Am Luzerner Grendel wird gebaut. Den Plänen fallen sieben kleine Wohnungen im Casagrande-Haus zum Opfer.
Der Luzerner Grendel ist das Symbol für den Massentourismus in Luzern. Hier reiht sich ein Uhren- und Schmuckladen an den nächsten. Lokale Produkte sucht man vergeblich. Dafür werden Touristinnen im Casagrande-Shop auf der Suche nach einem Souvenir bestimmt fündig.
In diesem Haus gibt es aber nicht nur Souvenirs zu kaufen. Hier wohnen Menschen. Im vierten Stock hat es sieben kleine Wohnungen. Nicht mehr lange. Die Wohnungen werden zurückgebaut und auf dem Geschoss entstehen ein Aufenthaltsraum für das Personal des Souvenir-Ladens sowie neue Büroflächen.
Dies ist einem aktuellen Baugesuch zu entnehmen. Es handelt sich dabei um die Anpassung eines früheren Baugesuchs für das Haus. Der ursprüngliche Plan war es, im Dachgeschoss des Hauses zwei neue Wohnungen einzubauen.
Standard der Wohnungen ist nicht mehr zeitgemäss
An diesen Plänen hält die Bauherrschaft – die Firma «Immo123» – fest. Doch es gibt Änderungen am Projekt. Nebst dem Umbau des vierten Stocks sollen auf dem Dach Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Zudem entsteht auf dem Dach einen Aufenthaltsbereich für die Mieterinnen und das Personal.
Durch den Rückbau der sieben Wohnungen gehen insgesamt rund 200 Quadratmeter Wohnfläche verloren. Im Projektbeschrieb steht dazu: Die Mieterschaft [...] ist zum Schluss gekommen, dass diese Umnutzung auch ökonomisch und ökologisch Vorteile aufweist, da die Kleinwohnungen sanierungsbedürftig sind und nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen.»
Tatsächlich verfügen gemäss Grundriss nicht einmal alle Wohnungen über eine Küche. Eine Wohnung ist zudem komplett nach Norden ausgerichtet und entsprechend dunkel.
- Baugesuch bei der Stadt Luzern
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