegelung nicht. Zudem kenne ich im angrenzenden Ausland keine Fussgängerzonen in denen Velos fahren dürfen. Und jetzt plant man in der Bahnhofstrasse fast Autobahnen für die Velos. Zum schämen. Gibts überhaupt eine zukunftsgerichtete Gesamtplanung in dieser Stadt? Sieht einfach immer nur nach halbherzigem Flickwerk aus. Liebe Stadtpolitiker: Ziel formulieren. Z.b Wir wollen die schönste und attraktivste Fussgänger- und Einkaufszone der Schweiz sein. Und darauf die Planung ausrichten.
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Zudem ist hier viel Strassenbelag, der offene Kiesbelag ist sehr spärlich.👍5Gefällt mir👏1Applaus🤔1Nachdenklich👎2Daumen runterPhilipp, 30.11.2023, 15:46 Uhr Aber beim Kiesbelag können die Weibchen doch nicht mit Ihren Stöckelschuhen rumstolzieren 🙂
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