35 neue Wohnungen

In Cham entsteht auf grüner Wiese eine neue Siedlung

Die Visualisierung zeigt den geplanten Innenhof der Überbauung. (Bild: zvg)

Im Chamer Gemeindeteil Rumentikon, der direkt an Hagendorn grenzt, entsteht verhältnismässig Grosses. Auf der grünen Wiese, der Baulandreserve Sternenrank, soll eine Wohnüberbauung mit 35 Wohnungen gebaut werden.

Noch liegt hier – abgesehen von einer Holzscheune – eine grüne Wiese. Das Landstück, das sich am Rande des Chamer Gemeindeteils Rumentikon befindet, erinnert in seiner Form an ein gut genährtes Nike-Logo. Bauprofile deuten darauf hin, dass hier eine Veränderung ansteht.

Konkret sind fünf Gebäude geplant, wie man einem aktuellen Baugesuch entnimmt: vier Mehrfamilienhäuser und ein Reihenhaus, die sich um einen gemeinsamen Innenhof gruppieren. Insgesamt entstehen dadurch 35 Wohnungen, der grösste Teil davon wird 4,5 Zimmer aufweisen. Die Eingänge der vier Mehrfamilienhäuser werden vom Innenhof erschlossen. Das Reihenhaus kommt aufgrund der Parzellenform etwas abseits zu stehen.

Das Gelände, um das u-förmig die Schützenhausstrasse herumführt, verfügt über rund 6500 Quadratmeter bebaubares Land und liegt in der Wohnzone 2. Obwohl mit einem einfachen Bebauungsplan – dieser liegt vor – hier eigentlich drei Vollgeschosse erlaubt wären, sind nur deren zwei, plus Attikageschoss, geplant.

Bewusst wird tiefer gebaut als erlaubt

Manuel Lenz ist Leiter Immobilien und Marketing der Martin Lenz AG in Baar. Diese wiederum ist zuständig für die Gesamtprojektleitung der geplanten Überbauung.

Er sagt: «Auf die drei Vollgeschosse wurde bewusst verzichtet.» Zwar würde durch höhere Bauten der Fussabdruck kleiner und der Freiraum zwischen den Häusern grösser, «dank des Verzichtes gelingt aber eine optimale Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild am Siedlungsrand». 

Lenz weiter: «Was das Projekt auszeichnet, ist, dass wir sowohl Mietwohnungen als auch Stockwerkeigentum anbieten werden. Der Bau von Reiheneinfamilienhäusern ist zudem im Kanton Zug eher selten, entspricht jedoch einem Bedürfnis.»

Auf dem Gelände in Rumentikon steht derzeit noch eine Scheune. (Bild: wia)

Vorteile durch den einfachen Bebauungsplan

Die Bauherrschaft setzt sich aus einer Privatperson sowie der Sternenrank Immobilien AG zusammen. Mit der Planung beauftragt wurde die Firma 2Eck Architekten aus Baar. Zum Einsatz kommt, wie bereits erwähnt, ein einfacher Bebauungsplan. Dies habe verschiedene Vorteile gegenüber der Einzelbauweise, heisst es im Planungsbericht.

«Die stimmigen und quartiersbezogenen Verhältnisse der Volumina, die gestaffelte Fassadengliederung sowie die strukturierte Gestaltung der Grünräume und klar gefassten Begegnungsräume des Richtprojekts zählen als grosse Qualitätsmerkmale der gesamthaften Betrachtung.» Zudem entstünden mit der geplanten Bebauung Wohnungen mit einem breiten Wohnungsmix für verschiedene Anspruchsgruppen.

Lenz erklärt: «Bei der Wohnüberbauung Sternenrank gibt es keine Vorgaben bezüglich preisgünstigen Wohnungen. Weder die Mietzinsen noch die Verkaufspreise wurden bereits kalkuliert. Dafür muss erst die Kalkulation der Baukosten abgewartet werden.»

Insgesamt sind 61 Parkplätze geplant

Ziel sei es, gemäss den Projektunterlagen, eine qualitativ hochstehende, zusammenhängende Wohnüberbauung zu realisieren. «Mit einem einheitlichen Bebauungskonzept von hoher architektonischer und freiräumlicher Qualität gelingt eine gute Eingliederung in das Orts- und Landschaftsbild am Siedlungsrand», heisst es darin.

Manuel Lenz ergänzt: «Die Fassaden aller Gebäude sind mit einer geschlossenen, hinterlüfteten Holzschalung ausgebildet. Damit ordnen sie sich gut im Kontext zwischen Siedlungsgrenze und Landwirtschaftszone ein.» Auch die Velounterstände sowie die Pergola im Innenhof bestehen aus Holz. «Dadurch soll ein attraktives, unaufdringliches und harmonisches Erscheinungsbild entstehen», sagt Lenz.

Damit eine hohe Aufenthalts- und Freiraumqualität geschaffen werden kann, plant die Bauherrschaft eine gemeinsame Tiefgarage. Insgesamt entstehen 61 Parkplätze. Der Aussenraum soll indes durch Pflanzung neuer Bäume und Grünstrukturen gestärkt werden.

Geheizt wird mit 100 Prozent erneuerbarer Energie

Vorgesehen sei ein erhöhter Gebäudestandard im Rahmen von Minergie. Durch den Einsatz langlebiger Materialien, der Realisierung von Fotovoltaikanlagen auf den Dächern sowie einer Erdsonden-Wärmepumpe entstehe eine insgesamt ökologisch vorbildliche Bebauung. Die Wärmeerzeugung werde zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen.

Auch zwei Zivilschutzanlagen mit insgesamt 83 Schutzplätzen sind unter den Gebäuden geplant. Es handelt sich dabei um eine Anforderung des Kantons Zug, welche für die Verantwortlichen zwingend ist.

Die Bauherrschaft hofft, dass der Gemeinderatsbeschluss im Juli 2024 vorliegt und noch dieses Jahr mit dem Bau begonnen werden kann. Sie rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren.

Das besagte Landstück aus der Vogelperspektive. (Bild: zvg Martin Lenz AG)
Verwendete Quellen
  • Einsicht ins Baugesuch
  • Telefongespräch mit Manuel Lenz
  • Augenschein vor Ort
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon